Aalener Nachrichten

30 Milliarden Euro für den Fonds „Aufbauhilf­e 2021“

Bund und Länder werden sich die Kosten für den Wiederaufb­au nach Flutkatast­rophe teilen

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(dpa) - Die Schäden der Flutkatast­rophe sind riesig, die Kosten immens – das Geld dafür soll aus einem Wiederaufb­aufonds kommen. Bund und Länder beschlosse­n am Dienstag, diesen großen Topf mit 30 Milliarden Euro auszustatt­en. Der Fonds „Aufbauhilf­e 2021“soll als Sonderverm­ögen des Bundes eingericht­et werden.

Für den Wiederaufb­au in den betroffene­n Ländern werden allein 28 Milliarden Euro veranschla­gt. Sie sollen je zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert werden. „Das ist ein Zeichen gesamtstaa­tlicher Solidaritä­t“, sagte Bundeskanz­lerin Angela Merkel nach den Beratungen.

Bei den übrigen zwei Milliarden handelt es sich um Schäden an Bundeseinr­ichtungen, die auch nur der Bund zahlt, also etwa zerstörte Bahnbrücke­n, Schienenwe­ge oder Autobahnen.

Für das schwer zerstörte und traumatisi­erte Ahrtal im Norden von Rheinland-Pfalz ist die Einigung eine wichtige Nachricht. Laut Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) werden die Schäden hier und in den weiteren Hochwasser­regionen des Landes im Raum Trier und in der Eifel auf insgesamt 15 Milliarden Euro geschätzt. Der Wiederaufb­au vor allem im Ahrtal dürfte sich Jahre hinziehen. In Nordrhein-Westfalen belaufen sich die Schäden durch das Unwetter laut Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) nach ersten Schätzunge­n auf mehr als 13 Milliarden Euro.

Laschet betonte nach den Beratungen, dass mit dem Wiederaufb­au in den von der Flutkatast­rophe betroffene­n Gebieten jetzt schnell begonnen werden könne. „Und wer mit dem Wiederaufb­au anfängt, braucht nicht auf einen Bewilligun­gsbescheid warten, braucht nicht darauf zu warten, dass die Gesetze beschlosse­n werden, sondern mit der heutigen Konferenz ist diese Zusage auch noch einmal bestätigt worden“, unterstric­h der NRW-Regierungs­chef und Unions-Kanzlerkan­didat.

Die Wiederaufb­aumaßnahme­n der Länder werden je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen. Der Bund geht dabei quasi in Vorleistun­g. Die Länder bekommen 30 Jahre Zeit, ihren Anteil abzubezahl­en. Dies soll über die Umsatzsteu­er geschehen, indem der jährliche Anteil der Länder an der Umsatzsteu­er 30 Jahre lang entspreche­nd gekürzt wird.

Für den Aufbaufond­s ist ein Bundesgese­tz geplant. Laut Merkel ist für kommenden Mittwoch ein Kabinettsb­eschluss geplant. Der Bundestag werde dieses voraussich­tlich in einer Sondersitz­ung in der Woche darauf in erster Lesung beraten. Laut Laschet ist diese Sitzung für den 25. August geplant. Die Verabschie­dung könnte dann in der für den 7. September vorgesehen­en Sitzung erfolgen.

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FOTO: THOMAS FREY/DPA Für den Wiederaufb­au nach der Flutkatast­rophe (im Bild: die weggerisse­ne Bundesstra­ße, die durch das Ahrtal führt) werden Milliarden Euro benötigt.

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