Elektromobilität schafft Chancen
In Teilen der Beschäftigten in der Industrie geht die Angst vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze um. Roboter ersetzen die Menschen in der Fabrik, oder neue Technologien erübrigen ihre Tätigkeit. Letzteres ist derzeit in der Autoindustrie zu beobachten. Da die Antriebe von Elektroautos bei Weitem nicht so kompliziert gefertigt werden wie die von Verbrennungsmotoren, werden bald auch weniger Leute dafür gebraucht. Das gibt nicht nur Daimler-Chef Ola Källenius zu. Es betrifft die gesamte Branche und ihre Zulieferer.
Es ist nicht der erste große Umbruch in der Wirtschaft, der aus neuen Technologien resultiert. Vor allem die erste industrielle Revolution im 19. Jahrhundert wird da mit all seinen Verwerfungen gerne als düstere Erfahrung zum Vergleich herangezogen. Da verarmten Millionen von Fabrikarbeitern in den Städten, die zuvor noch auf dem Land ein auskömmliches Leben führen konnten. Doch dieser Blickwinkel ist arg verkürzt. Auf das anfängliche Elend folgte ein wachsender Wohlstand für alle.
Das rechtfertigt die Hoffnung, dass auch die aktuellen Veränderungen am Ende auch soziale Fortschritte ermöglichen. Dafür gibt es Anzeichen. So wird zum Beispiel in der Autoindustrie die Software und der Umgang mit Daten eine immer wichtigere Rolle spielen. Hier entstehen die neuen Jobs. Ein anderes Beispiel ist der Pharmahersteller Biontech, der reichlich neue Arbeitsplätze schafft, nachdem das Unternehmen bahnbrechende Verfahren für Impfstoffe entwickelt hat. Die technologische Revolution schafft also auch neue Chancen. Es gilt, sie zu nutzen, statt zu verzagen.
Im Gegensatz zur ersten industriellen Revolution hat der Staat heute auch ganz andere Möglichkeiten, ähnlichen Verwerfungen entgegenzusteuern. Mit breit angelegten Programmen können Arbeitnehmer für zukünftige Aufgaben gerüstet werden, statt sie sich selbst zu überlassen. Der Fort- und Weiterbildung muss der Staat daher zukünftig mehr Aufmerksamkeit widmen. Zu tun gibt es auch weiterhin genug. Das ist die gute Botschaft gegen Angst.