Ortschaftsrat Kerkingen beschließt Bauprogramm
Wünsche: Die Umsetzung des Kindergartenkonzepts und eine bessere Löschwasserversorgung
(jubl) – Da sich die Bauprogramme 2021 und 2022 zu 50 Prozent decken, hat sich Ortsvorsteherin Bettina Weber die Bemerkung „Wir haben viele Punkte aus dem alten Bauprogramm übernommen“nicht verkneifen können. Die Verbesserung der Löschwasserversorgung sowohl in Itzlingen als auch in der Edelmühle steht ganz oben auf der Prioritätenliste.
Feuerwehrkommandant Matthias Herdeg führte die Dringlichkeit nochmals vor Augen. So liege die Pflicht einer stabilen Löschwasserversorgung nicht beim Wasserversorger, sondern bei der Gemeinde. Um effektiv löschen zu können, sei eine Mindestdurchflussmenge von 400 Liter pro Minute notwendig. Vorhalten könnten die Hydranten in den beiden Ortsteilen jedoch nur zwischen 135 bis 200 Liter, also deutlich zu wenig. Um das neue Baugebiet „Hofstatt“zu kompensieren, wurden zwar zwei neue 50 000-Liter-Behälter eingebaut, aber damit seien die Probleme in Edelmühle, Meisterstall und Itzlingen nicht gelöst. Durch die schlechte Erreichbarkeit des stark zugewachsenen Löschteiches in Kerkingen werde das Problem zudem vergrößert. Daher drängten die Ortschaftsräte auf eine Umsetzung dieser Maßnahmen.
Bereits 2021 war die Wiederherstellung des Parkplatzes bei der Feuerwehr sowie die Bepflanzung der Zufahrt zum Baugebiet „Hofstatt“im Haushalt der Stadt Bopfingen berücksichtigt worden. Daher wartet man nur noch auf den Beginn der Bauarbeiten, die eigentlich noch 2021 erfolgen sollen. Dadurch rückt Kerkingens eigentliches Herzensprojekt, die dringend notwendige Sanierung des Kindergartens auf Platz eins der Prioritätenliste.
Inkludiert ist dabei eine ebenfalls dringend notwendige Erweiterung des Betreuungsangebotes. Diese Mängel wurden vor allem während der Corona-Pandemie deutlich offengelegt, so Bettina Weber weiter. Wegen der kurzen Öffnungszeiten von 7.30 bis 12.30 Uhr habe es viele Beschwerden aus dem Elternkreis gegeben. Daran konnten auch die beiden auf 14 Uhr verlängerten Angebote am Dienstag und Donnerstag nichts ändern. Das Großprojekt wurde 2015 erstmals besprochen. Bettina Weber hofft nun auf eine Umsetzung im Jahre 2023.
Neben dem Umbau des Gebäudes müsse vor allem das Betreuungsangebot den modernen Ansprüchen gerecht werden. So wünscht man sich verlängerte Öffnungszeiten von 7 bis 13 Uhr, eine Langzeitgruppe bis
Kerkingen:
16 Uhr, einen Mittagstisch sowie die Möglichkeit, die Angebote für Kinder ab zwei Jahren flexibel pro Tag buchen zu können. Auch das Verkehrskonzept mit zwei Blitzanlagen, einer „Schlaf“-Fußgängerampel im Kurvenbereich des Gasthauses Rössle sowie „Berliner Kissen“zur Geschwindigkeitsminimierung beim Feuerwehrhaus wurde komplett aus 2021 übernommen. Gleiches gilt für das Brückengeländer bei der Zufahrt zum Baugebiet „Hofstatt“, die Erneuerung des Brückengeländers am Spielplatz beim Kirchenbach, die Begrünung und Pflege der Außenanlagen beim Kerkinger Dorfweiher sowie eine Brunnenbohrung beim Gemeindehausbrunnen.
Laut Bettina Weber kann der Brunnen, der aktuell mit Trinkwasser gespeist wird, aufgrund des hohen Wasserverlustes, und des Algenbefalls so auf Dauer nicht mehr betrieben werden. Daher wünsche man sich eine Brunnenbohrung. Die Starkregenereignisse hätten auch die Notwendigkeit einer Überarbeitung des Entwässerungskonzeptes sowie eine Verbesserung der Einlaufsituation in die Rohrleitung in der Holzgasse deutlich gemacht. Sollte es hier nachts zu einem Havariefall kommen, wäre in Kerkingen „Land unter“, so Weber.
Die gewünschte Sitzgruppe am Platz „Saur“, ein Telefon- und Internetanschluss sowie ein neuer Fassadenanstrich für das Feuerwehrgerätehaus runden die Kerkinger Liste ab. In den Gebieten „Kirchenbach“(Wohngebiet), „Erweiterung Mosswiesen West“, „Obere Hauser Lache“(beide Gewerbe) und der Ortsdurchfahrt wünscht man sich Bebauungspläne sowie eine frühzeitige Einbindung des Ortschaftsrates in die Planung.
Itzlingen:
Auf Platz zwei der Prioritätenliste folgt hier die Erschließung der restlichen vier Bauplätze des Baugebiets „Am Itzlinger Weiher“um bauwilligen Itzlingern die Möglichkeit zu geben, am Ort zu bleiben und um die Nachfrage beim Baugebiet „Hofstatt“zu entlasten. Hier seien laut Bettina Weber nur noch wenige Bauplätze frei. Weiter wünscht man sich für Itzlingen einen barrierefreien Zugang zur Sankt Gallus-Kirche mit zusätzlichen Parkplätzen sowie einen Smiley. Lobend hob sie die laufende Maßnahme, die ehrenamtlich vorgenommene Umgestaltung des Dorfplatzes in Itzlingen mit Sitzgelegenheiten, Stromanschluss und Maibaum- sowie Christbaumhalterung hervor. Die Ortschaftsräte sprachen sich einstimmig für das Bauprogramm aus.