VfR: 4:0 aber ein hartes Stück Arbeit
Aalen nach Sieg in Geislingen in der dritten Runde des WFV-Pokals.
- Im Eybacher Tal, ausgerechnet am Jürgen-KlinsmannWeg – Da ist es Mittwochabend um den Einzug in die dritte Runde des WFV-Pokals gegangen. Zumindest für den Favoriten, den VfR Aalen und den Landesligisten SC Geislingen.
Einen Tag nach dem lockeren 5:0Testspielsieg über die SGM Fachsenfeld/Dewangen (Kreisliga B) durften sie also ran, die Mannen, die Uwe Wolf derzeit zu seinen Stammspielern erkoren hat. Die richtige Einstellung, die sollten sie allesamt mitgebracht haben. Das kündigte Aalens Trainer bereits am späten Dienstagabend an. Der Einzug in die dritte Runde, der war fest eingeplant. Daher auch nicht verwunderlich, dass Wolf mit Alessandro Abruscia, Daniel Bernhardt oder Gino Windmüller wieder auf die Führungsspieler setzte. Einzig Eduard Heckmann und Benjamin Kindsvater haben bereits in Dewangen ran gedurft. Alle anderen waren geschont worden. Für eben diesen Abend im Eybacher Tal.
Der VfR von Beginn an gut im Spiel, hatte durch Leon Volz in Minute 5 die erste angedeutete Gelegenheit. Sein Schuss wurde allerdings geblockt. Geislingen war bemüht, aber mit Schwierigkeiten sich in die Hälfte der Aalener zu spielen. Der VfR angetrieben von Abruscia mit hohem Tempo. Es fehlten allerdings die zündenden Ideen. Wo ist die Lücke? Die fand Geislingen nach einem Fehler der Aalener musste Bernhardt zur Ecke retten (25.). Bleron Visoka scheiterte am Keeper der Aalener nach Zuspiel von Tim Pöhler. Der VfR nun alles andere als sattelfest, verlor seine Sicherheit fast komplett. Geislingen legte zu, und wie. Pascal Volk marschierte auf und davon. Passte den Ball perfekt auf Pöhler, der den Ball aufs Tor brachte. Daniel
Stanese rettete artistisch für seinen geschlagenen Schlussmann auf der Linie (31.). „Da hatten wir Glück“, sagte Wolf und sein Gegenüber Tobias Flitsch merkte an: „Es wäre schön gewesen, in Führung zu gehen.“Taten sie aber nicht. Wenngleich nur einen Wimpernschlag später Pöhler den Ball ans Außennetz donnerte. Was war denn plötzlich hier los? Immerhin hatte Aalen dann durch SeanAndreas Seitz die bis dahin beste VfR-Gelegenheit nach einem zufälligen, weil abgeblockten Versuch von Abruscia. Er scheiterte allerdings am Keeper Max Piegsa (33.).
Mit 0:0 ging es in die Kabine. Nach der Pause Geislingen wieder unterwegs nach vorne. Tim Pöhler allerdings als letzte Station einer schnellen Kombination letztlich zu spät und krachte mit Bernhardt zusammen. Der Keeper der Aalener wurde erst minutenlang behandelt und musste anschließend vom Platz getragen werden. Die Schulter. „Er hatte große Schmerzen. Die Schulter hat man ihm direkt wieder eingekugelt. Allerdings muss nun abgeklärt werden, ob vielleicht das Schlüsselbein etwas abbekommen hat“, so Wolf weiter. Eine genaue Diagnose schwer. „Der Spieler war übermotiviert“, sagte Gino Windmüller, der ebenfalls im Duell an der Torauslinie abgeräumt wurde. Ganz bitter. „Wir hoffen, dass er nicht lange fehlen wird“, schickte Wolf nach. Seine Jungs auf dem Feld gaben aber die richtige Antwort.
Denn es folgte die Führung. Ein sehenswerter Freistoß direkt nach Wiederanpfiff brachte das 1:0. Alessandro Abruscia, wer sonst? „Schade, dass es ein Standard war, der uns in Rückstand gebracht hat“, sagte Flitsch. Geislingen wirkte nun beeindruckt und hatte Mühe sich wieder zu sortieren. „Wir haben nicht mehr die großen Möglichkeiten nach vorne gehabt. Der VfR war uns alleine von der Athletik her überlegen“, erkannte der SCG-Coach an. Und dann fing Geislingen die Entscheidung. Nach einer starken Kombination über den eingewechselten Andreas Knipfer, war es Leon Volz, der den Ball ins Eck schoss – 2:0 für Aalen (77.). Geislingen hatte viele Körner gelassen und konnte keine Nadelstiche
mehr setzen. Abruscia verpasste kurz darauf wieder per Freistoß das 3:0. Nach einem schnellen Angriff ließ das auch Leon Volz liegen, der frei vor Piegsa am Keeper scheiterte (87.). Das steuerte dann Mark Müller nach Zuspiel von Holger Bux bei (90.+3). Endlich, dachte sich wohl auch der Anhang der Aalener, die per Plakat schon von einem weiteren Pokalsieg träumen. Freilich noch ein weiter Weg. Volz legte gar das vierte Tor noch nach (90.+8). Es waren letztlich sogar noch weit mehr Tore drin für die Aalener, aber es fehlte die Genauigkeit im Abschluss. Es reichte dennoch auch so für die dritte Runde. Im Übrigen gegen den Verbandsligisten Normannia Gmünd. Der Jubel blieb verhalten. Der Schock, den die Verletzung von Bernhardt auslöste, wirkte nach.