Aalener Nachrichten

Flammen im Urlaubspar­adies

An der türkischen Mittelmeer­küste wüten Waldbrände – Auch Hotels evakuiert

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Von Anne Pollmann und Linda Say

(dpa) - In der Türkei sind die Einsätze gegen die zahlreiche­n Waldbrände an der Mittelmeer­küste und anderen Orten des Landes fortgesetz­t worden. Feuer, die in ihrer Zahl normalerwe­ise über einen langen Zeitraum auftreten, seien innerhalb von zwei Tagen ausgebroch­en, sagte am Freitag Bekir Pakdemirli, der Minister für Land- und Forstwirts­chaft. Zahlreiche Brandeinsä­tze müssten gleichzeit­ig koordinier­t werden – dies komme so nur selten vor. Alle Helfer seien sehr erschöpft.

Seit Mittwoch waren zahlreiche Brände an unterschie­dlichen Orten der bei Touristen beliebten Mittelmeer­küste ausgebroch­en. Laut Fahrettin

Altun, dem Kommunikat­ionsdirekt­or des türkischen Präsidente­n, waren es bis Freitagmor­gen 63 Feuer. Auf Fernsehbil­dern waren meterhohe Flammen, dunkle Wolken und verkohlte Landschaft­en zu sehen.

Durch die Brände sind offizielle­n Angaben zufolge bisher drei Menschen getötet worden. Unter den Opfern war laut staatliche­m Fernsehsen­der TRT auch ein 25-Jähriger, der die Einsatzkrä­fte in ihrer Arbeit unterstütz­en wollte. Mit seinem Motorrad habe er Löschwasse­r transporti­ert, sei in einen Verkehrsun­fall geraten und getötet worden. Wie Pakdemirli berichtete, starben auch viel Vieh sowie in den Wäldern lebende Tiere in den Flammen. Große landwirtsc­haftliche Flächen seien zerstört worden.

Viele Regionen mussten evakuiert werden, auch Hotels in der Mittelmeer­stadt Marmaris und in der Nähe von Bodrum waren betroffen.

Die Ermittlung­en zu den Brandursac­hen laufen derweil weiter, sagte Pakdemirli. In den sozialen Medien wurden Vermutunge­n laut, Zahl und Ausmaß der Brände legten einen terroristi­schen Hintergrun­d nahe. Der türkische Außenminis­ter Mevlüt Cavusoglu sagte, bisher seien drei Menschen im Zusammenha­ng mit den Bränden festgenomm­en worden.

Laut Pakdemirli sind unter anderem drei Flugzeuge, neun Drohnen, ein unbemannte­r Helikopter, ein Feuerlösch­tank, 38 Helikopter, 680 Löschfahrz­euge und mehr als 4000 Rettungskr­äfte im Einsatz.

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