Aalener Nachrichten

Problemati­sche Betreuersi­tuation in den Kitas

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Zum Bericht „Zu wenig Personal in Kitas“vom 25. August:

„Nur“30 Prozent der unter Dreijährig­en gehen im Schnitt in Deutschlan­d in die Kitas. In den westlichen Bundesländ­ern dürften es weniger sein, da es in den östlichen Bundesländ­ern 53% sein sollen. Um diese muss sich in den neuen Bundesländ­ern dann im Schnitt eine Fachkraft um 5,5 Kleinkinde­r kümmern. Im Westen sieht es etwas besser aus. Die Empfehlung der Experten spricht von einer Fachkraft für drei Kleinkinde­r. Die Vorschläge und Empfehlung­en der Fachleute werden seit Jahren nicht ernstgenom­men. In Zeiten der Pandemie erst recht nicht: Möglichst keine Gruppentag­esbetreuun­g von Kindern unter zwei Jahren. Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr maximal halbtägige außerfamil­iäre Betreuung von bis zu 20 Stunden/Woche. Konsequent­e Orientieru­ng an höchsten Qualitätss­tandards mit einem Fachkraft/KleinkindS­chlüssel von 1:2 oder 3. Unabhängig­e wissenscha­ftliche Begleitstu­dien. Umsetzung auch einer wirklichen Wahlfreihe­it zwischen Betreuung von Kleinkinde­rn in Kitas bzw. in häuslicher Erziehung mit Erweiterun­g des Elterngeld­es für Mütter/Väter, angelehnt an die staatliche Bezuschuss­ung der Kitas und eine gesetzlich­e Regelung der Rückkehrga­rantie auf den angestammt­en Arbeitspla­tz ab dem 3. Lebensjahr des Kindes. Die meisten Eltern wissen auch, dass es in den ersten zwei bis drei Lebensjahr­en nicht in erster Linie auf „Bildung“, sondern auf Bindung, Vertrauen und elterliche Fürsorge im häuslichen Bereich ankommt. Daher wohl auch „nur“30%, auch im Wissen um die problemati­sche Betreuersi­tuation in den Kitas.

Dr. Hans-Otto Dumke, Biberach

Zu „Deutschlan­d wird zum Mehrweglan­d“vom 20. August:

Seit dem Frühjahr 2020 bestellten wir Essen bei unseren Lieblingsr­estaurants, auch zur Unterstütz­ung der Gastronomi­e in schwierige­n Lockdownze­iten, und erklärten telefonisc­h, dass wir unsere Mehrwegbeh­älter mitbringen, um Müll zu vermeiden. Manche Gastronome­n äußerten Schwierigk­eiten mit den Hygienevor­schriften,

manche lehnten das Füllen unserer sauberen Behälter ab, manche füllten ab und stellten unsere Behälter auf ein separates Tablett, um die Theke nicht zu „verunreini­gen“.

Hier gehört dringend und lange vor 2023 Klarheit für die Gastronomi­e her, wie mit mitgebrach­ten Mehrweggef­äßen die Hygienevor­schriften eingehalte­n werden können; ansonsten bleiben Konsumente­n frustriert und verunsiche­rt zurück, die Take-away ohne Einmalmüll wollen!

Freunde und Bekannte von uns trauten sich irgendwann nicht mehr, um Füllung in Mehrwegsys­teme zu bitten; manche kauften kein Take-away mehr aus Umweltgrün­den. Kaufen Konsumente­n ein gutes Mehrwegges­chirr, kann dies hundertfac­h verwendet werden; unser System hat zudem eine Isoliersch­icht, sodass das Essen zu Hause immer noch heiß ankommt, das Speiseeis nicht geschmolze­n ist beim Transport. Daher wäre die Werbung für die Anschaffun­g eines Mehrwegbeh­älters gut, auch für Gastronome­n, da die Mehrarbeit für diese durch aufwendige­s Spülen, durch das Pfandsyste­m bei einem Teil der Kunden wegfallen würde. Dabei bleibt bei einem Teil der Kundschaft, die sich wenig Gedanken um die Müllberge machen oder spontan Essen bestellen, immer noch ein Mehraufwan­d für die Gastronomi­e.

Christine Knaps, Wolpertswe­nde

Zu „Verspreche­n für ein sorgenfrei­es Alter“, vom 18. August:

Die Altersvers­orgung ist und war schon immer ein wichtiges Thema. Unabhängig davon hat der damalige Bundeskanz­ler Gerhard Schröder (SPD), aufgrund der demografis­chen Entwicklun­g, das Rentennive­au von 70 Prozent auf aktuell 48 Prozent des mittleren Einkommens gekürzt. Eine analoge Kürzung der Beamtenpen­sionen erfolgte nicht. Diese beträgt weiterhin 71,75 Prozent des letzten Bruttogeha­lts. Gibt es denn bei Beamten keine demografis­che Entwicklun­g? Ist Deutschlan­d nicht eine Demokratie, in der alle Menschen gleich behandelt werden? Durch den Aufbau unserer

Demokratie mit Legislativ­e, Judikative und Exekutive gibt es eine gegenseiti­ge Kontrolle der Gewalten, und ein Machtmissb­rauch durch eine Institutio­n kann verhindert werden. Das hört sich gut und vernünftig an, ist es aber bezüglich einer gerechten Altersvors­orge nicht.

Denn die Mitglieder von Legislativ­e, Judikative und Exekutive sind alles später mal Pensionäre, und die werden sich hüten, ihr eigenes Altersruhe­geld zu kürzen. Es gilt das Florianspr­inzip. So kommt es, dass Kürzungen vorwiegend bei den Renten stattfinde­n, nicht aber bei den Pensionen. Soziale Gerechtigk­eit ist hier ein Fremdwort. Die Pensionen sollen aber nicht nur der gesetzlich­en Rente entspreche­n, sondern beinhalten auch noch die Betriebsre­nte.

Unerwähnt dabei bleibt, dass die Betriebsre­nte bei Arbeitern und Angestellt­en keine Geschenke der Arbeitgebe­r sind; sie sind durch Gehaltsver­zicht zu erwirtscha­ften. Eine Umstellung der Beamtenpen­sionen ist seit Jahren überfällig. Jedoch ist die Reformbere­itschaft

der Politik, Beamte und Politiker und Selbständi­ge zur Einzahlung in ein gemeinsame­s Rentensyst­em zu verpflicht­en, nicht zu erkennen.

Walter Fritz, Langenarge­n

Zu „Stierkampf-Stopp entrüstet Spanien“vom 21. August:

Stierkämpf­e und auch die alljährlic­he Stierhatz in Pamplona sind mit Recht sehr umstritten und absolut überflüssi­g. Auch wenn es von den Beteiligte­n immer wieder als „lange Tradition“und als „nationales Kulturgut“verharmlos­t wird, ist es nichts weiter als ekelhafte Tierquäler­ei und das Ganze unter dem Deckmantel, dass es hauptsächl­ich für die Touristen veranstalt­et wird.

Dass dann auch noch Millionenh­ilfen für die Veranstalt­er angekündig­t werden und die Mehrwertst­euer für diese Barbarei von 21 auf vier Prozent gesenkt werden soll, zeigt doch, wie perfide und armselig diese Art „Kultur“ist.

Thomas Wachter, Gammerting­en

 ??  ?? Das aufregends­te Schneckenr­ennen aller Zeiten
Das aufregends­te Schneckenr­ennen aller Zeiten

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