Stabwechsel auf Schloss Kapfenburg
Erich W. Hacker übergibt an Moritz von Woellwarth im Trude-Eipperle-Rieger-Konzertsaal
- Als ein historisches Ereignis inmitten des Festivals 2021 wird die Verabschiedung von Akademiedirektor Erich W. Hacker und dessen Amtsübergabe an Moritz von Woellwarth in die Geschichte von Schloss Kapfenburg eingehen. Stiftungsvorstand Landrat a. D. Klaus Pavel hat hierzu einen großen Kreis geladener Gäste begrüßt.
„Portamento continuo da capo“war das festliche Ereignis im TrudeEipperle-Rieger-Konzertsaal beschrieben. Für Musiker ein Begriff, frei übersetzt, als „fließender Übergang mit Neubeginn von vorn“. Für „den Neuen auf der Burg“war das schon vollzogen, denn 119 Tage übt Moritz von Woellwarth sein Amt als Direktor der internationalen Musikschulakademie schon aus. Und dass mit ihm eine Persönlichkeit mit Fähigkeiten zur kontinuierlichen Fortsetzung der Burgbelebung mit Musik gefunden wurde, darüber waren sich Funktionsträger in Gruß- und Abschiedsworten einig.
In besonderer Weise galt das für Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration in Baden-Württemberg und im Ehrenamt Präsidentin des Landesmusikschulverbands. Sie blickte in ihrem Grußwort auf „große Herausforderungen“für die Musikschulakademie, deren man sich in Stuttgarter Regierungskreisen bewusst sei. Sie sagte: „Moritz von Woellwarth ist ein Begriff im Landesmusikschulverband wie die Kapfenburg im Ministerium.“
Das war für Stiftungsvorstand Klaus Pavel ein Signal, nachzuhaken. Mit Blick auf die auch anwesende Ministerialdirigentin aus dem Finanzministerium, Cornelia Ruppert, bat er die Damen, dafür mitzusorgen, dass in den Haushaltsberatungen ein behutsamer Umgang mit dem Kapfenburg-Erweiterungsprojekt, dem Hotelanbau mit Erneuerung der Gastronomie, geschehe.
Zunächst aber gab es Dank für
Erich W. Hacker, der es verstanden habe, viele Menschen auf der Ostalb, unter ihnen Politiker und Funktionsträger des öffentlichen Lebens, für die Kapfenburgidee zu gewinnen. Stiftungsvorstand Klaus Pavel sprach das Lob aus und Erich W. Hacker freute sich mit den Gästen über einen Rückblick, den seine Mitarbeiterin Franziska Groß als Videoclip gestaltet hatte.
Hacker dankte auch den Mitarbeitern auf der benachbarten Kapfenburgdomäne mit Walter Weber an der Spitze für viele Dienste, „wenn Not am Manne war.“Unter seinen Mitarbeitern dankte er besonders
Heike Wild und nicht zuletzt seiner Familie mit Ehefrau Gislinde Betz, die ihm den Rücken gestärkt habe. Mit stehenden Ovationen wurde er verabschiedet.
Einen Impuls gab Professorin Anette Limberger von der Hochschule Aalen mit einem Referat darüber, wie der Mensch durch Musik „an Leib und Seele gesunde“. Das erreichte auch die Gäste, was sie durch reichhaltigen Applaus für die Musikvorträge der Band Brasst Scho‘ zum Ausdruck brachten. Stiftungsvorstand Matthias Hinderberger sagte dem neuen Akademiedirektor: „Moritz, du übernimmst ein gut geführtes Haus, mach’ das Beste daraus, wir begleiten dich dabei.“
Einen philosophischen Aphorismus aus Friedrich von Hölderlins Werken hatte Moritz von Woellwarth gewählt, den Gästen seine Maxime vorzustellen: „Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen. Dass er kräftig genährt danken für alles lern. Aufzubrechen wohin er will.“Und er projizierte es auf die von Erich Hacker geschaffene Vernetzung von Menschen und Einrichtungen mit Bezug auf die Kapfenburg. Hier wolle er mit Angeboten zur Stärkung von Menschlichkeit, mit Blick auf Nachhaltigkeit gefördert durch Musik, arbeiten. Und er gab das Versprechen, sein Amt mit Mut zum Dienen mit „Demut“auszuführen.