Künstler Chuck Close mit 81 Jahren gestorben
(dpa) - Mit überdimensionalen Porträts wurde Chuck Close weltberühmt, nun ist der USKünstler im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit an Herzversagen gestorben.
Die „New York Times“feierte Close einmal als „Meister des modernen Porträts“. Bekannt war er insbesondere für seine psychedelisch anmutenden Porträts, für die er Fotos in einem gitterförmigen Raster auf die Leinwand übertrug. Aus der Entfernung sind die Gesichter klar zu erkennen, verschwimmen aus der Nähe aber zu einem Muster aus Pixeln. Doch der Maler war auch umstritten. 2017 warfen ihm zwei Frauen sexuelle Belästigung vor. Er habe ihnen gegenüber anzügliche Kommentare gemacht. Close entschuldigte sich. „Ich gebe zu, ein schmutziges Mundwerk zu haben, aber wir sind alle erwachsen.“Seine Karriere konnte sich seitdem jedoch nicht wieder richtig erholen.
Charles Thomas Close kam Anfang der 1960er-Jahre an die Sommerakademie von Yale an die amerikanische Ostküste und studierte dort später an der Kunst- und Architekturfakultät. Nach einem Studienjahr in Wien ließ er sich in New York nieder. Seit 1988 war Close auf den Rollstuhl angewiesen, nachdem ein Blutgefäß in seiner Wirbelsäule geplatzt war. Zunächst war er vom Hals abwärts gelähmt, mit Hilfe von Therapien begann er aber, seine Arme zu bewegen. Er konnte mit Pinseln malen, die ihm an die Hand geschnallt wurden. „Wer malen will, findet einen Weg, die Farbe auf Leinwand zu bringen. Und wenn er sie draufspucken muss“, hatte er einmal gesagt.