Gaststättenverband fürchtet um viele Betriebe
(dpa) - Der Tourismus in Deutschland steckt trotz Lockerung der Corona-Beschränkungen weiter tief in der Krise. Zwar stieg die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland im Juni. Vom Vorkrisenniveau sind Hotels, Pensionen und Co. nach Daten des Statistischen Bundesamtes jedoch weit entfernt. Düster fiel auch die Halbjahresbilanz aus. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga fürchtet um die Existenz vieler Betriebe.
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag stieg die Zahl der Übernachtungen von Reisenden im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,1 Prozent auf 30,9 Millionen. Im Vergleich zum Juni 2019 verzeichneten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe aber einen deutlichen Rückgang von 39 Prozent.
Dem Dehoga zufolge berichteten Hotels und Restaurants in Ferienregionen zuletzt zwar von einer guten Nachfrage. Stadt- und Tagungshotels, Eventcaterer sowie Clubs und Diskotheken beklagten aber weiterhin erhebliche Umsatzausfälle. Laut einer Dehoga-Umfrage sehen sich 23,6 Prozent der befragten Hotels und Restaurants konkret vor einer Betriebsaufgabe.
Die Gewerkschaft NGG befürchtet eine Abwanderungswelle von Fachkräften. Die Arbeitgeber sollten gemeinsam mit der NGG über einen Zukunftsplan für die Branche verhandeln und ihren Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen leisten.