Aalener Nachrichten

BDI kritisiert Wahlkampf

Dem Verband fehlt eine fachliche Auseinande­rsetzung

-

(AFP) - Der Bundesverb­and der Deutschen Industrie (BDI) bemängelt die fehlende sachliche Auseinande­rsetzung im bisherigen Bundestags­wahlkampf. „Die bisher schwache inhaltlich­e Auseinande­rsetzung in diesem Wahlkampf besorgt die Industrie“, sagte BDIHauptge­schäftsfüh­rer Joachim Lang der „Welt am Sonntag“. Die internatio­nale Zusammenar­beit, der Klimawande­l, die Digitalisi­erung und die Corona-Krise seien „gewaltige Herausford­erungen“. Daher sei es „höchste Zeit, wegzukomme­n von Nebensächl­ichkeiten“, betonte Lang.

Stattdesse­n müssten endlich intensive Debatten über die Konzepte der Parteien „zur Stärkung der Zukunftsfä­higkeit und Wettbewerb­sfähigkeit des Industries­tandorts Deutschlan­d“geführt werden, forderte der BDI-Hauptgesch­äftsführer.

Der Industriev­erband verglich die Programme von Union, SPD, Grünen und FDP mit seiner eigenen Agenda und plädierte implizit für eine Jamaika-Koalition. Beim Abgleich zentraler BDI-Forderunge­n mit den Wahlprogra­mmen sei herausgeko­mmen, „dass sich zwar CDU/CSU und FDP deutlich wirtschaft­snäher zeigen, aber bei wesentlich­en Zukunftsfr­agen eine interessan­te Dreierkons­tellation

mit den Grünen bilden“würden, so Lang. Dies gelte etwa für den Ausbau erneuerbar­er Energien zu wettbewerb­sfähigen Energiekos­ten.

„Bei der Umsetzung setzen die Grünen aber eher auf staatliche Gängelung statt marktwirts­chaftliche­r Impulse“, kritisiert­e der BDI-Hauptgesch­äftsführer zugleich. Weniger gut schneiden aus Sicht der Industrie die Sozialdemo­kraten ab. „Die SPD zeigt sich bei zahlreiche­n für die Wirtschaft relevanten Positionen unentschlo­ssen“, so Lang. Dies sei „gerade bei industriep­olitisch wichtigen Themen wie der Abschaffun­g der EEG-Umlage sowie bei digitalen Genehmigun­gsverfahre­n enttäusche­nd“, fügte er hinzu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany