Aalener Nachrichten

Der VfR ist raus

Regionalli­gist Aalen scheidet in Bissingen aus dem WFV-Pokal aus.

- Von Sebastian van Eeck

- Schon einmal hat der Fußball-Regionalli­gist aus Aalen ein Achtelfina­le im WFV-Pokal gegen den FSV aus Bietigheim-Bissingen bestreiten dürfen. Der Ausgang dürfte vielen VfR-Fans noch gut bekannt sein. 3:5 unterlagen die Fußballer von der Ostalb am Ende – das Aus im Verbandspo­kal inklusive. An diesem Mittwoch sollte sich der Ausgang jener Partie aus dem Jahre 2016 im Stadion am Bruchwald nicht wiederhole­n. Ein anderes Gastspiel kann da eher Mut machen. Zwei Jahre später nämlich kreuzten sich die Wege beider Vereine bekanntlic­h noch einmal. Damals gewannen die Aalener im Pokal hauchdünn mit 1:0. Das hatten die Fans dann schon eher im Blick, als sie sich auf die Fahrt zum Pokalspiel gemacht haben. Das Weiterkomm­en fest eingeplant.

VfR-Trainer Uwe Wolf hatte indessen alles getan, um seine Jungs entspreche­nd zu warnen. Schon unter der Woche, nach der 1:3-Niederlage zum Auftakt der neuen Regionalli­gasaison gegen die zweite Garde aus Mainz, blickte der Fußballleh­rer voraus. Bissingen sei ein „guter Oberligist“, den er im Vorfeld zudem zweimal selbst beobachtet hat. Die jüngsten Ergebnisse aus der Liga gegen Linx (7:0) oder das furiose Pokalspiel gegen den Regionalli­gisten SG Sonnenhof Großaspach (3:2) sollten eigentlich alleine schon zusätzlich genug Hinweise sein, um die Mannschaft von Trainer Markus Lang eben nicht zu unterschät­zen.

Und es fing gut an. Nach nicht mal einer Minute hatte Kristjan Arh Cesen aus kurzer Distanz die erste Gelegenhei­t. Doch seinen Schuss konnte FSV-Keeper Henning Bortel noch zur Ecke lenken. Nach nur drei Minuten vibrierte dann allerdings die Torlatte beim VfR aus Aalen. Nach einem Freistoß von Yannick Toth war Matthias Layer geschlagen. Doch eben jene Torlatte verhindert­e den Rückstand. Überhaupt legte nun Bissingen los und Aalen bekam Probleme. Die besten Gelegenhei­ten in Hälfte eins verbuchte zudem der Oberligist. Allerdings konnte Konstantin­os Markopoulo­s (9., 30.) Layer im Kasten der Aalener nicht überwinden. So blieb es bis zur Pause beim 0:0. Wermutstro­pfen aus Sicht der Aalener sicherlich die Verletzung von Cesen, der in Minute 22 das

Feld musste. Ansonsten zeigte sich der VfR zwar bemüht, doch ein Klassenunt­erschied war nicht zu erkennen. Dem VfR fehlten schlicht die klaren Torgelegen­heiten. Daran änderte auch die Hereinnahm­e von Steffen Kienle in Durchgang zwei nichts. „Wir haben uns viel vorgenomme­n“, sagte VfR-Kapitän Alessandro Abruscia und fügte an: „Wir wollten kompakt stehen und versuchen, Fußball zu spielen.“Doch umsetzen konnten die Aalener ihre Ideen nicht einmal im Ansatz und so konnte sich der VfR wahlweise bei Layer und dem Aluminium bedanken, dass es letztlich lange 0:0 stand.

„Wir waren in den entscheide­nden Minuten wieder einmal nicht präsent“, so Abruscia zu den Gründen für das schwache und teilweise ideenlose Spiel des Regionalli­gisten weiter. In Minute 64 war wieder mal die Torlatte zur Stelle, als eben der Matchwinne­r aus dem Spiel gegen Großaspach, Markopoulo­s (schoss alle drei Tore), per Kopf eben jene traf. Die Zuschauer und Fans des Oberligist­en konnten es nicht fassen, dass es trotz klarem Chancenplu­s immer noch 0:0 stand. Nun setzte der Regen ein und weiter spielte Bissingen nach vorne. Rund vier Minuten nach der Großchance durch Markopoulo­s war es eben dann Pero Mamic, der den Ball im Anschluss an einen der zahlreiche­n Eckbälle in die VfR-Maschen drosch. Verdient und längst überfällig ging der Oberligist in Minute 68 in Führung.

Und Aalen? Der klare Favorit versuchte nun etwas mehr. Allerdings fehlte weiter die Durchschla­gskraft. Kienle rieb sich auf. Benjamin Kindsvater, der ebenfalls in die Partie kam, versuchte zumindest für etwas frischen Wind zu sorgen. Doch er blieb letztlich fast alleine auf weiter Flur. Die Zeit, sie lief den Aalenern langsam aber sicher davon. In Minute 81 versuchte es Andreas Knipfer wenigstens einmal aus der zweiten Reihe. Doch sein Abschluss war kein Problem für Bortel. Auf der Gegenseite hätte der Oberligist längst alles klarmachen können, gar müssen. Doch die Mannschaft von Trainer Markus Lang ließ die Aalener weiter am Leben. Als in der sechsten Minute der Nachspielz­eit allerdings auch der letzte Freistoß an diesem Tage von Abruscia verpuffte, hatte der Schiedsric­hter genug gesehen. Der Favorit am Boden und der Underdog schaltete doch tatsächlic­h den nächsten Regionalli­gisten im Verbandspo­kal aus. Bissingen siegte knapp, verdient und Aalen hat weiter viel Arbeit vor sich. „Die Enttäuschu­ng ist riesengroß. Wir wollten unbedingt eine Runde weiterkomm­en. Wenn man aber sieht, wie viele Torchancen der Gegner hatte, dann ist der Sieg absolut verdient“, redete der VfR-Kapitän nicht lange um den heißen Brei herum. Trainer Uwe Wolf hatte seiner Mannschaft einiges zu sagen. Minutenlan­g redete er auf seine Mannen kurz nach dem Abpfiff ein. Es bleibt nicht viel Zeit.

An diesem Samstag wartet der TSV Schott Mainz zum ersten Heimspiel in der Ostalb Arena. Mit einer Leistung wie dieser wird es sicherlich schwer werden.

FSV: Bortel – Haile (62. Buulic), Sarak, Toth, Markopoulo­s (87. Kasiar), Mamic, Williams, Kunde, Mahler, Gerezgiher (90. Reich), Hemmerich (57. Hoffmann).

VfR: Layer – Knipfer, Arh Cesen (22. Heckmann), Stanese, Herrmann (75. Kindsvater), Abruscia, Windmüller, Odabas, Müller (62. Volz), Korb, Gucccciard­o (46. Kienle).

Tor: 1:0 Mamic (68.)

Schiedsric­hter: Daniel Leyhr.

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FOTO: EIBNER/MICHAEL MEMMLER/IMAGO-IMAGES.DE
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FOTO: EIBNER/MICHAEL MEMMLER VIA WWW.IMAGO-IMAGES.DE Glückliche­r Moment im Regen von Bissingen. Pero Mamic (Nummer 14) feiert mit seinen Teamkolleg­en das entscheide­nde Tor.

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