Mit ohne Leute ist die Zukunft!
Immer dann, wenn Olympische Spiele sind und die Sportskanonen in ihren Funktionärslimousinen den Geist von Olympia beschwören, kann man diesen Satz hören: „Dabei sein ist alles!“Dabei ist natürlich nichts falscher als das, 2021 sowieso. Denn dabei sind ja nicht mal Zuschauer. Und die Anzahl jener Athleten, die allein wegen des sozialpädagogisch klingenden Dabeiseins nach Tokio gereist sind, ist doch recht übersichtlich.
Böse Zungen behaupten, auch ohne Corona wäre wegen der ablehnenden Haltung der Japaner zu ihren japanischen Olympiaspielen nicht wesentlich mehr los in den Stadien. Der Trend, dass eigentlich niemand mehr außer besagten Funktionären so richtig scharf auf sportliche Großereignisse ist, könnte Tokio 2021 zum Vorbild kommender minimalistischer Spiele machen. Ganz nach dem Motto „Nicht dabei sein ist doch auch was!“könnten solche Spektakel kleinteiliger geplant werden.
Austragungsstätte der Bewerbe in Kraul oder Brust wären dann etwa das Hallenbad Kressbronn oder das Ellwanger Wellenbad. Denn immer nur im ruhigen Wasser geradeaus schwimmen ist ja auch langweilig. Im Zuge dieser neuen Bescheidenheit würde wahrscheinlich auch das ehrgeizzerfressene Schielen auf den Medaillenspiegel aufhören. Denn der Fetischismus um Gold, Silber oder Bronze widerspricht dem Sportsgeist sowieso. Olympia mit ohne Leute ist natürlich auch in Klimafragen ein absolutes Zukunftsmodell. Denn wer nicht zu Olympia fliegt, kann das gesparte CO2 guten Gewissens in den Grill daheim investieren.