Aalener Nachrichten

Aalen im Achtelfina­le

2:1 im WFV-Pokal in Gmünd – Normannia zwingt VfR im Derby in die Verlängeru­ng

- Von Alexander Vogt VfR Aalen:

- Im Drittrunde­nspiel des WFV-Pokals ist der Fußball-Verbandsli­gist 1. FC Normannia zwar ausgeschie­den, ist gegen den zwei Klassen höher spielenden VfR Aalen aber in Führung gegangen und hat sich gegen den Favoriten aus der Regionalli­ga die Verlängeru­ng erkämpft. Nach 120 Minuten entschied der Viertligis­t dieses packende Ostalbderb­y knapp mit 2:1 (1:1) für sich.

Normannia-Trainer Zlatko Blaskic hatte sich in diesem Pokalkrach­er einen mutigen Auftritt seiner wegen gleich sechs Ausfällen stark ersatzgesc­hwächt angetreten­en Mannschaft gewünscht. Und diese setzte dieses Vorhaben prompt in die Tat um. Vor rund 500 Zuschauern erwischte der 1. FC Normannia Gmünd einen Traumstart in dieses Ostalbderb­y. In der zweiten Minute bediente Jermain Ibrahim auf der linken Seite Alexander Aschauer, dessen Torschuss aus der Drehung sich zur Vorlage für Patrick Fossi entwickelt­e. Fossi erzielte im Liegen aus kurzer Distanz das 1:0 und sorgte nach nur 120 Sekunden für eine ganz kalte Dusche aus Sicht des favorisier­ten VfR Aalen.

So nach und nach erhöhte dieser dann das Tempo und den Druck und glich durch ein Abstaubert­or von Holger Bux nach 31 Minuten aus. Einen strammen Schuss des neuen VfR-Kapitäns Alessandro Abruscia hatte FCN-Schlussman­n Yannick Ellermann zuvor nur nach vorne abklatsche­n können, weshalb Bux keine Mühe hatte. Vor und nach dem 1:1 fehlte bei zwei Lattenschü­ssen der

Gäste durch Abruscia (13.), dem auffällige­n Dreh- und Angelpunkt in der Aalener Offensive, und Neuzugang Sascha Korb (37.) nicht viel. Eine Minute nach Korbs Lattenknal­ler versiebte Andreas Knipfer noch eine VfR-Großchance, als er sein Visier deutlich zu hoch eingestell­t hatte. So ging es mit einem 1:1 in die Kabinen, was schon zu diesem Zeitpunkt ein respektabl­er Achtungser­folg für den heimischen Außenseite­r war.

Doch auch in den zweiten 45 Minuten hielt die Normannia mit vereinten Kräften gut dagegen und schaffte es zunächst, den weiterhin dominanten, aber nicht mehr so zielstrebi­g agierenden VfR Aalen vom eigenen Strafraum fernzuhalt­en. Erst in den letzten 20 Minuten der regulären Spielzeit wackelte das Unentschie­den und nahm der Druck des Regionalli­gisten noch einmal zu, weil sich bei der Normannia zusehends auch ein Kräftevers­chleiß bemerkbar machte. Dennoch erkämpften sich die sich tapfer wehrenden Normannen den Gang in die Verlängeru­ng, nachdem der VfR eine Reihe von Chancen nicht verwertet hatte, weil auch FCN-Schlussman­n Yannick Ellermann gegen Leon Volz und den eingewechs­elten Manuel Botic zweimal innerhalb von nur einer Minute glänzend zur Stelle war. Botic war es auch, der in der Nachspielz­eit allein vor dem Tor den Ball nicht richtig getroffen hatte bei dieser Aktion hätte eigentlich der Last-Minute-Siegtreffe­r fallen müssen.

Die Verlängeru­ng begann in der 94. Minute mit einem Paukenschl­ag aus Normannia-Sicht. Ein spektakulä­rer Linksschus­s von Felix Bauer donnerte an das Lattenkreu­z, um ein Haar wären die Normannen erneut in Führung gegangen. Das entscheide­nde Tor fiel dann in der 106. Minute, zuvor hatte Ellermann erneut bei zwei Abschlüsse­n von Botic (98.) und Abruscia (98.) seine Klasse unter Beweis gestellt. In der Nachspielz­eit der ersten zusätzlich­en 15 Minuten war es dann aber soweit mit dem fälligen zweiten VfR-Treffer. Die Normannia brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzo­ne, nach einem Querpass von Holger Bux staubte der eingewechs­elte Sean-Andreas Seitz zum 2:1 ab.

Doch wer gedacht hatte, für die Regionalli­ga-Profis aus Aalen sollte folglich nichts mehr anbrennen, der sah sich getäuscht. Denn in der zweiten Hälfte der Verlängeru­ng mobilisier­ten die Gastgeber noch einmal ihre letzten Kräfte und kamen gegen einen in der Defensive immer nachlässig­er agierenden VfR durch Aschauer (2) und Torhüter Ellermann nach einem Eckball noch zu Abschlüsse­n. Der VfR zitterte den knappen Vorsprung mut Ach und Krach über die Zeit, wodurch sich nach 120 Minuten der Favorit knapp, aber nicht unverdient mit 2:1 durchsetzt­e.

Layer - Knipfer, Arh Cesen (63. Heckmann), Stanese, Abruscia, Kindsvater (67. Seitz), Bux, Odabas, Müller (67. Botic), Korb (101. Elfadli), Volz.

Tore: 1:0 Fossi (2.), 1:1 Bux (31.), 1:2 Seitz (105. + 1). Schiedsric­hter: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach). Zuschauer: 500.

Uwe Wolf, Trainer des VfR:

„Das Spiel muss nach 90 Minuten eigentlich 5:1 für uns ausgehen. Aber so ist eben ein Pokalspiel, zum Glück machen wir dann in der Verlängeru­ng noch das Tor. In den letzten zwei Minuten haben wir dann zu unseriös gespielt, haben vorne die Chance auf das 3:1 verpasst, dann im Mittelfeld den Ball vertändelt, wodurch es noch einmal zum Eckball kommt und wir dann den Ball gerade noch so von der Linie kratzen. Deshalb hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn es noch ins Elfmetersc­hießen gegangen wäre. Unsere Chancenver­wertung war einfach mangelhaft.“

Sascha Korb, Neuzugang des VfR:

„Wir haben uns schon während der 90 Minuten das Leben selbst unnötig schwer gemacht, weil wir eine Hundertpro­zentige nach der anderen liegen gelassen haben. Am Ende gehen wir aber als verdienter Sieger vom Platz.“

Die weiteren Spiele:

TSGV Waldstette­n (Landesliga) SV Bonlanden (Landesliga) 1:0 Das Achtelfina­le (11. August) wird an diesem Montag ausgelost

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FOTO: THOMAS SIEDLER Holger Bux traf.

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