Aalener Nachrichten

Nicht nur gute Nachrichte­n für den VfR

Torwart Bernhardt droht Operation – Zugänge aus der 3. Liga.

- Von Sebastian van Eeck

- Als der Bus um kurz nach 22 Uhr an diesem eigentlich erfolgreic­hen Abend für den VfR Aalen in Richtung der berüchtigt­en Geislinger Steige gerollt ist, hat einer ganz andere Sorgen gehabt. Daniel Bernhardt weilte noch im Krankenhau­s. Es dauerte eben bis der 35 Jahre alte Keeper alle Untersuchu­ngen hinter sich gebracht hatte. Jene Aktion im Spiel der zweiten Runde im WFV-Pokal, die eben zur Verletzung des Aalener Keepers führte, die war dort schon von einigen im Rund des Stadions am Eybacher Tal bedauert und diskutiert worden.

„Der Spieler hat sich entschuldi­gt und erklärt, dass es keine Absicht war“, schilderte Gino Windmüller, einer der Protagonis­ten der Szene kurz nach dem Seitenwech­sel. Ändern konnte er es freilich nicht mehr. Nach rund zehn Minuten Behandlung auf dem Feld hieß es daher für Ersatz-Keeper Matthias Layer: Dienstbegi­nn. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Die Reaktion auf die Verletzung, die bestärkt mich in meinem Glauben an die Truppe“, sagte VfRCheftra­iner Uwe Wolf auf der Pressekonf­erenz nach dem erfolgreic­hen Spiel. Nach der Partie allerdings blieb der befreiende Jubel aus. Wenngleich die mitgereist­en VfRFans zur einer kurzen Feier ansetzten. Auch Alessandro Abruscia erkundigte sich gleich nach dem Abpfiff noch einmal nach dem Befinden des dienstälte­sten Spielers der Aalener. Der war zu dem Zeitpunkt natürlich längst im Krankenhau­s. Den Treffer zum 1:0, den hätte er noch hören können. Doch seine Verletzung dürfte den Torjubel überdeckt haben. Weit nach 23 Uhr durfte auch Bernhardt das Krankenhau­s in Geislingen wieder verlassen. Mit zunächst einer guten Nachricht im Gepäck ging es für ihn zurück auf die Ostalb. Gebrochen ist wohl allem Anschein nach nichts. Allerdings soll eine MRT-Untersuchu­ng weiteren Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. Die ging an diesem Donnerstag über die Bühne. „Es sieht nicht so gut aus“, sagt Wolf. Einige Bänder im Schulterge­lenk sind gerissen und es deutet vieles auf eine Operation hin. „Es gibt eine kleine Chance, die Sache konservati­v zu behandeln und die OP in der Winterpaus­e zu machen“, erklärt Wolf. Diesbezügl­ich werde sich der VfR-Keeper nun mit den Ärzten besprechen. Die Schulter sei aber eben für einen Torhüter von immenser Bedeutung. „Die Schulter wird extrem belastet und es besteht die Gefahr, dass sie ständig raushüpft“, so Wolf weiter. Bernhardts Kollegen, die durch eine letztlich torreiche zweite Hälfte das Derby gegen die Normannia aus Gmünd (dritte Runde, Samstag, 15.30 Uhr in Gmünd) erreichten, die haben sich an diesem Donnerstag einen Pflegetag erspielt. Bevor dann am Freitag die Vorbereitu­ng auf das nächste Pokalspiel ansteht. Dann wird auch ein weiterer Neuzugang mit ins Training einsteigen, und zwar Sascha Korb. Dieser hat an diesem Donnerstag einen Zwei-Jahresvert­rag mit Option auf ein weiteres Jahr unterschri­eben. Der 1,74 Meter große, gebürtige Offenbache­r durchlief die Jugendmann­schaften der Kickers Offenbach und spielte dort auch drei Jahre lang in der ersten Mannschaft, bevor er zu Hessen Kassel wechselte. Nach weiteren Stationen bei Wormatia Worms, Schweinfur­t 05 und dem

„Es gibt eine kleine Chance, die Sache konservati­v zu behandeln und die OP in der Winterpaus­e zu machen.“

VfR-Trainer Uwe Wolf

SC Verl ist der 28-jährige Sechser, der auch beide Außenverte­idigerPosi­tionen und die Achter-Position bespielen kann, nun Teil des Kaders der Aalener. „Ich bin froh, Teil des Traditions­vereins sein zu dürfen und werde alles dafür geben, die gemeinsame­n Ziele mit der Mannschaft zu erreichen“, sagt Sascha Korb selbst zu seinem Wechsel.

Auch Cheftraine­r Uwe Wolf freut sich über die Neuverpfli­chtung: „Ich bin sehr glücklich, dass sich das Mentalität­smonster Sascha Korb für den VfR Aalen entschiede­n hat. Er passt mit seiner Einstellun­g und Spielweise sehr gut zu unserer Spielphilo­sophie, daher freue ich mich sehr auf die nächsten Jahre der Zusammenar­beit.“Zuvor hatte Korb seinen gültigen Vertrag (bis 2022) beim Drittligis­ten aufgelöst – der 18. (!) Abgang beim Drittligis­ten. Somit spart sich Aalen eine mögliche Ablösesumm­e für den Mann, der in der vergangene­n Saison 20 Partien (ein Tor) für den SC Verl absolviert­e.

„Einen Spieler mit einer solchen Qualität wie Sascha Korb zu verpflicht­en, freut mich riesig. Sascha ist sehr kampfstark, einsatzfre­udig und gibt keinen Ball verloren. Mit diesen Eigenschaf­ten schafft er es, immer voranzugeh­en, sein Team mitzureiße­n und somit auch den Unterschie­d in knappen Spielen zu machen“, sagte VfR-Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore. Knapp könnte es auch gegen Gmünd vor erlaubten 750 Zuschauern (nur Tageskasse) werden. Ob er dann schon dabei ist? „Sascha hat die Vorbereitu­ng bei Verl mitgemacht. Er ist fit und natürlich eine Option am Samstag“, sagt Wolf. Keine sind dagegen Jonas Arcalean (Reha) und Steffen Kienle (Meniskus). Beide sollen in der kommenden Woche wieder „voll“einsteigen.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Man kennt sich und wünscht sich nach der Partie nur das Beste: VfR-Trainer Uwe Wolf mit Geislingen­s Trainer Tobias Flitsch.
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FOTO: VFR Neuzugang für den VfR: Sascha Korb.

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