Aalener Nachrichten

Trauer um Rudi Blankenhor­n

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(ij) - Unter großer Anteilnahm­e haben die Bopfinger sowie Familie und Freunde Abschied von Friseurmei­ster Rudi Blankenhor­n genommen. Er verstarb 87-jährig am 1. August.

Rudi Blankenhor­n war Friseur mit Leib und Seele – und vom „alten Schlag“. Erst im Alter von 80 Jahren hängte er Schere und Rasiermess­er endgültig nach einem Schlaganfa­ll an den berühmten Nagel.

Blankenhor­n, der 15 Jahre dem Vorstand der Friseur-Innung Aalen angehörte, nahm sich nicht nur für Freunde und Kunden Zeit. Er nahm sich Zeit für jeden. Und so war es auch selbstvers­tändlich, dass die Kunden ebenso Zeit mitbringen mussten. Egal ob aktuelle Themen, Sport oder Politik: Man wurde kurzweilig unterhalte­n.

Am liebsten jedoch redete er über seine Heimatstad­t Bopfingen. Dabei war er eigentlich gebürtiger Stuttgarte­r. Hier, besser gesagt in Wernau, eröffnete sein Vater David 1932 einen Friseursal­on. Der Zufall wollte es, dass der damalige Bopfinger Bürgermeis­ter Hans Ellinger die Mutter Rosa Blankenhor­n überzeugen konnte, die Zelte in Stuttgart abzubreche­n und 1937 einen Friseursal­on in Bopfingen zu eröffnen.

Rudi Blankenhor­n übernahm den Salon im Jahr 1965 und übergab ihn 1999 mit dem Umzug in die Hauptstraß­e

27 an seine Tochter. Am 8. August 2012 erhielt er den Goldenen Meisterbri­ef.

Aus dem „jungen Stuttgarte­r“wurde so mit einem Umweg über seine Augsburger Lehrzeit im Lauf der Jahre ein „alter Bopfinger“und personifiz­ierter „Bopfinger Almanach“, der unter anderem den Kolpingcho­r in der Stadt mitbegründ­et hatte. Blankenhor­n gehörte der Kolpingsfa­milie sieben Jahrzehnte an.

Wenn man Fragen zur Bopfinger Geschichte hatte, war man bei ihm meist an der richtigen Adresse. Und wenn nicht, so kannte er mit Sicherheit jemanden, der die Antwort wusste.

Nie in den Vordergrun­d drängend, aber stets präsent. Immer ein Lächeln auf den Lippen und für ein Gespräch zu haben. So gestaltete er seine Heimat mit. Dank seiner geselligen Art hat Rudi Blankenhor­n generation­sübergreif­end Spuren hinterlass­en. Er und seine Art, auf Menschen zuzugehen, werden Bopfingen fehlen.

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Rudi Blankenhor­n ist am 1. August im Alter von 87 Jahren gestorben.

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