Nicht nur gute Nachrichten für den VfR
Torwart Bernhardt droht Operation – Zugänge aus der 3. Liga.
- Als der Bus um kurz nach 22 Uhr an diesem eigentlich erfolgreichen Abend für den VfR Aalen in Richtung der berüchtigten Geislinger Steige gerollt ist, hat einer ganz andere Sorgen gehabt. Daniel Bernhardt weilte noch im Krankenhaus. Es dauerte eben bis der 35 Jahre alte Keeper alle Untersuchungen hinter sich gebracht hatte. Jene Aktion im Spiel der zweiten Runde im WFV-Pokal, die eben zur Verletzung des Aalener Keepers führte, die war dort schon von einigen im Rund des Stadions am Eybacher Tal bedauert und diskutiert worden.
„Der Spieler hat sich entschuldigt und erklärt, dass es keine Absicht war“, schilderte Gino Windmüller, einer der Protagonisten der Szene kurz nach dem Seitenwechsel. Ändern konnte er es freilich nicht mehr. Nach rund zehn Minuten Behandlung auf dem Feld hieß es daher für Ersatz-Keeper Matthias Layer: Dienstbeginn. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Die Reaktion auf die Verletzung, die bestärkt mich in meinem Glauben an die Truppe“, sagte VfRCheftrainer Uwe Wolf auf der Pressekonferenz nach dem erfolgreichen Spiel. Nach der Partie allerdings blieb der befreiende Jubel aus. Wenngleich die mitgereisten VfRFans zur einer kurzen Feier ansetzten. Auch Alessandro Abruscia erkundigte sich gleich nach dem Abpfiff noch einmal nach dem Befinden des dienstältesten Spielers der Aalener. Der war zu dem Zeitpunkt natürlich längst im Krankenhaus. Den Treffer zum 1:0, den hätte er noch hören können. Doch seine Verletzung dürfte den Torjubel überdeckt haben. Weit nach 23 Uhr durfte auch Bernhardt das Krankenhaus in Geislingen wieder verlassen. Mit zunächst einer guten Nachricht im Gepäck ging es für ihn zurück auf die Ostalb. Gebrochen ist wohl allem Anschein nach nichts. Allerdings soll eine MRT-Untersuchung weiteren Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. Die ging an diesem Donnerstag über die Bühne. „Es sieht nicht so gut aus“, sagt Wolf. Einige Bänder im Schultergelenk sind gerissen und es deutet vieles auf eine Operation hin. „Es gibt eine kleine Chance, die Sache konservativ zu behandeln und die OP in der Winterpause zu machen“, erklärt Wolf. Diesbezüglich werde sich der VfR-Keeper nun mit den Ärzten besprechen. Die Schulter sei aber eben für einen Torhüter von immenser Bedeutung. „Die Schulter wird extrem belastet und es besteht die Gefahr, dass sie ständig raushüpft“, so Wolf weiter. Bernhardts Kollegen, die durch eine letztlich torreiche zweite Hälfte das Derby gegen die Normannia aus Gmünd (dritte Runde, Samstag, 15.30 Uhr in Gmünd) erreichten, die haben sich an diesem Donnerstag einen Pflegetag erspielt. Bevor dann am Freitag die Vorbereitung auf das nächste Pokalspiel ansteht. Dann wird auch ein weiterer Neuzugang mit ins Training einsteigen, und zwar Sascha Korb. Dieser hat an diesem Donnerstag einen Zwei-Jahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr unterschrieben. Der 1,74 Meter große, gebürtige Offenbacher durchlief die Jugendmannschaften der Kickers Offenbach und spielte dort auch drei Jahre lang in der ersten Mannschaft, bevor er zu Hessen Kassel wechselte. Nach weiteren Stationen bei Wormatia Worms, Schweinfurt 05 und dem
„Es gibt eine kleine Chance, die Sache konservativ zu behandeln und die OP in der Winterpause zu machen.“
VfR-Trainer Uwe Wolf
SC Verl ist der 28-jährige Sechser, der auch beide AußenverteidigerPositionen und die Achter-Position bespielen kann, nun Teil des Kaders der Aalener. „Ich bin froh, Teil des Traditionsvereins sein zu dürfen und werde alles dafür geben, die gemeinsamen Ziele mit der Mannschaft zu erreichen“, sagt Sascha Korb selbst zu seinem Wechsel.
Auch Cheftrainer Uwe Wolf freut sich über die Neuverpflichtung: „Ich bin sehr glücklich, dass sich das Mentalitätsmonster Sascha Korb für den VfR Aalen entschieden hat. Er passt mit seiner Einstellung und Spielweise sehr gut zu unserer Spielphilosophie, daher freue ich mich sehr auf die nächsten Jahre der Zusammenarbeit.“Zuvor hatte Korb seinen gültigen Vertrag (bis 2022) beim Drittligisten aufgelöst – der 18. (!) Abgang beim Drittligisten. Somit spart sich Aalen eine mögliche Ablösesumme für den Mann, der in der vergangenen Saison 20 Partien (ein Tor) für den SC Verl absolvierte.
„Einen Spieler mit einer solchen Qualität wie Sascha Korb zu verpflichten, freut mich riesig. Sascha ist sehr kampfstark, einsatzfreudig und gibt keinen Ball verloren. Mit diesen Eigenschaften schafft er es, immer voranzugehen, sein Team mitzureißen und somit auch den Unterschied in knappen Spielen zu machen“, sagte VfR-Geschäftsführer Giuseppe Lepore. Knapp könnte es auch gegen Gmünd vor erlaubten 750 Zuschauern (nur Tageskasse) werden. Ob er dann schon dabei ist? „Sascha hat die Vorbereitung bei Verl mitgemacht. Er ist fit und natürlich eine Option am Samstag“, sagt Wolf. Keine sind dagegen Jonas Arcalean (Reha) und Steffen Kienle (Meniskus). Beide sollen in der kommenden Woche wieder „voll“einsteigen.