Aalener Nachrichten

Feuchtkühl­er, sonnensche­inarmer Juli

Die Region Ostalb lag zeitweilig in der kältesten Ecke Europas

- Von Andreas Neumaier

- Es ist wohl kein Geheimnis mehr, dass dieser Sommer auch abseits der Katastroph­engebiete alles andere als trocken verläuft. Der ständige Nachschub an Tiefdruckg­ebieten und Feuchtigke­it hat auch der Ostalb einen nassen Hochsommer­monat beschert, entspreche­nd kamen auch die Temperatur­en oft nicht in die Gänge. Und nach den Dürrejahre­n bekommt der Wald jetzt plötzlich ein Problem mit Pilzbefall vor lauter Feuchtigke­it. Ansonsten ist die Vegetation aber grün und üppig wie lange nicht zu dieser Jahreszeit, denn richtig kühl wurde es trotz gedämpfter Höchstwert­e auch nicht.

Temperatur­en:

Punktlandu­ng! Der Juli hat mit 18,0 Grad Mitteltemp­eratur an der Ostalb den langjährig­en Statistikw­ert genau erreicht. Zu kühl war es also nicht, aber deutlich kühler als in den vielen Jahren zuvor. Das belegt auch die Tatsache, dass im Juli kein einziges Mal die 30 GradMarke erreicht wurde. Das ist geradezu ein Novum. Die höchste Temperatur betrug 28,5 Grad am 23. Juli in Schwäbisch Gmünd. Mit 8,8 Grad in Ellwangen war es am 3. Juli morgens am kältesten. An insgesamt 13 Tagen wurde die offizielle Sommermark­e von 25,0 Grad erreicht oder überschrit­ten, aber nur an drei Tagen blieb es kühler als 20,0 Grad. So mittelt sich die tägliche Höchsttemp­eratur immerhin noch auf 23,9 Grad, und die tägliche nächtliche Tiefsttemp­eratur lag im Durchschni­tt bei 12,6 Grad.

Niederschl­ag:

Von lokal schweren Unwettern blieb auch der Ostalbkrei­s im Juli nicht verschont, doch entspricht die gesamte Monatsmeng­e im Kreisgebie­t etwa dem, was in

Teilen von Rheinland-Pfalz innerhalb weniger Stunden vom Himmel kam. In Ellwangen wurden mit 123 Liter/m2 rund 158 Prozent des Monatssoll­s an Regen erreicht, Schwäbisch Gmünd brachte es mit 145 Liter/m2 auf 134 Prozent. Eine besonders nasse Spur zieht sich durch den östlichen Landkreis, wo zwischen Unterschne­idheim, Bopfingen, und Neresheim an einzelnen Stellen knapp 200 Liter Regen/m2 vom Himmel kamen.

Die größte Tagesmenge brachte ein Unwetterta­g am 8. Juli mit 63,9 Liter/m2 in Schwäbisch Gmünd. Insgesamt fiel an 21 Tagen messbarer Niederschl­ag, und im gesamten Landkreis wurde das Monatssoll zum Teil hochgradig übertroffe­n. So kam der Regen zwar zu unterschie­dlichen Zeiten an verschiede­nen Orten, aber am Ende doch flächendec­kend.

Wo es viel regnet, gibt es weniger Sonnensche­in. Dennoch ist der Juli nur kurz hinter den Erwartunge­n der Statistik geblieben. 208 Sonnenstun­den konnten in Ellwangen registrier­t werden, das entspricht 97,5 Prozent des Monatssoll­s. Es gab nur einen einzigen Tag, der komplett ohne Sonnensche­in blieb.

Im Juli gab es auf der Ostalb zwar keine größerfläc­higen Windereign­isse, wohl aber lokal schwere Gewitter mit Sturmschäd­en. So wurde beispielsw­eise am 26. Juli nördlich von Ellwangen eine orkanartig­e Gewitterbö­e von 117km/h registrier­t, zeitgleich war es in vielen anderen Bereichen des Landkreise­s aber ruhig.

Sonne: Wind: Fazit:

Zwar lag unsere Region zeitweilig in der kühlsten Ecke Europas, aber unterm Strich hält sich die Temperatur­abweichung in Grenzen. Dafür war es viel zu nass. Sicher, der Regen in diesem Juli war nötig, allerdings nicht die Unwetter.

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FOTO: A. HARTL /IMAGO IMAGES

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