Erweiterung des Gewerbegebiets auf der Zielgeraden
Großer Bedarf an gewerblichen Bauflächen – Zudem sollen Alpakas das Härtsfeld erobern
- „Wir sind jetzt auf der Zielgeraden“, hat sich Neresheims Bürgermeister Thomas Häfele in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats gefreut. Der Grund: Das Bebauungsplanverfahren für die Erweiterung des Gewerbegebiets „Im Riegel“kommt dem Abschluss näher. Im Herbst soll der Satzungsbeschluss für eines der größten Bauvorhaben der vergangenen Jahre in Neresheim gefasst werden.
Der Bedarf an gewerblichen Bauflächen in der Stadt ist ungebrochen. Das bestehende Gewerbegebiet „Im Riegel“ist restlos belegt. Darüber hinaus ist bereits ein erheblicher Teil der noch unbebauten Flächen für Betriebe vorgemerkt oder bereits als Erweiterungsfläche ortsansässiger Betriebe im privaten Eigentum. Die Kapazität der Gewerbeflächen im Stadtgebiet ist der Verwaltung zufolge weitgehend erschöpft, weswegen eine Erweiterungsfläche entlang der Landesstraße 1084 erschlossen werden soll. Es eigne sich die Fläche nördlich des bestehenden Standorts „Im Riegel“am besten für eine gewerbliche Entwicklung. Einer Erweiterung standen jedoch bisher Ziele der Raumordnung entgegen, weswegen der Flächennutzungsplan geändert werden soll. Der Gemeinderat gab grünes Licht für das Vorhaben.
Gebilligt wurde auch die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens „Ehemaliges Samariterstift Nord“in der Kernstadt. Den Bebauungsplan hatte der Gemeinderat 2017 zwar bereits als Satzung beschlossen. Diese hatte jedoch der Verwaltungsgerichtshof für ungültig erklärt. Der Bereich wird nun als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Zulässig sein sollen Einzel- und Doppelhäuser. Man werde mit den Anwohnern sprechen, kündigte Häfele an. Erneut angegangen hat das Gremium
den Bebauungsplan „Großkuchener Weg-Nord III“. Seit dem Einleitungsbeschluss habe sich die Situation geändert, sagte das Stadtoberhaupt. Man habe umplanen müssen und sehe nun ein doppelt so großes Gebiet vor.
Elchingen als größter Teilort soll sich der Verwaltung zufolge so entwickeln, dass die infrastrukturellen Einrichtungen langfristig erhalten bleiben können. Daher müsse man junge Familien im Ort halten und Bauwilligen aus anderen Teilorten oder Kommunen das Bauen ermöglichen. In Elchingen gebe es zur Zeit aber keinen Bauplatz. Der letzte sei vor einem Jahr verkauft worden. Wegen konkreter Anfragen soll nun ein neues Baugebiet entstehen. In Schweindorf gibt es im Bereich „Torweg Nord“sechs neue Bauplätze. Der Gemeinderat legte nun der Verwaltung einen Preis von 120 Euro pro Quadratmeter fest. Das sei für den kleinsten Teilort sehr hoch, meldete sich Nikolaus Rupp (CDU) zu Wort und befürchtete entsprechend höhere Preise in der Kernstadt. In anderen Kommunen könne man auch nicht günstiger bauen, hielt der Bürgermeister dagegen. Er finde den Preis vertretbar. „Das ist im Ostalbkreis immer noch an der unteren Kante“, pflichtete ihm der Kösinger Ortsvorsteher Dirk Hoesch bei. Carmen Stumpf (Grüne) verwies auf die Nähe zu Nördlingen.
Eingeleitet hat das Gremium schließlich das Bebauungsplanverfahren „Sondergebiet gewerbliche Landwirtschaft Hohenlohe-Ost“in Dorfmerkingen. Dort planen die Eheleute Mirjam und Karl-Heinz Straub eine Existenzgründung mit Haltung von Alpakas sowie eine Mutterkuhhaltung auf einem an das elterliche Grundstück angrenzenden Fläche. „So sieht Tierwohl aus“, freute sich Bürgermeister Häfele, „da geht einem das Herz auf.“