Flugplatzfest in Erpfental: Ein voller Erfolg
Fliegergruppe ist mit beiden Tagen zufrieden – Viele Besucher kommen – Hygienekonzept geht auf
ELLWANGEN-ERPFENTAL - Die Ellwanger Fliegergruppe hat es nach einem Jahr Abstinenz gewagt, ihr Flugplatzfest abzuhalten, und ist dafür belohnt worden. Eigentlich ist immer der Sonntag der Haupttag, aber schon am Samstag gab es gegen Abend fast keinen Platz mehr auf den großzügig verteilten Bänken und Tischen. Das Wetter war bis in die Abendstunden herrlich, dazu kamen das Brummen von Flugzeugmotoren, Starts und Landungen und Ottos Böhmische Blasmusik unter der Leitung von Ewald Kurz. Das Flair wurde an beiden Tagen von vielen Gästen gelobt.
Dafür wurde ein ausgeklügeltes Hygienekonzept erarbeitet und mit der Stadt abgesprochen. Es gab nur einen Eingang auf das umzäunte Gelände, jeder wurde nach den 3-GRichtlinien kontrolliert, musste sich mit der Luca-App anmelden oder in eine Liste eintragen. Die Besucher nahmen es gelassen hin, wohl wissend, dass man beim Flugplatzfest viel erleben kann: Mancher hatte am Abend Nackenschmerzen, weil der Kopf immer Richtung Himmel gerichtet war.
Die Modellfluggruppen aus Ellwangen und Neuler zeigten ihre Schätze, sowohl am Boden als auch mit Kunstflugvorführungen im Duett. Die Geschwindigkeit, mit denen die Modelle durch die Luft flitzten, war atemberaubend. Daneben herrschte Hochbetrieb bei den Anmeldungen zu Rundflügen mit einem Motorflieger. So wagten sich Alexander und Maria Edich mit Sohn David aus Aalen in so ein Motorflugzeug, wurden von Pilot Franz Köninger kurz eingewiesen und dann ging’s an den Start. „Ein bisschen Kribbeln im Bauch habe ich schon“, sagte Maria Edich. Ihr Mann zwinkerte: „Bei mir können Sie schreiben, ich wäre cool gewesen“. Nach der Landung: Begeisterung pur. „Wir haben so viele Dinge aus der Vogelperspektive gesehen, es war einfach toll“, schwärmten die drei.
Auf der Startbahn heulte der Motor des Doppeldeckers „Tiger Moth“auf, der ein Grunau-Baby, ein altes Segelflugzeug aus den Anfangszeiten 1931, am Haken hatte und in den fast wolkenlosen Himmel zog. Die Oldtimer der Lüfte hatten es den vielen Besuchern angetan. Da konnte man eine Pilatus P2 bestaunen, ebenso die zweimotorige Beechcraft AT 11, den Doppeldecker Beechcraft Staggerwing, mehrere weitere Doppeldecker und natürlich die beliebte T6 mit ihrem gigantischen Sternmotor, die so viel Wind erzeugte, dass es manchem Besucher den Hut vom Kopf blies und die Hosenbeine flattern ließ.
Ein Geschäftsflugzeug des Typs Cessna Citation, am Steuer Gerd Konle, düste mehrmals über den Platz und demonstrierte einen Landeanflug mit ausgefahrenem Fahrwerk und mehrere Überflüge mit hoher Geschwindigkeit.
Paul Erhardt war auch wieder mit von der Partie. Als er sich in seine tschechische Zlin 526 schwang, wussten die Leute, dass sie nun waghalsige Kunstflugfiguren am Himmel erwarteten. Paul Erhardt verriet im Gespräch mit der „Ipf- und JagstZeitung“
auch, welche Kräfte auf den menschlichen Körper wirken, wenn man das Flugzeug im Sturzflug, beim Salto oder beim Trudeln wieder gekonnt abfangen muss. „Das sind von plus sechs G bis minus drei G“erzählt er und fügt schmunzelnd hinzu: „Nichts für einen Ungeübten.“
Moderator H. D. Schlipf informierte die vielen Gäste über alles, was in der Luft, aber auch am Boden passierte. Sein Wissen schien unerschöpflich: So etwa, dass sich bei vielen Piloten das Gesicht nach der Landung
zum Lachen von einem Ohr zum anderen verzieht, was wirklich auch kein Schönheitschirurg beseitigen könne.
So ähnlich ging’s wohl auch den Musikern und der Musikerin von Ottos Böhmischer Blasmusik nach fast zwei Jahren Zwangspause. Sie begeisterten ihre Fans und viele weitere Gäste. Und als die Sänger Alois Brenner und Alfred Landkammer das Lied „Liebling ich hab‘ dich tanzen seh’n“anstimmten, sangen alle mit.
Der Sonntag, eigentlich mit schlechtem Wetter vorhergesagt, lief laut dem Vorstandsteam der Fliegergruppe Ellwangen, Dominik Stempfle und Markus Berhalter, ebenfalls gut. Das fliegerische Programm konnte durchgezogen werden, die Fallschirmspringer aus Burgheim waren angereist und viele Besucher kamen zum Mittagstisch in den Hangar.
Alles klappte wie am Schnürchen; die Mitglieder der Fliegergruppe waren rundum zufrieden.