Jetzt ist es amtlich
Stadtpokal in Eggenrot vergeben: Das sind die besten Fußballer in Ellwangen.
NERESHEIM-DORFMERKINGEN Am Ende ist Helmut Dietterle dann an diesem Samstag doch noch froh gewesen. Freilich nicht wegen der klaren Niederlage seines Teams. Nein, es waren vielmehr die Tatsachen, dass sein Kapitän Daniel Nietzer „die Nerven behalten hat“und dass der starke Oberligist aus Pforzheim eben dann doch nur drei Tore erzielt hat, die den 70 Jahre alten Coach der Dorfmerkinger am Ende ermutigten.
Die Personallage war schon vor Beginn der Runde knapp. Mit Michael Schiele (verletzt), Neuzugang Denis Werner (krank) und Marc Gallego (Urlaub) fehlten alleine drei Spieler, die den Sportfreunden sicherlich an diesem Tage geholfen hätten. Der Arbeitstag begann indessen später als gedacht. Denn der Gast, der 1. CFR Pforzheim stand im Stau und kam später als geplant am Spielort an. Der Anstoß damit eine halbe Stunde später. Als Fabian Weiß als erster Spieler der Sportfreunde um 14.27 Uhr den Rasen der Röser Arena betrat, da dachte noch keiner der Zuschauer an eine Lehrstunde, die der Oberligist zunächst erleben sollte. Vor allen Dingen in Hälfte eins brachten die Sportfreunde keinen Fuß in die Tür. In der vierten Minute rollte bereits der erste Angriff in Richtung Tor der Sportfreunde: Salvatore Varese leitete bereits im Strafraum perfekt auf Willie Till Sauerborn weiter. Dessen Schuss aus kurzer Distanz konnte Christian Zech mit einem sensationellen Reflex noch zur Ecke lenken. Im Anschluss an diese war der Keeper allerdings machtlos. Das Geschoss von Stanley Ratifo war nicht zu halten. Wenngleich nicht wenige im Stadionrund den Ball zuvor an der Hand des Pforzheimers gesehen haben wollten. Schiedsrichter Michael Zeiher sah keinen Grund einzuschreiten – 0:1. Gästetrainer Fatih Ceylan erleichtert: „Ich hatte ehrlich gesagt schon etwas Angst, dass wir aufgrund der späteren Anreise schlecht reinkommen würden.“Völlig unbegründet, denn seine Jungs lieferten und wie. Es war letztlich alleine Zech (rettete gegen Ratifo, 17.) und dem Aluminium (Ratifo traf nach einer Ecke nur die Latte, 27.) zu verdanken, dass es zur Pause nur 0:1 aus Sicht der Dorfmerkinger stand. Schmerzen dürfte aber dann zusätzlich wohl eine mögliche Bänderverletzung von Onur Mutlu (musste in Minute 36 durch Timo Zimmer ersetzt werden). „Wir hoffen, dass er sich nicht schlimmer verletzt hat“, gab Dietterle nach dem Spiel zu Protokoll. Nach der Pause wurde es dann erneut brenzlig vor dem Tor von Zech. Ratifo leitete den Ball schnell weiter auf
Terry Asare, der den Ball an Zech aber letztlich auch am Tor vorbeischoss (46.). Dann meldeten sich auch Sportfreunde mal leise bei Keeper Kevin Rombach an. Nach einer Flanke von Maximilian Eiselt kam Nietzer allerdings nicht an den Ball. Der eingewechselte Lucas Schwarzer brachte den Ball noch einmal nach innen. Doch Zimmer beging ein Foulspiel – Chance vertan. Es folgten zwei „blitzsaubere Konter“(Dietterle) mitten in eine gute Viertelstunde der Heimmannschaft hinein, die letztlich das Spiel entschieden haben. Zweimal war es Varese, der den Keeper der Sportfreunde überwinden konnte (63., 72.). Es kam Hektik auf. Viele kleine Fouls, wenig Spielfluss und ein Schiedsrichter, der viel zu tun bekam. Immer wieder lieferten sich Nietzer und Maurizio Macorig ein Privatduell. Runde eins eröffnete Nietzer, der den Kapitän der Gäste foulte – Gelb für Nietzer, die Sache gegessen? Nein, denn nach vielen Wortgefechten senste drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit jener Macorig Nietzer rüde um – Schiedsrichter Zeiher beließ es bei ebenfalls einer Verwarnung. So erlebten beide Protagonisten den Schlusspfiff auf dem Rasen. „Verdiente Niederlage gegen einen unsympathischen Gegner“, erklärte Nietzer nach der Partie. Während Macorig und Pforzheim jubelten, müssen Nietzer und die Sportfreunde sich erst einmal schütteln. „Ein verdienter Sieg für Pforzheim, die uns in vielen Bereichen überlegen waren. Vor allen Dingen in der Robustheit“,
analysierte Dietterle und fügte an: „Wir sind im Umbruch und wir werden noch Zeit brauchen. Man hat gesehen, was in dieser Oberliga auf uns wartet.“Die Saison ist noch lang.