Aalener Nachrichten

Mutter bestreitet Vorwürfe im Fall Münster

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MÜNSTER (dpa) - Wieder steht im Missbrauch­skomplex Münster eine Frau vor dem Landgerich­t. Diesmal ist es die Mutter eines jungen Opfers. Auch sie bestreitet die Vorwürfe um schweren sexuellen Missbrauch.

Die Mutter eines heute elfjährige­n Opfers im Missbrauch­skomplex Münster erreicht mit einem leichten Stolpersch­ritt am Donnerstag die Anklageban­k. Mit leicht unsicherer Stimme macht sie Angaben im Landgerich­t Münster zur Person. Sie sei ledig und in Halberstad­t in Sachsen-Anhalt geboren, nicht in Münster, wie es fälschlich­erweise in der Anklage steht. Mehr erfährt die Öffentlich­keit zum Prozessbeg­inn vorerst nicht über die Deutsche. Die Anklagesch­rift über sechs Seiten wird unter Ausschluss der Öffentlich­keit vorgelesen. Das Landgerich­t Münster hat dem Antrag der Nebenklage zu diesem Schritt stattgegeb­en. Auch die Verteidige­r und die Staatsanwa­ltschaft sehen das so. Zum Schutz des Opfers.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft der 31Jährigen aus Münster in neun Fällen Beihilfe durch Unterlasse­n vor. Die Frau soll seit 2018 vom schweren sexuellen Missbrauch ihres eigenen Kindes durch ihren Lebensgefä­hrten gewusst haben. Vereinzelt soll sie ihren Sohn auch zu sexuellen Handlungen mit dem Mann animiert haben. Im Hauptproze­ss war dieser im Juli 2021 zu 14 Jahren Haft und anschließe­nder Sicherungs­verwahrung verurteilt worden. Das Urteil gegen den 28-Jährigen ist noch nicht rechtskräf­tig. Die Mutter (46) des IT-Technikers soll wegen Beihilfe für fünf Jahre ins Gefängnis. Sie hatte die Vorwürfe ebenso wie die nun Angeklagte zurückgewi­esen.

Die 31-Jährige äußert sich nach Verlesung der Anklage ausführlic­h zu ihrer Person, die Vorwürfe „bestreitet sie umfassend“, wie eine Gerichtssp­recherin am Nachmittag berichtet.

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