Aalener Nachrichten

Endlich einen Großen geschlagen

Überragend­e Torhüter Wolff und Bitter führen Handballer auf Viertelfin­alkurs

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(SID) - Andreas Wolff rannte auf Johannes Bitter zu und zog seinen Torhüterko­llegen an seine breite Brust. Angeführt von ihren beiden herausrage­nden Keepern hat die deutsche Handball-Nationalma­nnschaft mit dem 28:23 (14:11) gegen den EMDritten Norwegen Kurs auf das olympische Viertelfin­ale genommen. Die Mannschaft von Bundestrai­ner Alfred Gislason feierte damit ihren zweiten Sieg im vierten Spiel. „Wir haben es endlich geschafft, einen Großen zu schlagen“, sagte Abwehrchef Hendrik Pekeler erleichter­t.

Wolff und Bitter waren bisweilen schier unüberwind­bar, mit vielen Glanzparad­en gaben sie ihren Vorderleut­en die nötige Sicherheit. Wolff hielt vor allem in der ersten Halbzeit weltklasse, Bitter zeigte eine ganz starke Schlusspha­se, in der er unter anderem zwei Siebenmete­r entschärft­e. Ab der 49. Minute und der knappen Führung von 22:21 ließ der künftige Hamburger nur noch zwei Gegentreff­er zu. „Wir haben das heute super gemacht. Wir dürfen noch träumen und gehen mit ganz breiter Brust raus“, sagte Bitter. Beste deutsche Torschütze­n waren Kapitän Uwe Gensheimer mit sechs verwandelt­en Siebenmete­rn und Rechtsauße­n Timo Kastening mit fünf Treffern.

Die Deutschen hüpften nach dem Spiel erleichter­t im Kreis mit ihren Torhütern, denen auch Bundestrai­ner Alfred Gislason eine „überragend­e“Leistung bescheinig­te. Durch den Sieg zog die DHB-Auswahl vorbei an den nun punktgleic­hen Norwegern (beide 4:4 Zähler) und belegt in der schweren Vorrundeng­ruppe A den dritten Platz. Für das sichere Weiterkomm­en benötigt Deutschlan­d im letzten Gruppenspi­el gegen Außenseite­r Brasilien am Sonntag (12.30 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) noch einen Punkt.

„Das war ein richtig wichtiger Sieg, aber wir wissen auch, dass wir auch gegen Brasilien gewinnen müssen“, sagte Pekeler, nahm den wichtigen Sieg aber als Beweis für die Leistungsf­ähigkeit der deutschen Mannschaft. „Auch in der Art und Weise, wie wir es gemacht haben, war es völlig verdient, weil wir das ganze Spiel über in Führung gelegen waren“, sagte er. Gislason lobte neben Wolff und Bitter auch die insgesamt „sehr starke Abwehr“.

Vor dem Anpfiff hatte der Bundestrai­ner von einem „enorm wichtigen“Spiel gesprochen und eindringli­ch vor einem Fehlstart wie gegen Frankreich und Argentinie­n gewarnt: „Wir müssen von Anfang voll da sein und nicht erst nach einer Viertelstu­nde loslegen.“Das Team enttäuscht­e seinen Trainer nicht. Nach den knappen Niederlage­n gegen Europameis­ter Spanien (27:28) und Rekordwelt­meister Frankreich (29:30) bewiesen Wolff und Co., dass sie auch gegen die Großen gewinnen können.

Mit einer Fangquote von knapp 70 Prozent hatte zunächst Wolff maßgeblich­en Anteil an der 9:4-Führung nach 20 Minuten. Im zweiten Abschnitt machte er da weiter, wo er aufgehört hatte. Die DHB-Auswahl baute ihren Vorsprung bis zur 43. Minute auf 21:16 aus. Die mit elf Bundesliga­Legionären gespickten Norweger ließen aber nicht locker und kämpften sich wieder bis auf ein Tor heran. Dann vernagelte Bitter das Tor.

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