Skepsis bei Mährobotern im Naturerlebnisbad
Gemeinderat bezweifelt den berechneten Aufwand und entscheidet sich mehrheitlich vorerst für Fremdvergabe
- In der Diskussion über die Mäharbeiten im Niederalfinger Naturerlebnisbad gibt es im Gemeinderat Hüttlingen viele Gesichtspunkte: Neben Tier- und Artenschutz muss auch über die Wirtschaftlichkeit der Vorschläge nachgedacht werden.
Nun hat sich der Gemeinderat für eine Fremdvergabe der Mäharbeiten als Übergangslösung entschlossen – doch diese Entscheidung wurde nicht einstimmig getroffen: Die Fraktion Bürgerliste hatte bereits Anfang des Jahres einen Antrag gestellt, die Mäharbeiten von Mährobotern durchführen zu lassen, um den steigenden Personalkosten entgegenzu wirken und die Unterhaltskosten gering zu halten.
Während in der Diskussion im März vor allem Aspekte wie der Schutz von Igeln, Fröschen und der Artenvielfalt diskutiert wurden, haben die Mitglieder des Gemeinderates in der vergangenen Sitzung am Mittwoch über die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Möglichkeiten gesprochen.
Denkbare Ideen für die Mäharbeiten im Naturerlebnisbad sind: Mähroboter zu beschaffen, die Arbeiten an einen externen Dienstleister zu vergeben oder die Aufgabe nach wie vor den Bauhof erledigen zu lassen.
„Wir haben uns noch nicht genug informiert“, so Gemeinderätin Karin Jennewein in der vergangenen Gemeinderatssitzung in Hüttlingen: „Die Bodenbeschaffenheiten im Freibad sind sehr kompliziert“. Es sei nicht klar, wie gut Mähroboter mit den Unebenheiten und Hügeln im
Freibad zurecht kommen und ob an Kanten und in Ecken noch viel nachgearbeitet werden müsse. Aufgeschlüsselt stellen die Mähroboter die teuerste Möglichkeit dar. Doch Gemeinderat Markus Raab weist darauf hin, dass in der Berechnung eine Stunde Wartung pro Mähtag (120 Tage im Jahr) durch Bauhofmitarbeiter integriert ist. „Ich glaube dann kommen wir in der Narrenzeitung“, kommentiert Raab den berechneten Wartungsaufwand. Laut seiner Berechnung sind die Mähroboter ohne den extrem hoch aufgestellten Wartungsaufwand etwa genau so teuer wie eine Fremdvergabe oder die weitere Betreuung durch den Bauhof.
Auch dessen aktuelle Situation kam zur Sprache. Angehäufte Überstunden müssen abgebaut werden, und das könne nur durch eine Entlastung der Mitarbeiter des Bauhofes funktionieren. Joachim Grimm, Gemeinderat und zweiter stellvertretender Bürgermeister machte den Vorschlag, die Mäharbeiten sowohl im
Naturfreibad, als auch am Parkplatz und am Sportplatz für dieses Jahr an einen externen Dienstleister zu vergeben. So bleibe Zeit, die anderen Möglichkeiten nochmal in Ruhe zu prüfen. Bei einer Abstimmung wurde dieser Vorschlag mit einer Enthaltung und sechs Gegenstimmen mehrheitlich beschlossen.