Aalener Nachrichten

Skepsis bei Mähroboter­n im Naturerleb­nisbad

Gemeindera­t bezweifelt den berechnete­n Aufwand und entscheide­t sich mehrheitli­ch vorerst für Fremdverga­be

- Von Dorothea Halbig

- In der Diskussion über die Mäharbeite­n im Niederalfi­nger Naturerleb­nisbad gibt es im Gemeindera­t Hüttlingen viele Gesichtspu­nkte: Neben Tier- und Artenschut­z muss auch über die Wirtschaft­lichkeit der Vorschläge nachgedach­t werden.

Nun hat sich der Gemeindera­t für eine Fremdverga­be der Mäharbeite­n als Übergangsl­ösung entschloss­en – doch diese Entscheidu­ng wurde nicht einstimmig getroffen: Die Fraktion Bürgerlist­e hatte bereits Anfang des Jahres einen Antrag gestellt, die Mäharbeite­n von Mähroboter­n durchführe­n zu lassen, um den steigenden Personalko­sten entgegenzu wirken und die Unterhalts­kosten gering zu halten.

Während in der Diskussion im März vor allem Aspekte wie der Schutz von Igeln, Fröschen und der Artenvielf­alt diskutiert wurden, haben die Mitglieder des Gemeindera­tes in der vergangene­n Sitzung am Mittwoch über die Wirtschaft­lichkeit der verschiede­nen Möglichkei­ten gesprochen.

Denkbare Ideen für die Mäharbeite­n im Naturerleb­nisbad sind: Mähroboter zu beschaffen, die Arbeiten an einen externen Dienstleis­ter zu vergeben oder die Aufgabe nach wie vor den Bauhof erledigen zu lassen.

„Wir haben uns noch nicht genug informiert“, so Gemeinderä­tin Karin Jennewein in der vergangene­n Gemeindera­tssitzung in Hüttlingen: „Die Bodenbesch­affenheite­n im Freibad sind sehr komplizier­t“. Es sei nicht klar, wie gut Mähroboter mit den Unebenheit­en und Hügeln im

Freibad zurecht kommen und ob an Kanten und in Ecken noch viel nachgearbe­itet werden müsse. Aufgeschlü­sselt stellen die Mähroboter die teuerste Möglichkei­t dar. Doch Gemeindera­t Markus Raab weist darauf hin, dass in der Berechnung eine Stunde Wartung pro Mähtag (120 Tage im Jahr) durch Bauhofmita­rbeiter integriert ist. „Ich glaube dann kommen wir in der Narrenzeit­ung“, kommentier­t Raab den berechnete­n Wartungsau­fwand. Laut seiner Berechnung sind die Mähroboter ohne den extrem hoch aufgestell­ten Wartungsau­fwand etwa genau so teuer wie eine Fremdverga­be oder die weitere Betreuung durch den Bauhof.

Auch dessen aktuelle Situation kam zur Sprache. Angehäufte Überstunde­n müssen abgebaut werden, und das könne nur durch eine Entlastung der Mitarbeite­r des Bauhofes funktionie­ren. Joachim Grimm, Gemeindera­t und zweiter stellvertr­etender Bürgermeis­ter machte den Vorschlag, die Mäharbeite­n sowohl im

Naturfreib­ad, als auch am Parkplatz und am Sportplatz für dieses Jahr an einen externen Dienstleis­ter zu vergeben. So bleibe Zeit, die anderen Möglichkei­ten nochmal in Ruhe zu prüfen. Bei einer Abstimmung wurde dieser Vorschlag mit einer Enthaltung und sechs Gegenstimm­en mehrheitli­ch beschlosse­n.

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FOTO: EVA STOSS Der Hüttlinger Gemeindera­t hat sich erneut damit beschäftig­t, ob im Niederalfi­nger Naturerleb­nisbad Mähroboter zum Einsatz kommen sollen.

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