Trigema-Chef lehnt Homeoffice ab
(AFP/dpa) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die Homeoffice-Pflicht notfalls wieder in Kraft setzen. Auf einen bestimmten Inzidenzwert wollte sich Heil aber nicht festlegen: „Es hängt auch davon ab, inwieweit steigende Werte ein Problem für das Gesundheitswesen werden“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“und den „Stuttgarter Nachrichten“. Die Homeoffice-Pflicht für Unternehmen war Anfang Juli ausgesetzt worden. Doch Heil warnte die Wirtschaft: Die DeltaVariante sorge für steigende Inzidenzen. Heil will den Rechtsrahmen nach der Bundestagswahl erneut angehen.
Unterdessen kann sich der Chef des deutschen Textilherstellers Trigema, Wolfgang Grupp, Homeoffice für sein Unternehmen nicht vorstellen. „Wenn es einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice geben würde, dann bräuchte ich garantiert 50 Prozent mehr Leute, weil die Effizienz leiden würde – bis man all diese Videokonferenzen abgestimmt hat, geht viel Zeit ins Land“, sagte Grupp dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Im Fall von Trigema wären das 19 Mitarbeiter, denn dort arbeiten 38 Angestellte im Büro. Insgesamt beschäftigt Grupp rund 1200 Mitarbeiter.
Grupp sagte, Mitarbeitende seien zu Hause abgelenkter von der Arbeit als im Büro. Auch Gerechtigkeit spiele eine Rolle: „Wenn jetzt alle in der Verwaltung, die ohnehin schon höher bezahlt sind als die Mitarbeiter in der Produktion, auch noch den Vorteil hätten, nicht in den Betrieb zu müssen, dann würde ein bisschen die Vorbildfunktion fehlen.“