Wisentprojekt soll Naherholung stärken
Kritische Anmerkungen in der Bürgerfragestunde
(tu) - Kritisch zu Wort gemeldet hat sich in der Bürgerfragestunde in der letzten Sitzung des Gemeinderats Neresheim vor der Sommerpause Guido Wekenmann. Er bemängelte unter anderem, dass Wisente im Naturschutzgebiet Zwing angesiedelt werden sollen und fragte, woher in diesem Trockental das Wasser für die Tiere herkommen soll. Außerdem befürchtete er, Wanderer und Erholungssuchende würden dort ausgeschlossen und seien nur noch Zaungäste in ihrer Heimat.
Zudem falle der beweidete Wald aus der Nutzung, wo doch der Wald zum Tafelsilber einer Gemeinde gehöre. Wekenmann befürchtete, die Stadt wolle Naturschutz gegen Biodiversität eintauschen. Es gebe keinen besseren Naturschutz als die Weidehaltung, konterte Bürgermeister Thomas Häfele. Mit dem Wisentprojekt zusammen mit Nattheim wolle man die Naherholung stärken. Für eine Infrastruktur und ausreichend Wasser sei gesorgt. Ein Landwirt aus
Auernheim kümmere sich täglich um die Tiere und eine weitere Stelle werde geschaffen. Die Tiere seien zunächst Eigentum der Stadt Neresheim und der Gemeinde Nattheim. Später sollen sie an einen noch zu gründenden Verein übergehen.
Es werde kein Gehege geben und niemand werde ausgeschlossen. Wanderer seien nach wie vor eingeladen, die Wege blieben offen. „Aber auf Wacholderheiden dürfen Sie ja auch nicht so einfach herumlaufen.“Mit dem Wald mache die Stadt bisher nur Miese. Er werde in jedem Fall lichter. Häfele versicherte, man habe das Vorhaben sehr gut abgewogen, und das grün geführte Umweltministerium in Stuttgart unterstützte es nicht von ungefähr mit einem Zuschuss von 90 Prozent.
Man fange mit sechs bis sieben Tieren auf 37 Hektar an, bei zwölf Tieren sei die Grenze. Es gebe ein strenges Monitoring und es werde überprüft, wie sich die Artenvielfalt entwickelt.