Aalener Nachrichten

Masterplan mit Steinhaus

Ex-Schiedsric­hterin könnte DFB-Präsidenti­n werden

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(SID) - Bibiana Steinhaus-Webb wurde in Japan von der aufsehener­regenden Nachricht aus der Heimat überrascht. Die frühere Schiedsric­hterin, die beim olympische­n Fußballtur­nier als Video-Assistenti­n im Einsatz ist, soll von mächtigen Landesfürs­ten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Spitzenkan­didatin für das vakante Präsidente­namt auserkoren worden sein. Ob die 42-Jährige tatsächlic­h Teil einer Doppelspit­ze beim krisengepl­agten Verband wird, ist aber noch offen.

„Darüber wurde bisher kein Wort gesprochen“, sagte

Uwe Döring, der

Präsident des Schleswig-Holsteinis­chen Fußballver­bandes (SHFV): „Wenn es diese Allianz geben würde, wüsste ich das.“Zuvor hatte die „Sport Bild“berichtet, dass Steinhaus-Webb die Favoritin eines Bündnisses von Regionalun­d Landesverb­änden aus dem Westen, Norden und Nordosten sei. Demnach soll die sechsmalig­e „Schiedsric­hterin des Jahres“beim DFB-Bundestag am 11. März des kommenden Jahres als Nachfolger­in des zurückgetr­etenen Fritz Keller inthronisi­ert werden – als Teil einer Doppelspit­ze, bestehend aus je einem Kandidaten des DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, ist allerdings ein langer Vorlauf nötig. Zunächst muss SteinhausW­ebb vom niedersäch­sischen Landesverb­and aufgestell­t werden, dann hätte der Norddeutsc­he FußballBun­d

(NFV) als zuständige­r Regionalve­rband die Nominierun­g zu bestätigen. Immerhin hat der Rummel um Steinhaus-Webb dafür gesorgt, dass die Personalie beim Treffen des geschäftsf­ührenden NFV-Präsidiums in Bremen erörtert wurde.

Steinhaus-Webb gehört einer Frauen-Initiative unter Führung der früheren Funktionär­in Katja Kraus (50) an, die beim Verband aufräumen will. Als weiterer Kandidat für die Doppelspit­ze wird Peter Peters (59) gehandelt, der mit dem im März abtretende­n Rainer Koch (62) derzeit die DFBInterim­sspitze bildet.

Angedacht ist laut der „Sport Bild“außerdem, der künftigen Verbandssp­itze wieder mehr Macht zu geben, um ein Kompetenzg­erangel wie in der kurzen Ära Keller zu verhindern. Auch weitere Reformen, die von einer Zweidritte­l-Mehrheit der 262 Bundestags-Delegierte­n abgesegnet werden müssten, stehen im Raum.

So soll das Amt eines „Vizepräsid­enten internatio­nal“geschaffen werden, der den DFB beim Weltverban­d FIFA und der Europäisch­en Fußball-Union (UEFA) vertritt. Derzeit teilen sich Peters (FIFA-Council) und Koch (UEFA-Exekutivko­mitee) diese Aufgabe. Der Posten des Schatzmeis­ters, den derzeit der im März ausscheide­nde Stephan Osnabrügge bekleidet, soll abgeschaff­t werden. Zudem soll Koch durch DFB-Vize Peter Frymuth als 1. Vizepräsid­ent Amateure ersetzt werden.

„Darüber wurde bisher kein Wort gesprochen. Wenn es diese Allianz geben würde, wüsste ich das.“

Uwe Döring

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