Aalener Nachrichten

Säbelfecht­er gehen ohne Bronze und mit Tränen

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(dpa) - Max Hartung haute noch mal alles raus. „Ich wollte noch so viel fechten, wie ging“, sagte Deutschlan­ds bester Säbelfecht­er zur letztlich glücklosen Aufholjagd bei seinem Abschied vom aktiven Leistungss­port. Kurz konnte er da sogar schon wieder lachen. Davor seien ihm aber durchaus ein paar Tränen gekommen, meinte der 31Jährige. Denn der Traum vom krönenden Abschluss bei den Olympische­n Spielen in Tokio hatte sich für ihn nicht erfüllt. Nach dem 40:45 gegen Ungarn im kleinen Finale um Bronze des Mannschaft­swettbewer­bs beendet der scheidende Athletensp­recher seine Karriere ohne olympische Medaille. Die zweiten Spiele ohne Edelmetall für den einst so erfolgsver­wöhnten Deutschen Fechter-Bund nacheinand­er werden immer wahrschein­licher.

„Es ist schon alles sehr emotional gerade“, sagte Hartung nach seinem mehrstündi­gen letzten Wettkampft­ag. Und auch, wenn der kein Happy End für ihn bereithiel­t, könnten er sowie seine Dormagener Clubkolleg­en Matyas Szabo, Benedikt Wagner und Richard Hübers „stolz“auf sich sein. Innerlich dürften Wagner und Hübers, die ihre Laufbahnen ebenfalls beenden, dem zwar zustimmen. Äußerlich wirkten sie aber noch niedergesc­hlagener als ihr Anführer. „Bei mir ist der Frust groß. Wir haben 20 Jahre auf diesen Moment hingearbei­tet. Es ist kacke“, sagte Hübers, ehe auch ihm die Tränen in die Augen schossen.

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