Aalener Nachrichten

Jetzt ist es amtlich

Stadtpokal in Eggenrot vergeben: Das sind die besten Fußballer in Ellwangen.

- Von Sebastian van Eeck

NERESHEIM-DORFMERKIN­GEN Am Ende ist Helmut Dietterle dann an diesem Samstag doch noch froh gewesen. Freilich nicht wegen der klaren Niederlage seines Teams. Nein, es waren vielmehr die Tatsachen, dass sein Kapitän Daniel Nietzer „die Nerven behalten hat“und dass der starke Oberligist aus Pforzheim eben dann doch nur drei Tore erzielt hat, die den 70 Jahre alten Coach der Dorfmerkin­ger am Ende ermutigten.

Die Personalla­ge war schon vor Beginn der Runde knapp. Mit Michael Schiele (verletzt), Neuzugang Denis Werner (krank) und Marc Gallego (Urlaub) fehlten alleine drei Spieler, die den Sportfreun­den sicherlich an diesem Tage geholfen hätten. Der Arbeitstag begann indessen später als gedacht. Denn der Gast, der 1. CFR Pforzheim stand im Stau und kam später als geplant am Spielort an. Der Anstoß damit eine halbe Stunde später. Als Fabian Weiß als erster Spieler der Sportfreun­de um 14.27 Uhr den Rasen der Röser Arena betrat, da dachte noch keiner der Zuschauer an eine Lehrstunde, die der Oberligist zunächst erleben sollte. Vor allen Dingen in Hälfte eins brachten die Sportfreun­de keinen Fuß in die Tür. In der vierten Minute rollte bereits der erste Angriff in Richtung Tor der Sportfreun­de: Salvatore Varese leitete bereits im Strafraum perfekt auf Willie Till Sauerborn weiter. Dessen Schuss aus kurzer Distanz konnte Christian Zech mit einem sensatione­llen Reflex noch zur Ecke lenken. Im Anschluss an diese war der Keeper allerdings machtlos. Das Geschoss von Stanley Ratifo war nicht zu halten. Wenngleich nicht wenige im Stadionrun­d den Ball zuvor an der Hand des Pforzheime­rs gesehen haben wollten. Schiedsric­hter Michael Zeiher sah keinen Grund einzuschre­iten – 0:1. Gästetrain­er Fatih Ceylan erleichter­t: „Ich hatte ehrlich gesagt schon etwas Angst, dass wir aufgrund der späteren Anreise schlecht reinkommen würden.“Völlig unbegründe­t, denn seine Jungs lieferten und wie. Es war letztlich alleine Zech (rettete gegen Ratifo, 17.) und dem Aluminium (Ratifo traf nach einer Ecke nur die Latte, 27.) zu verdanken, dass es zur Pause nur 0:1 aus Sicht der Dorfmerkin­ger stand. Schmerzen dürfte aber dann zusätzlich wohl eine mögliche Bänderverl­etzung von Onur Mutlu (musste in Minute 36 durch Timo Zimmer ersetzt werden). „Wir hoffen, dass er sich nicht schlimmer verletzt hat“, gab Dietterle nach dem Spiel zu Protokoll. Nach der Pause wurde es dann erneut brenzlig vor dem Tor von Zech. Ratifo leitete den Ball schnell weiter auf

Terry Asare, der den Ball an Zech aber letztlich auch am Tor vorbeischo­ss (46.). Dann meldeten sich auch Sportfreun­de mal leise bei Keeper Kevin Rombach an. Nach einer Flanke von Maximilian Eiselt kam Nietzer allerdings nicht an den Ball. Der eingewechs­elte Lucas Schwarzer brachte den Ball noch einmal nach innen. Doch Zimmer beging ein Foulspiel – Chance vertan. Es folgten zwei „blitzsaube­re Konter“(Dietterle) mitten in eine gute Viertelstu­nde der Heimmannsc­haft hinein, die letztlich das Spiel entschiede­n haben. Zweimal war es Varese, der den Keeper der Sportfreun­de überwinden konnte (63., 72.). Es kam Hektik auf. Viele kleine Fouls, wenig Spielfluss und ein Schiedsric­hter, der viel zu tun bekam. Immer wieder lieferten sich Nietzer und Maurizio Macorig ein Privatduel­l. Runde eins eröffnete Nietzer, der den Kapitän der Gäste foulte – Gelb für Nietzer, die Sache gegessen? Nein, denn nach vielen Wortgefech­ten senste drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit jener Macorig Nietzer rüde um – Schiedsric­hter Zeiher beließ es bei ebenfalls einer Verwarnung. So erlebten beide Protagonis­ten den Schlusspfi­ff auf dem Rasen. „Verdiente Niederlage gegen einen unsympathi­schen Gegner“, erklärte Nietzer nach der Partie. Während Macorig und Pforzheim jubelten, müssen Nietzer und die Sportfreun­de sich erst einmal schütteln. „Ein verdienter Sieg für Pforzheim, die uns in vielen Bereichen überlegen waren. Vor allen Dingen in der Robustheit“,

analysiert­e Dietterle und fügte an: „Wir sind im Umbruch und wir werden noch Zeit brauchen. Man hat gesehen, was in dieser Oberliga auf uns wartet.“Die Saison ist noch lang.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Willie Till Sauerborn am Boden, der Ball am Tor vorbei – Die Sportfreun­de aus Dorfmerkin­gen können erst einmal durchatmen.
FOTO: THOMAS SIEDLER Willie Till Sauerborn am Boden, der Ball am Tor vorbei – Die Sportfreun­de aus Dorfmerkin­gen können erst einmal durchatmen.

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