Musik ist ihre erste Liebe
Duo Bolz und Knecht spielen wieder beim Sommer in der Stadt
ELLWANGEN (R.) - Längst sind sie gute alte Bekannte des Ellwanger Kultursommers: Christian Bolz, gebürtiger Ellwanger, in Wasseralfingen lebender Multiinstrumentalist, und Tobias Knecht, Gitarrist aus Matzengehren. Mit zwei Gitarren und einem Saxofon bringen sie den Sound einer ganzen Band auf die Bühne. Die stand dieses Mal dem Wetter geschuldet im Speratushaus. Open Air war nicht drin: „Es ist nicht der Palaisgarten“, stellte Tobias Knecht lakonisch fest. Die Spiellaune der Musiker hat darunter ebenso wenig gelitten wie die Begeisterung des so zahlreich erschienenen Publikums, dass das Duo vor vollem Haus spielte. Alles handgemacht und vom Feinsten.
Ob „Moskauer Nächte“oder Van Morrisons „Moondance“, ob „Ain’t nobody“der Funkband Rufus oder der erotische Tango „Hernando’s Hideaway“, das Repertoire der beiden Hutträger kennt wie ihre Hingabe an die Musik keine Grenzen. Auch eigene Kompositionen wie Knechts Song „Johanna“, seiner Tochter gewidmet, und Bolz‘ „What you’ve got“begeistern, so oft man sie hört. „Gute Musik ist zeitlos“, sagte Tobias Knecht über Mozarts rasantes „Rondo alla Turca“ von 1783, dem Bolz und Knecht neuen Glanz einhauchten. Das gilt auch für Bolz und Knecht. Mit ihrem großartigen Classic Medley Number One machten sie Furore und brachten mit dem grandiosen Arrangement von Gershwins „Summertime“sogar zu neuen musikalischen Ufern auf.
Die feurige B&K-Version von „Tamacun“des Gitarrenduos Rodrigo und Gabriela wäre ein fulminanter Schlussakkord gewesen. Aber natürlich ließ man sie nicht ohne Zugaben ziehen, darunter die Rockballade „Music“von John Miles mit Gänsehautfeeling. „Musik war meine erste Liebe“, singt Miles. Besser könnte man die Leidenschaft für Musik nicht beschreiben, die so typisch ist für Bolz und Knecht und die die Zuhörer mitreißt. Jedes Mal und von Mal zu Mal mehr.