Aalener Nachrichten

Das britische Öffnungs-Experiment scheint zu gelingen

- Day Freedom immer höher Impfmauer Strandurla­ub in Spanien

Rund drei Wochen sind vergangen, seitdem Großbritan­nien die meisten Corona-Schutzmaßn­ahmen aufgehoben hat. Trotzdem behält das Land die Pandemie gut im Griff. An einer Front gibt es aber noch Probleme.

Mit einer

will die britische Regierung die Impfbereit­schaft unter jungen Leuten erhöhen. Auf Twitter und TikTok, auf Snapchat und Instagram sowie auf Plakatwänd­en und in Zeitungsin­seraten wird darauf hingewiese­n, dass ohne Impfschutz keine Auslandsre­isen oder Disco-Besuche möglich sein werden.

Die jüngste Kampagne soll den Erfolg des britischen Experiment­s sichern. Am 19. Juli hatte die Regierung am so genannten

sämtliche coronabedi­ngten Einschränk­ungen des öffentlich­en Lebens aufgehoben. Obwohl seit Anfang Juni die Zahl der Neuinfekdä­mmung tionen stark anstieg, und kurz vor dem 19. Juli mehr als 50 000 Neuinfekti­onen pro Tag verzeichne­t wurden, ging am „Tag der Freiheit“die Komplettöf­fnung der Gesellscha­ft vonstatten: Die Maskenpfli­cht fiel ebenso weg wie Abstandsre­geln und Kontaktver­bote.

Weltweit wurde das Experiment mit

betrachtet, weil man einen eskalieren­den Anstieg der Infektions­zahlen für unausweich­lich hielt.

Zumindest das Erstere ist nicht eingetrete­n. Nach dem 19. Juli sanken die Infektions­zahlen überrasche­nd sieben Tage in Folge. Zuletzt erreichten sie ein Plateau von etwa 27 700 Fällen täglich. Im Moment liegt die Rate der täglichen

verglichen mit der Vorwoche. Die britischen Behörden sehen sich durch diese Entwicklun­g in ihrer These bestätigt, dass eine Ein

von Corona allein durch den Impfschutz möglich ist anstatt durch gesellscha­ftliche Restriktio­nen.

Zu diesem Zweck muss die

gezogen werden. Zur Zeit haben 69 Prozent aller Briten zumindest eine erste Impfung empfangen, während rund 57 Prozent doppelt geschützt sind. Für eine Herdenimmu­nität reicht das allerdings noch nicht, dafür müssten rund 85 Prozent der Gesamtbevö­lkerung immunisier­t sein.

Zur Zeit arbeitet man noch mit sanftem Druck und will amtliche Impfpässe und damit verbundene Einschränk­ungen vermeiden. Auslandsre­isende, so tönte aber der Verkehrsmi­nister Grant Shapps bereits, werden auf Dauer den doppelten Impfnachwe­is brauchen. Im Klartext: Wenn junge Leute also einen anpeilen, ginge kein Weg um den Piks herum.

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