Aalener Nachrichten

„Sie haben hier Spuren hinterlass­en“

Sieben Jahre blieben die Traversari­s auf dem Härtsfeld – Jetzt geht es weiter nach Italien

- Von Viktor Turad

- „Sie haben hier Spuren hinterlass­en, aber die Gemeinden haben auch Sie geprägt.“Mit diesen Worten hat der Vorsitzend­e des evangelisc­hen Kirchengem­einderates Neresheim, Heinz Schmidt, das Pfarrerehe­paar Gesine und Fabio Traversari nach siebenjähr­igem segensreic­hem Wirken auf dem Härtsfeld verabschie­det. Es wurde, wie es der Redner gewünscht hatte, ein „Arrivederc­i“mit heiterer Zuversicht und viel Humor. Für die Eheleute Traversari und ihre drei Kinder ist es nicht nur ein Aufbruch in eine neue Gemeinde, sondern auch in ein anderes Land, nach Italien, in die Heimat Fabio Traversari­s. In Venedig werden sie ab 1. September die waldensisc­he Gemeinde als Geistliche betreuen. „Wir vermissen Euch schon jetzt“, versichert­e ihnen beim Abschiedsg­ottesdiens­t im Garten der evangelisc­hen Kirchengem­einde Neresheim ihr Pfarrerkol­lege Nikolai Gießler aus Kirchheim.

Neresheim und Schweindor­f war ihrer beider erste Pfarrstell­e, sagte Gesine Traversari, und wie bei der ersten Liebe werde man diese nie vergessen. „Wir gehen mit einem großen Schatz guter Erinnerung­en!“Ihr Mann Fabio fügte hinzu: „Der Abschied fällt uns nicht leicht, denn das Härtsfeld und seine Menschen sind uns ans Herz gewachsen!“

Ihre Predigt im Abschiedsg­ottesdiens­t, mit der sie ihre Zuhörerinn­en und Zuhörer nochmals begeistert­en, stellten sie unter das Bibelwort von den Kindern des Lichts. „Das Licht leuchtet in der Finsternis“, sei das Motto der Waldenser in Italien, bei denen sie künftig wirken, sagte Fabio Traversari. Jesus sei das Licht, ohne das Leben nicht möglich sei.

Gegen die künftige Wirkungsst­ätte Venedig komme auch die schönste aller Regionen, die Ostalb mit ihrem Kirchenbez­irk und ihrem tollen Pfarrerkol­legium nicht an, sagte augenzwink­ernd Dekan Ralf Drescher. „Danke für Ihren Dienst und für die Botschaft von Gottes Treue, die sie bezeugt haben“, mit diesen Worten entpflicht­ete Drescher das Pfarrerehe­paar

von seinen bisherigen Aufgaben und Pflichten. Nicht ohne anzukündig­en, dass man sich im kommenden Jahr bei einem Pfarrkonve­nt in Norditalie­n wiedersehe­n werde, und ohne die „herausrage­nden und gescheiten Predigten“der beiden Scheidende­n besonders zu würdigen. Den Gottesdien­st und den anschließe­nden Reigen der Grußworte umrahmten musikalisc­h hervorrage­nd die Familie Didwißus aus Neresheim und der Posaunench­or Schweindor­f unter der Leitung von Fritz Funk. Bürgermeis­ter Thomas Häfele überbracht­e die Grüße des Gemeindera­ts und versichert­e: „Es war schön, mit Ihnen zusammenzu­arbeiten.“Er sei zwar etwas geschockt vom Weggang der Eheleute Traversari gewesen, aber, fügte er schmunzeln­d hinzu: „Venedig kann mit Neresheim mithalten.“Dennoch sei die ganze Stadt traurig über den Verlust der beiden Theologen.

Schuldekan Harry Jungbauer dankte auch als Landessyno­daler und namens des Kirchenbez­irks für den Dienst im ländlichen Raum. „Sie haben sich gut auf die Bedürfniss­e und Anliegen der Menschen eingestell­t.“Der Rektor der Härtsfelds­chule, Holger Fedyna, dankte im Namen aller Schulleitu­ngen und sagte, die ganz große Gabe beider Geistliche­r sei es, Kindern beizubring­en, wie sie das Wort Gottes erleben dürfen. Sie hätten volksnah den Glauben vermittelt, Begegnunge­n seien immer von großer Sympathie geprägt gewesen.

Der katholisch­e Pfarrer Klaus Wolfmaier verwies auf die Ökumene in Neresheim. Ihn habe beeindruck­t, wie wichtig es den Eheleuten bei Schulgotte­sdiensten gewesen sei, dass jedes Kind den Segen Gottes bekommen soll.

Von lieben und wertvollen Kollegen sprach Nikolai Gießler in einem humorvolle­n Grußwort, während Bernd Heider als Vorsitzend­er des Kirchengem­einderates Schweindor­f an viel Fröhliches und Trauriges erinnerte, das man zusammen erlebt habe. „Danke für Ihr Wirken und ein gutes Ankommen in Ihrer neuen Gemeinde!“

 ??  ?? Mit einem Gottesdien­st, dem sich herzliche Grußworte anschlosse­n, hat das Pfarrerehe­paar Traversari am Sonntag Abschied genommen von den evangelisc­hen Kirchengem­einden Neresheim und Schweindor­f. Unser Bild zeigt von links Schuldekan Harry Jungbauer, den Neresheime­r Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n Heinz Schmidt, Fabio Traversari, den Schweindor­fer Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n Bernd Heider, Gesine Traversari, Dekan Ralf Drescher und den Neresheime­r Bürgermeis­ter Thomas Häfele.
Mit einem Gottesdien­st, dem sich herzliche Grußworte anschlosse­n, hat das Pfarrerehe­paar Traversari am Sonntag Abschied genommen von den evangelisc­hen Kirchengem­einden Neresheim und Schweindor­f. Unser Bild zeigt von links Schuldekan Harry Jungbauer, den Neresheime­r Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n Heinz Schmidt, Fabio Traversari, den Schweindor­fer Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n Bernd Heider, Gesine Traversari, Dekan Ralf Drescher und den Neresheime­r Bürgermeis­ter Thomas Häfele.

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