Frontalangriff
Coach Tuchel spielt mit Chelsea um den nächsten Titel
(SID) - Antonio Rüdiger und Kai Havertz träumen von neuen Pokalen, Teammanager Thomas Tuchel wartet auf das „Go“bei Starstürmer Romelu Lukaku – und alle beim FC Chelsea lechzen vor der ersten Titelchance der Saison nach mehr. Der viel bejubelte Champions-League-Sieg reicht ab jetzt niemandem mehr.
Am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) spielt Chelsea in Belfast gegen Europa-League-Champion FC Villarreal um den UEFA-Supercup. „Für mich ist jeder Titel etwas sehr Besonderes – ich habe richtig Bock auf dieses Finale“, sagte Rüdiger. Es soll aber nur der Auftakt für einen Siegeszug sein. Heißt: Frontalangriff auch in der Premier League, die am Wochenende startet.
Dort hievte Tuchel den Club zuletzt nach einer verkorksten Hinrunde unter Frank Lampard noch auf Platz vier, doch Meister wurden Pep Guardiola und Manchester City. Dass er seinen katalanischen Kumpel zu schlagen imstande ist, bewies Tuchel aber im Finale der Königsklasse im Mai (1:0) in Porto. In Tuchels erster vollständiger Saison in London sollen nun auch national Pokale folgen. „Es wird wieder eine brutal schwierige Saison. Als amtierender Champions-League-Gewinner wollen wir natürlich auch in der Liga ganz oben mitmischen bis zum Ende“, so Rüdiger. Auch Nationalmannschaftskollege Kai Havertz, in der magischen Nacht von Porto noch Siegtorschütze, kündigte an: „Der ChampionsLeague-Titel ist nicht genug für uns, wir wollen mehr gewinnen und das ist unser Ziel für die Saison.“
Für dieses Unterfangen ist Chelsea bereit, einiges zu investieren. Knapp 250 Millionen Euro gab der Verein von Besitzer Roman Abramowitsch vor der vergangenen Saison unter anderem für Havertz und Timo Werner aus, diesmal werden es wohl 115 Millionen für einen Spieler: Romelu Lukaku. Der Belgier steht vor einem Wechsel von Inter Mailand an die Stamford Bridge, wo er schon von 2011 bis 2014 unter Vertrag gestanden hatte und nicht glücklich geworden war. Dieser mögliche Transfer ist ein klares Zeichen an die Konkurrenz, denn in der Vorsaison fehlte ein gnadenloser Torjäger. Nachdem auch Meisterschaftsrivale City trotz Coronakrise Jack Grealish für 118 Millionen Euro holte, wird deutlich, in welche Richtung sich der Weltfußball entwickeln könnte. Und Chelsea will mit den Ton angeben.