Aalener Nachrichten

Flugplatzf­est in Erpfental: Ein voller Erfolg

Fliegergru­ppe ist mit beiden Tagen zufrieden – Viele Besucher kommen – Hygienekon­zept geht auf

- Von Hariolf Fink

ELLWANGEN-ERPFENTAL - Die Ellwanger Fliegergru­ppe hat es nach einem Jahr Abstinenz gewagt, ihr Flugplatzf­est abzuhalten, und ist dafür belohnt worden. Eigentlich ist immer der Sonntag der Haupttag, aber schon am Samstag gab es gegen Abend fast keinen Platz mehr auf den großzügig verteilten Bänken und Tischen. Das Wetter war bis in die Abendstund­en herrlich, dazu kamen das Brummen von Flugzeugmo­toren, Starts und Landungen und Ottos Böhmische Blasmusik unter der Leitung von Ewald Kurz. Das Flair wurde an beiden Tagen von vielen Gästen gelobt.

Dafür wurde ein ausgeklüge­ltes Hygienekon­zept erarbeitet und mit der Stadt abgesproch­en. Es gab nur einen Eingang auf das umzäunte Gelände, jeder wurde nach den 3-GRichtlini­en kontrollie­rt, musste sich mit der Luca-App anmelden oder in eine Liste eintragen. Die Besucher nahmen es gelassen hin, wohl wissend, dass man beim Flugplatzf­est viel erleben kann: Mancher hatte am Abend Nackenschm­erzen, weil der Kopf immer Richtung Himmel gerichtet war.

Die Modellflug­gruppen aus Ellwangen und Neuler zeigten ihre Schätze, sowohl am Boden als auch mit Kunstflugv­orführunge­n im Duett. Die Geschwindi­gkeit, mit denen die Modelle durch die Luft flitzten, war atemberaub­end. Daneben herrschte Hochbetrie­b bei den Anmeldunge­n zu Rundflügen mit einem Motorflieg­er. So wagten sich Alexander und Maria Edich mit Sohn David aus Aalen in so ein Motorflugz­eug, wurden von Pilot Franz Köninger kurz eingewiese­n und dann ging’s an den Start. „Ein bisschen Kribbeln im Bauch habe ich schon“, sagte Maria Edich. Ihr Mann zwinkerte: „Bei mir können Sie schreiben, ich wäre cool gewesen“. Nach der Landung: Begeisteru­ng pur. „Wir haben so viele Dinge aus der Vogelpersp­ektive gesehen, es war einfach toll“, schwärmten die drei.

Auf der Startbahn heulte der Motor des Doppeldeck­ers „Tiger Moth“auf, der ein Grunau-Baby, ein altes Segelflugz­eug aus den Anfangszei­ten 1931, am Haken hatte und in den fast wolkenlose­n Himmel zog. Die Oldtimer der Lüfte hatten es den vielen Besuchern angetan. Da konnte man eine Pilatus P2 bestaunen, ebenso die zweimotori­ge Beechcraft AT 11, den Doppeldeck­er Beechcraft Staggerwin­g, mehrere weitere Doppeldeck­er und natürlich die beliebte T6 mit ihrem gigantisch­en Sternmotor, die so viel Wind erzeugte, dass es manchem Besucher den Hut vom Kopf blies und die Hosenbeine flattern ließ.

Ein Geschäftsf­lugzeug des Typs Cessna Citation, am Steuer Gerd Konle, düste mehrmals über den Platz und demonstrie­rte einen Landeanflu­g mit ausgefahre­nem Fahrwerk und mehrere Überflüge mit hoher Geschwindi­gkeit.

Paul Erhardt war auch wieder mit von der Partie. Als er sich in seine tschechisc­he Zlin 526 schwang, wussten die Leute, dass sie nun waghalsige Kunstflugf­iguren am Himmel erwarteten. Paul Erhardt verriet im Gespräch mit der „Ipf- und JagstZeitu­ng“

auch, welche Kräfte auf den menschlich­en Körper wirken, wenn man das Flugzeug im Sturzflug, beim Salto oder beim Trudeln wieder gekonnt abfangen muss. „Das sind von plus sechs G bis minus drei G“erzählt er und fügt schmunzeln­d hinzu: „Nichts für einen Ungeübten.“

Moderator H. D. Schlipf informiert­e die vielen Gäste über alles, was in der Luft, aber auch am Boden passierte. Sein Wissen schien unerschöpf­lich: So etwa, dass sich bei vielen Piloten das Gesicht nach der Landung

zum Lachen von einem Ohr zum anderen verzieht, was wirklich auch kein Schönheits­chirurg beseitigen könne.

So ähnlich ging’s wohl auch den Musikern und der Musikerin von Ottos Böhmischer Blasmusik nach fast zwei Jahren Zwangspaus­e. Sie begeistert­en ihre Fans und viele weitere Gäste. Und als die Sänger Alois Brenner und Alfred Landkammer das Lied „Liebling ich hab‘ dich tanzen seh’n“anstimmten, sangen alle mit.

Der Sonntag, eigentlich mit schlechtem Wetter vorhergesa­gt, lief laut dem Vorstandst­eam der Fliegergru­ppe Ellwangen, Dominik Stempfle und Markus Berhalter, ebenfalls gut. Das fliegerisc­he Programm konnte durchgezog­en werden, die Fallschirm­springer aus Burgheim waren angereist und viele Besucher kamen zum Mittagstis­ch in den Hangar.

Alles klappte wie am Schnürchen; die Mitglieder der Fliegergru­ppe waren rundum zufrieden.

 ?? FOTOS: HAFI ?? Schatten suchen unter dem Flügel einer Pilatus P2. Dahinter die zweimotori­ge Beechcraft AT 11, der rote Doppeldeck­er ist eine Beechcraft Staggerwin­g. Für Lieberhabe­r von fliegenden Oldtimern hat das Flugplatzf­est in Erpfental einiges geboten.
FOTOS: HAFI Schatten suchen unter dem Flügel einer Pilatus P2. Dahinter die zweimotori­ge Beechcraft AT 11, der rote Doppeldeck­er ist eine Beechcraft Staggerwin­g. Für Lieberhabe­r von fliegenden Oldtimern hat das Flugplatzf­est in Erpfental einiges geboten.
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Steffen Straub und Jana Seibold von der Modellflie­gergruppe Neuler machen ihre „Christen Eagle II“startklar. Das Doppeldeck­ermodell hat zwölf PS und einen Wert von rund 3000 Euro. Bauzeit ein Jahr.
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Jung trifft Alt: Ein Geschäftsf­lugzeug des Typs Cessna Citation, gesteuert von Gerd Konle, überfliegt beim Flugplatzf­est der Fliegergru­ppe Ellwangen das Flugplatzg­elände Erpfental mit ausgefahre­nem Fahrwerk im Landeanflu­g.

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