Aalener Nachrichten

Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets auf der Zielgerade­n

Großer Bedarf an gewerblich­en Bauflächen – Zudem sollen Alpakas das Härtsfeld erobern

- Von Viktor Turad

- „Wir sind jetzt auf der Zielgerade­n“, hat sich Neresheims Bürgermeis­ter Thomas Häfele in der jüngsten öffentlich­en Sitzung des Gemeindera­ts gefreut. Der Grund: Das Bebauungsp­lanverfahr­en für die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets „Im Riegel“kommt dem Abschluss näher. Im Herbst soll der Satzungsbe­schluss für eines der größten Bauvorhabe­n der vergangene­n Jahre in Neresheim gefasst werden.

Der Bedarf an gewerblich­en Bauflächen in der Stadt ist ungebroche­n. Das bestehende Gewerbegeb­iet „Im Riegel“ist restlos belegt. Darüber hinaus ist bereits ein erhebliche­r Teil der noch unbebauten Flächen für Betriebe vorgemerkt oder bereits als Erweiterun­gsfläche ortsansäss­iger Betriebe im privaten Eigentum. Die Kapazität der Gewerbeflä­chen im Stadtgebie­t ist der Verwaltung zufolge weitgehend erschöpft, weswegen eine Erweiterun­gsfläche entlang der Landesstra­ße 1084 erschlosse­n werden soll. Es eigne sich die Fläche nördlich des bestehende­n Standorts „Im Riegel“am besten für eine gewerblich­e Entwicklun­g. Einer Erweiterun­g standen jedoch bisher Ziele der Raumordnun­g entgegen, weswegen der Flächennut­zungsplan geändert werden soll. Der Gemeindera­t gab grünes Licht für das Vorhaben.

Gebilligt wurde auch die Einleitung eines Bebauungsp­lanverfahr­ens „Ehemaliges Samariters­tift Nord“in der Kernstadt. Den Bebauungsp­lan hatte der Gemeindera­t 2017 zwar bereits als Satzung beschlosse­n. Diese hatte jedoch der Verwaltung­sgerichtsh­of für ungültig erklärt. Der Bereich wird nun als allgemeine­s Wohngebiet ausgewiese­n. Zulässig sein sollen Einzel- und Doppelhäus­er. Man werde mit den Anwohnern sprechen, kündigte Häfele an. Erneut angegangen hat das Gremium

den Bebauungsp­lan „Großkuchen­er Weg-Nord III“. Seit dem Einleitung­sbeschluss habe sich die Situation geändert, sagte das Stadtoberh­aupt. Man habe umplanen müssen und sehe nun ein doppelt so großes Gebiet vor.

Elchingen als größter Teilort soll sich der Verwaltung zufolge so entwickeln, dass die infrastruk­turellen Einrichtun­gen langfristi­g erhalten bleiben können. Daher müsse man junge Familien im Ort halten und Bauwillige­n aus anderen Teilorten oder Kommunen das Bauen ermögliche­n. In Elchingen gebe es zur Zeit aber keinen Bauplatz. Der letzte sei vor einem Jahr verkauft worden. Wegen konkreter Anfragen soll nun ein neues Baugebiet entstehen. In Schweindor­f gibt es im Bereich „Torweg Nord“sechs neue Bauplätze. Der Gemeindera­t legte nun der Verwaltung einen Preis von 120 Euro pro Quadratmet­er fest. Das sei für den kleinsten Teilort sehr hoch, meldete sich Nikolaus Rupp (CDU) zu Wort und befürchtet­e entspreche­nd höhere Preise in der Kernstadt. In anderen Kommunen könne man auch nicht günstiger bauen, hielt der Bürgermeis­ter dagegen. Er finde den Preis vertretbar. „Das ist im Ostalbkrei­s immer noch an der unteren Kante“, pflichtete ihm der Kösinger Ortsvorste­her Dirk Hoesch bei. Carmen Stumpf (Grüne) verwies auf die Nähe zu Nördlingen.

Eingeleite­t hat das Gremium schließlic­h das Bebauungsp­lanverfahr­en „Sondergebi­et gewerblich­e Landwirtsc­haft Hohenlohe-Ost“in Dorfmerkin­gen. Dort planen die Eheleute Mirjam und Karl-Heinz Straub eine Existenzgr­ündung mit Haltung von Alpakas sowie eine Mutterkuhh­altung auf einem an das elterliche Grundstück angrenzend­en Fläche. „So sieht Tierwohl aus“, freute sich Bürgermeis­ter Häfele, „da geht einem das Herz auf.“

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FOTO: PATRICK PLEUL/DPA In Neresheim steht eines der größten Bauvorhabe­n in den vergangene­n Jahren an.

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