Die Tonfabrik kehrt zurück
Wiederöffnung des Clubs ist im Dezember geplant.
- Der Bottich ist Vergangenheit, dafür öffnet der Club del Mar nach eineinhalb Jahren Lockdown voraussichtlich im Oktober wieder seine Pforten. Auch die Tonfabrik erlebt eine Neuauflage, kündigt der Inhaber Alexander Rupp im Gespräch mit den „Aalener Nachrichten/Ipf -und JagstZeitung“an. Möglicherweise werde diese bereits im Dezember wiedereröffnen. Künftig soll sie nicht nur ein Club sein, sondern auch als Location für Hochzeiten und Feiern genutzt werden können. Angedacht sei auch, hier einen Weinhandel zu integrieren. Überdies sei geplant, das vor der Tonfabrik liegende große Areal in einen Biergarten zu verwandeln, der eventuell bereits im Frühjahr nächsten Jahres eröffnet wird.
Die Tonfabrik macht wieder von sich reden. Zahlreiche Nachtschwärmer waren betrübt, als der In-Club in der Ulmer Straße, in dem Generationen von Nachtschwärmern ein- und ausgegangen sind, nach 27 Jahren im Dezember 2019 seinen Betrieb einstellte. Der Abschied wurde an Heiligabend noch mit zahlreichen Besuchern gefeiert. Dann war Schluss. Dass die Discothek auch ohne freiwillige Schließung drei Monate später wegen Corona ohnehin für längere Zeit nicht mehr ihre Pforten hätte öffnen dürfen, hätte damals keiner gedacht.
Bis zum Lockdown konzentrierte sich Alexander Rupp, der den meisten eher unter dem Namen Sandy ein Begriff ist, auf seinen zweiten Betrieb, den Club del Mar in der Burgstallstraße. Doch auch hier gingen Ende März 2020 pandemiebedingt die Lichter aus. Die Zeit der Zwangsschließung hat Rupp dazu genutzt, der Location ein Facelifting zu verpassen. Die Umbauarbeiten, in deren Rahmen unter anderem die Lounges eine neue Optik erhalten und überall Besonderheiten integriert werden sollen, laufen derzeit noch auf Hochtouren, sagt Rupp, der sich ebenso sehr wie die Gäste auf eine Wiederöffnung freut. Diese ist voraussichtlich im Oktober.
Derzeit noch umgebaut wird auch die Tonfabrik. Damit, dass diese nach dem Ende vor fast zwei Jahren ein Revival erlebt, hätte wohl niemand gerechnet. Für Rupp habe es allerdings nie zur Debatte gestanden, dass die Tonfabrik für immer in der Versenkung verschwindet. Verabschiedet hat er sich im Dezember 2019 nur von dem alten Konzept, das die Partygänger 27 Jahre lang kannten.
Ein neues Konzept hat Rupp vor der Corona-Pandemie für den Standort der Tonfabrik erarbeitet. Eigentlich wollte er im ehemaligen Musikladen, der sich auf dem Areal unmittelbar an der Ulmer Straße befindet, sowie in den drumherum liegenden Flächen ein Coworking-Konzept umsetzen, in dessen Rahmen Freiberuflern und Existenzgründern auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern Räumlichkeiten, so genannte Coworking-Spaces, zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zuge seien auch attraktive Außenflächen mit Liegeflächen, Grillstelle und Wasserspielen oder eine Dachterrasse zum Verweilen für die Mieter angedacht gewesen. Überdies sollte deren Versorgung über ein Angebot mit nachhaltigen, gesunden lokalen Speisen gewährleistet werden, sagt Rupp.
In diesem Zusammenhang sollte auch herausgefunden werden, wie wichtig der Name Tonfabrik ist, also, ob dieser Name auch für die Coworking-Spaces verwendet, oder nicht doch eher der unmittelbar am Areal angrenzende Kocher namenstechnisch in den Vordergrund gestellt werden soll, was angesichts des mittlerweile realisierten Kocher-Radwegs, der an der Tonfabrik vorbeiführt, nahegelegen habe. „Mit dem neuen Konzept sollte es also nicht weniger Tonfabrik geben, sondern in einer anderen Nutzung viel mehr – auch unter der Woche und tagsüber“, sagt Rupp.
Der Bauantrag sei komplett fertig gewesen. Dennoch wollte Rupp zum damaligen Zeitpunkt noch nicht über ungelegte Eier sprechen und das Coworking-Konzept veröffentlichen. Allerdings habe die Stadt Aalen in ein paar Broschüren die Idee bereits erwähnt. Trotzdem habe Rupp nicht damit geworben, was im Nachhinein
„Die Tonfabrik hat sich niemals ganz verabschiedet. Mit dem neuen Konzept wird es noch mehr Tofa geben“, sagt Alexander Rupp.
gut gewesen sei. Denn seit Corona sei dieser Plan vom Tisch. Ein solches Konzept sei angesichts vieler leerstehender Büroflächen und der Tendenz zum Homeoffice nicht mehr rentabel.
Insofern musste eine neue Idee wieder aus der Schublade hervorgekramt werden, die Rupp bereits vor über drei Jahren bei einem Treffen mit der Stadt Aalen formulierte, bei dem es hinsichtlich einer Fortentwicklung des Quartiers Aalen Süd unter anderen um eine gastronomische Nutzung entlang des Kochers ging. Diese Idee hat er wieder aufgegriffen. Neben einer Wiedereröffnung der Tonfabrik als Club und als Location für Hochzeiten und private Feiern, die schon im Dezember sein könnte, sei ein 1000 Quadratmeter großer Biergarten im Außenbereich der Discothek geplant, der, wenn alles reibungslos verläuft, bereits im Frühjahr 2022 seine Pforten öffnen werde. Dieser sei direkt über den KocherRadweg zu erreichen. „Wenn man zwischen den Firmen Triumph und Seydelmann in Richtung Unterkochen abbiegt, befindet man sich nach zwei Minuten in einer völlig anderen Welt“, schwärmt Rupp. Der Weg führe über eine kleine Insel mitten im Kocher vorbei zu einem kleinen Backsteingebäude auf dem Tofa-Areal, in dem es künftig für die Biergartenbesucher Speisen und Getränke gebe.