Feuchtkühler, sonnenscheinarmer Juli
Die Region Ostalb lag zeitweilig in der kältesten Ecke Europas
- Es ist wohl kein Geheimnis mehr, dass dieser Sommer auch abseits der Katastrophengebiete alles andere als trocken verläuft. Der ständige Nachschub an Tiefdruckgebieten und Feuchtigkeit hat auch der Ostalb einen nassen Hochsommermonat beschert, entsprechend kamen auch die Temperaturen oft nicht in die Gänge. Und nach den Dürrejahren bekommt der Wald jetzt plötzlich ein Problem mit Pilzbefall vor lauter Feuchtigkeit. Ansonsten ist die Vegetation aber grün und üppig wie lange nicht zu dieser Jahreszeit, denn richtig kühl wurde es trotz gedämpfter Höchstwerte auch nicht.
Temperaturen:
Punktlandung! Der Juli hat mit 18,0 Grad Mitteltemperatur an der Ostalb den langjährigen Statistikwert genau erreicht. Zu kühl war es also nicht, aber deutlich kühler als in den vielen Jahren zuvor. Das belegt auch die Tatsache, dass im Juli kein einziges Mal die 30 GradMarke erreicht wurde. Das ist geradezu ein Novum. Die höchste Temperatur betrug 28,5 Grad am 23. Juli in Schwäbisch Gmünd. Mit 8,8 Grad in Ellwangen war es am 3. Juli morgens am kältesten. An insgesamt 13 Tagen wurde die offizielle Sommermarke von 25,0 Grad erreicht oder überschritten, aber nur an drei Tagen blieb es kühler als 20,0 Grad. So mittelt sich die tägliche Höchsttemperatur immerhin noch auf 23,9 Grad, und die tägliche nächtliche Tiefsttemperatur lag im Durchschnitt bei 12,6 Grad.
Niederschlag:
Von lokal schweren Unwettern blieb auch der Ostalbkreis im Juli nicht verschont, doch entspricht die gesamte Monatsmenge im Kreisgebiet etwa dem, was in
Teilen von Rheinland-Pfalz innerhalb weniger Stunden vom Himmel kam. In Ellwangen wurden mit 123 Liter/m2 rund 158 Prozent des Monatssolls an Regen erreicht, Schwäbisch Gmünd brachte es mit 145 Liter/m2 auf 134 Prozent. Eine besonders nasse Spur zieht sich durch den östlichen Landkreis, wo zwischen Unterschneidheim, Bopfingen, und Neresheim an einzelnen Stellen knapp 200 Liter Regen/m2 vom Himmel kamen.
Die größte Tagesmenge brachte ein Unwettertag am 8. Juli mit 63,9 Liter/m2 in Schwäbisch Gmünd. Insgesamt fiel an 21 Tagen messbarer Niederschlag, und im gesamten Landkreis wurde das Monatssoll zum Teil hochgradig übertroffen. So kam der Regen zwar zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten, aber am Ende doch flächendeckend.
Wo es viel regnet, gibt es weniger Sonnenschein. Dennoch ist der Juli nur kurz hinter den Erwartungen der Statistik geblieben. 208 Sonnenstunden konnten in Ellwangen registriert werden, das entspricht 97,5 Prozent des Monatssolls. Es gab nur einen einzigen Tag, der komplett ohne Sonnenschein blieb.
Im Juli gab es auf der Ostalb zwar keine größerflächigen Windereignisse, wohl aber lokal schwere Gewitter mit Sturmschäden. So wurde beispielsweise am 26. Juli nördlich von Ellwangen eine orkanartige Gewitterböe von 117km/h registriert, zeitgleich war es in vielen anderen Bereichen des Landkreises aber ruhig.
Sonne: Wind: Fazit:
Zwar lag unsere Region zeitweilig in der kühlsten Ecke Europas, aber unterm Strich hält sich die Temperaturabweichung in Grenzen. Dafür war es viel zu nass. Sicher, der Regen in diesem Juli war nötig, allerdings nicht die Unwetter.