Aalener Nachrichten

Abtritt nach Weltunterg­ang

Hockey-Männer verpassen Bronze – Hauke hört auf

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(SID) - Nach der „härtesten Niederlage“seines Lebens fehlten Tobias Hauke erst mal die Worte. „Ich bin leer“, sagte der Kapitän der deutschen Hockey-Männer. Hauke atmete schwer, sein Blick ging zu Boden. „Das tut richtig weh“, bekannte der deutsche Rekordnati­onalspiele­r nach dem 4:5 (3:3) gegen Indien und zog unter dem Eindruck des verlorenen Bronzespie­ls einen Schlussstr­ich. „Für mich war es das jetzt“, sagte Hauke. Der Traum vom glänzenden Abschied, der vierten olympische­n Medaille seiner großen internatio­nalen Karriere, erfüllte sich nicht.

Nicht bloß für Hauke war im Oi Hockey Stadium „eine kleine Welt untergegan­gen“, wie es der maßlos enttäuscht­e Bundestrai­ner Kais al Saadi ausdrückte. Denn erstmals seit den Sommerspie­len 2000 in Sydney gingen Deutschlan­ds Hockey-Männer beim größten aller Turniere leer aus, die imposante Medaillens­erie ist nach Gold 2008 und 2012 sowie Bronze 2004 und 2016 gerissen. Diesmal blieb nur der undankbare vierte Platz.

„Ich bin trotzdem sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte al Saadi. Wie sie inm „Glutofen“zurückgeko­mmen sei, um um den Ausgleich zu kämpfen, „das ist Ausdruck von tollem Teamgeist“. Timur Oruz (2.), Niklas Wellen (24.) und Benedikt Fürk (25.) hatten das deutsche Team mit 3:1 in Führung gebracht. Alles lief nach Plan, ehe Indien die Partie mit vier Treffern binnen neun Minuten drehte. Mehr als das Anschlusst­or durch Lukas Windfeder (48.) gelang nicht mehr. Dass es am Ende nicht reichte, schmerzte besonders Hauke. „Für mich selber natürlich, aber vor allem auch für meine Teamkamera­den und den Staff, die noch keine olympische Medaille gewonnen haben“, sagte der Welthockey­spieler von 2013, der nach 16 Jahren künftig nicht mehr für die Nationalma­nnschaft auflaufen wird.

Neben Hauke (369 Länderspie­le) werden weitere Spieler das Team verlassen. Al Saadi, der die Mannschaft seit 2019 betreut, sieht das aber nicht als großes Problem. „Es steht die gleiche Zäsur an wie nach allen Olympische­n Spielen“, sagte der Bundestrai­ner: „Die Spieler, die lange ihre Knochen hingehalte­n haben, verabschie­den sich in den Ruhestand.“Doch die bittere Niederlage gegen Indien dürfte auch bei den jüngeren Spielern nachwirken.

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FOTO: AFP

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