Bankangestellte bewahrt älteren Herrn vor einem größeren Schaden
Ein Unbekannter wollte dem Senior eine wertlose Uhr andrehen – In Crailsheim und Mutlangen hat die Masche funktioniert
- Drei ältere Herren sind Opfer eines Betrugsversuch geworden. Zwei gingen dem Betrüger auf den Leim. Die Masche ist mehr oder weniger dieselbe. Ein Fremder in einer angeblichen Notlage schwatzt älteren Menschen eine wertlose Uhr auf. Handelt es sich um ein und denselben Täter?
So weit will David Ebert, Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen, nicht gehen. Immerhin liegt es nach seinen Worten im Bereich des Möglichen, dass nur ein Betrüger am Werk ist. Aber: „Solange wir ihn nicht haben, können wir nur mutmaßen.“Deshalb suche die Polizei Zeugen.
Folgendes hat sich am Mittwoch gegen 13.30 Uhr in Ellwangen zugetragen. Ein 81-Jähriger ist auf dem Marktplatz von einem Unbekannten angesprochen worden. Der Mann gab vor, ein Bekannter zu sein. Er schenkte dem Senior zwei Uhren und wollte ihm eine dritte verkaufen. Den Erlös, 900 Euro, benötigte er angeblich für die Heimfahrt.
Tatsächlich ließ sich der 81-Jährige von dem Unbekannten zu einer Bank fahren und hob das Geld ab. Da ihm aber Zweifel kamen, erzählte er einer Bankangestellten die Geschichte. Diese reagierte sofort und verständigte die Polizei, so dass dem 81-Jährigen kein Schaden entstand. Laut Polizeibericht zeigt die Erfahrung, dass es sich um eine Betrugsmasche und bei den Uhren um minderwertige oder gar wertlose Ware handelt.
Der Trickbetrüger wird wie folgt beschrieben: etwa 1,75 Meter groß und etwa 40 Jahre alt, mittellange schwarze Haare. Er trug eine rote Hose und ein schwarzes Oberteil. Er war mit einem dunklen Pkw mit italienischen Kennzeichen unterwegs.
Eine ähnlicher Fall hat sich tags zuvor in Crailsheim ereignet. Dort hatte der Betrüger Erfolg. Ein 85-jähriger Fußgänger wurde aus einem größeren, schwarzen Pkw mit italienischer Zulassung heraus angesprochen. Der Unbekannte gab laut Polizei an, den Senior von früher zu kennen und erzählte ihm eine Geschichte, die zunächst plausibel erschien.
Der Unbekannte eröffnete dem Senior, dass er sich in einer Notlage befinde. Er müsse Geld für einen Verwandten auftreiben, damit dieser einen dringend benötigten Rollstuhl bekomme. Gleichzeitig müsse er aber noch am selben Tag nach Italien und habe nicht so viel Bargeld zur Verfügung. Er bat den Senior, ihm im
Tausch gegen zwei hochwertige Uhren das benötigte Bargeld zu geben.
Der 85-Jährige glaubte dem Unbekannten und übergab ihm einen vierstelligen Betrag. Erst danach merkte er, dass es sich bei den Uhren um minderwertige Produkte handelte.
Der Unbekannte in Crailsheim war 1,70 bis 1,75 Meter groß und korpulent. Er trug dunkle, kurz geschnittene Haare, ist etwa 45 Jahre alt und hat ein ovales Gesicht. Laut Zeugenbeschreibung hatte er dunkle Augenbrauen, eine breite Nase und volle Lippen. Er wirkte sehr eloquent, seine Erscheinung war gepflegt. Zum Tatzeitpunkt trug er ein weißes Hemd mit nach oben geschlagenen Ärmeln und eine dunkle Stoffhose.
Ein weiterer Fall wird aus Mutlangen gemeldet. Dort fiel am Mittwoch ein 85-jähriger Mann gegen 15 Uhr auf einen Trickbetrüger herein, der vorgab, ein früherer Arbeitskollege zu sein. Er übergab dem Senior vier Uhren und wollte 1000 Euro geliehen bekommen. Der 85-Jährige hob das Geld ab und übergab es. Der Täter wird als 40 bis 50 Jahre alter Mann mit mittellangem dunklem Haar beschrieben. Er war etwa 1,65 Meter groß und fuhr ein dunkles Auto mit ausländischem Kennzeichen.
Polizeisprecher Ebert glaubt nicht, dass der oder die Täter schon das Weite gesucht haben. Die unterschiedlichen Tatzeiten sprechen nach seinen Worten nicht unbedingt für eine schnelle Flucht.
Am 11. März gab es schon einen ähnlichen Fall in Ellwangen. Ein Unbekannter wollte zwei Uhren verschenken und verlangte für die dritte Uhr Geld. Der Mann soll etwa 65 Jahre alt gewesen sein und einen weißen Mazda gefahren haben.