Essingen siegt gegen Dorfmerkingen
In chancenarmer Partie entscheiden am Ende die Standardsituationen.
- Im Verbandspokal-Achtelfinale sind sich am Mittwochabend Fußball-Verbandsligist TSV Essingen und Oberligist Sportfreunde Dorfmerkingen gegenüber gestanden. Am Ende hat sich der TSV Essingen in einer insgesamt chancenarmen Partie mit 2:0 (1:0) durchgesetzt, weil er unter anderem mehr Fortune bei seinen Standards hatte. „Unterm Strich war es ein verdienter Sieg für Essingen“, sagte SFD-Trainer Helmut Dietterle, der einst den TSV als Coach in die Verbandsliga geführt hatte. Ähnlich kurz resümierte Simon Köpf, was den Ausschlag für den Sieg seiner Mannschaft gegeben hat: „Ausschlaggebend war, dass wir den Freistoß reinmachen und Marc Gallego den Ball an die Latte gehauen hat. So ist es manchmal im Fußball, da entscheiden auch mal Zentimeter.“
Beide Mannschaften haderten bereits im Vorfeld mit der personellen Situation, spielen aber mussten sie trotzdem. Einer fehlte bei den Essingern nicht und das war Patrick Funk, Mann für die Standards beim TSV. Aus etwa 20 Metern legte er sich das Leder zurecht und zirkelte den Ball in die linke Ecke zum frühen 1:0 (10. Minute). In einem Spiel auf Augenhöhe sorgte ein weiterer Standard für Gefahr. Nach einer Funk-Ecke schraubte sich Yamoussa Camara hoch, sein Kopfball wurde aber von der Dorfmerkinger Abwehr geblockt (24.). Nach einem Funk-Freistoß war wieder Camara der Abnehmer, diesmal aber flog der Kopfball weit drüber (33.). Dass aber auch die Dorfmerkinger gute Standards können, zeigte der Ex-Essinger Marc Gallego. Einen Freistoß aus rund 20 Metern zirkelte er vor das Lattenkreuz, Glück für die Essinger (43.). Und weil es so schön war an diesem Abend mit den ruhenden Bällen, durfte auch
Funk noch einmal. In der 45. Minute drosch der Sechser aus rund 30 Metern aufs SFD-Gehäuse, Christian Zech konnte den Versuch aber zur Ecke klären.
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Dorfmerkinger den Druck, drängten die Essinger tief in die eigene Hälfte, ohne dabei aber zu Chancen zu kommen. So probierte es Noah Feil aus der Distanz, sein Versuch ging knapp einen Meter drüber (69.). Die Dorfmerkinger drückten auf den Ausgleichstreffer, das entscheidende Tor aber erzielten die Gastgeber. Einen langen Einwurf von Patrick Auracher verlängerte der eingewechselte ExDorfmerkinger Niklas Weissenberger und Bastian Joas spritzte dazwischen und erzielte, ebenfalls per Kopf, das 2:0 (76.). Es war die Entscheidung in einem chancenarmen Duell zweier Mannschaften, die auf Augenhöhe agierten. Cristian Gilés
TSV-Trainer Simon Köpf
Sanchez war noch einmal vorbei an Zech, doch ein Dorfmerkinger Abwehrbein verhinderte den Einschlag (89.). Auf der anderen Seite war es der eingewechselte Fabian Weiß – auch er trug schon das Essinger Trikot –, der den Ball im Sechzehner in aussichtsreicher Position jedoch nicht richtig erwischte (90.+2). Ohnehin, es wäre zu diesem Zeitpunkt Ergebniskosmetik für die aktuell doch personell arg gebeutelten Dorfmerkinger gewesen. „Wir haben gerade eine besondere Situation in Dorfmerkingen, die nicht so einfach ist. Deswegen bin ich mit meiner Mannschaft auch nicht unzufrieden, weil sie sich als geschlossene Einheit präsentiert hat und in der zweiten Halbzeit fußballerisch auch sehr gute Aktionen gehabt hat“, analysierte SFD-Trainer Helmut Dietterle nüchtern dieses Derby. Die letzte Gefährlichkeit habe sein Team noch nicht, weswegen er aber noch keinen Grund sieht, den Kopf in den Sand zu stecken: „Wir wissen das. Für uns beginnt die Saison wahrscheinlich erst Mitte September, wenn wir wieder alle Mann an Bord haben. Auch heute haben wir wieder vier, fünf richtige Stammspieler ersetzen müssen. Aber auf den vergangenen Samstag und auch auf die Partie in Essingen lässt sich aufbauen.“Für die Sportfreunde geht es am kommenden Wochenende gegen den großen Oberliga-Favoriten SGV Freiberg, der allerdings ebenfalls noch keine Bäume ausgerissen hat, mit zwei Punkten aus drei Partien weit hinter den eigenen Erwartungen zurückliegt. Der TSV empfängt am kommenden Samstag (14 Uhr) den TSV Türkspor Neu-Ulm im heimischen Schönbrunnenstadion.
Köpf, der den im Urlaub weilenden Stephan Baierl als Trainer vertrat, war zufrieden mit seinem Team: „Wir haben eigentlich nichts zugelassen an Torchancen, außer die Standardsituation. Wir hatten auch nicht viel. Es war insgesamt ein chancenarmes Spiel und da müssen manchmal Standards solch ein Duell entscheiden.“
„Ausschlaggebend war, dass wir den Freistoß reinmachen und Marc Gallego den Ball an die Latte gehauen hat.“
Michalik - Ruth, Auracher, Camara, Knecht - Funk, Biebl -Joas (85. Kowalski), Kilic (72. Coban) Groiß (67. Weissenberger), Rösch (58. Gilés Sanchez)
Zech - Scherer (83. Avigliano), Schmidt, Janik (62. Renner), Feil, Eiselt, Pesic, Gunst (83. Pesic), Schiele, Gallego, Mutlu (62. Weiß)
Funk (10.), Joas (76.).