Aalener Nachrichten

Kein zweites Wiesbaden in den Rostock-Wochen

Der 1. FC Heidenheim möchte über Hansa Rostock wieder in die zweite Runde des DFB-Pokals einziehen

- Von Timo Lämmerhirt

– Der Start in die neue Runde der 2. Liga ist geglückt, vier Punkte hat der 1. FC Heidenheim aus zwei Spielen ergattern können. Beim jüngsten Erfolg in Ingolstadt stimmte jedoch nur das Ergebnis, mit der Leistung war Trainer Frank Schmidt überhaupt nicht einverstan­den. Und ins Risiko werden sie beim FCH ohnehin nicht gehen wollen, denn der DFB-Pokal bietet Zusatzeinn­ahmen, die in Zeiten der Corona-Pandemie natürlich jedem Verein gut zu Gesicht stehen würden. Ohnehin ist man gewarnt durch das frühe Ausscheide­n beim Drittligis­ten Wehen Wiesbaden in der vergangene­n Saison. Diesen Sonntag (18.30 Uhr) nun tritt der FCH bei Zweitligaa­ufsteiger Hansa Rostock an.

Personell sieht es ganz gut aus bei den Heidenheim­ern. Konstantin Kerschbaum­er und Denis Thomalla sind ins Training zurückgeke­hrt und ernsthafte Startelf-Alternativ­en. Gianni Mollo fehlt weiterhin wegen der Folgen seines Kreuzbandr­isses. Ebenfalls ausfallen wird Marvin Rittmüller, der erst in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen wird. Spielen können werden auch Marnon Busch und Tim Kleindiens­t, die unter der Woche unter leichtere Blessuren litten. Dass sich etwas tun wird in der Startelf, davon ist fast auszugehen, zumal die in Ingolstadt eingewechs­elten Patrick Schmidt und Robert Leipertz maßgeblich dazu beitrugen, dass der FCH dieses Spiel noch gedreht hatte. Dazu hatten Florian Pick und Stefan Schimmer in Ingolstadt noch in die Röhre schauen müssen, die sich unter der Woche erneut angeboten hätten, so Schmidt. Es scheint fast so, als hätte Schmidt die Qual der Wahl. Bei Schimmer sei es „wirklich bitter“(Frank Schmidt) gewesen, da er auch in der Woche zuvor schon richtig gut trainiert habe. „Das sind dann immer solche Entscheidu­ngen, bei denen man links oder rechts gehen kann.“

Für zwei Akteure in Reihen des FCH ist es kein Spiel wie jedes andere. Schlussman­n Kevin Müller wurde an der Ostsee geboren und Innenverte­idiger Oliver Hüsing trug die Kapitänsbi­nde bei den Rostockern. Der DFB-Pokal gibt Trainern häufig die Möglichkei­t, den Torwart zu tauschen, um die Nummer zwei wertschätz­en zu können. In Heidenheim wäre dies Vitus Eicher. Dies scheint in diesem Fall schwierig zu werden, Müller dürfte darauf brennen, in seiner Heimatstad­t aufzulaufe­n. Schmidt gibt sich noch bedeckt, sagt aber: „Man kann alles machen, das ist ein Mannschaft­ssport und da gehören Wechsel immer wieder dazu – das meine ich aber grundsätzl­ich. Wir haben zuletzt ein schwächere­s Spiel gezeigt als noch gegen Paderborn.“Wenn man eine Reaktion erwarte, dann gehörten laut des FCHTrainer­s Veränderun­gen dazu. In die Karten spielt ihm dabei vielleicht, dass bereits am kommenden Wochenende schon wieder ein Ligaspiel ist – zu Gast sein wird am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in der VoithArena dann, natürlich, Hansa Rostock. Das wird auch Oliver Hüsing freuen, der ein fester Bestandtei­l in Rostock war, dies nun beim FCH ist. Aufgeregth­eit habe Schmidt nicht bei ihm gespürt. Es wäre ja auch komisch, „wenn er jetzt Mitte der Woche schon während des Trainings drei Mal aufs Klo gemusst hätte“, so Hüsings Trainer.

Dass es wieder ein paar Zuschauer geben wird bei dieser Partie, darauf freuen sich die Heidenheim­er, von denen selbst zwischen 50 und 100 Wagemutige die lange Reise auf sich nehmen werden. „Das wird definitiv eine heiße Kiste“, sagt Frank Schmidt. Und aus dieser möchte der FCH als Sieger hervorgehe­n, um an vergangene, durchaus glorreiche, Pokalsaiso­ns anknüpfen zu können.

Wie das letztlich in Rostock passieren wird, ist Schmidt übrigens gleich – Elfmetersc­hießen hat er aber vorsichtsh­alber trainieren lassen.

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