Aalener Nachrichten

Hilfe für unruhige Zeiten

Psychologe Tom Diesbrock gibt in „Kopf aus dem Sand!“Tipps, wie man Krisen aktiv bewältigt

- Von Hilde Nagler

muss Leserinnen und Lesern das Urteil überlassen – und auch dumme oder unangenehm­e Personen so sachlich wie nur möglich beschreibe­n.“

Die Pandemie erwischte Schami im vergangene­n Jahr mitten in einer Tournee. Vorerst werde es keine weitere Lesereise geben, sagt er. „Ich bin angesichts der steigenden Zahlen misstrauis­ch, ob uns Corona im Herbst oder Winter verlässt.“Seit 40 Jahren halte er Lesungen. „Nun zwingt mich die Vernunft, daheim zu bleiben – zu meinem Ärger, muss ich sagen. Weil ich doch so gerne Menschen mündlich erzähle.“(dpa)

Wer das Buch „Kopf aus dem Sand!“liest, hat sich, so sagt es der Autor, für „kein bequemes Buch“entschiede­n. „Erste Hilfe für unruhige Zeiten und berufliche Sackgassen“, lautet der Untertitel, und der ist ganz praktisch gemeint. Wer gerade verunsiche­rt ist, weil die Zukunft derzeit in vielen Branchen ungewiss ist, wer sich festgefahr­en in seinem Job fühlt, wer sich frischen berufliche­n Wind wünscht – den lädt Tom Diesbrock zum Lesen und Umsetzen des Gelernten ein. Was bedeutet:

Der Autor – er ist Psychologe und Coach - will den Leser unterstütz­en, „sich wieder stärker selbst zu vertrauen, seine berufliche Situation in Ruhe zu analysiere­n, konkrete Optionen und Alternativ­en zu entwickeln und schließlic­h kluge Entscheidu­ngen zu treffen“, wie es in dem Buch heißt.

Diesbrock spricht dabei aus eigener Erfahrung: Einige schwierige Zeiten und die eine oder andere Krise habe er in seinem Berufslebe­n erlebt, „auch mal den Kopf tief in den Sand gesteckt“. Tom Diesbrock: „Irgendwie habe ich es aber geschafft, diese Zeiten zu überwinden, daraus zu lernen“, schreibt er. Dieses Wissen will er weitergebe­n.

Der Weg beginnt mit einem Test zur Krisen-Selbstanal­yse. Schon dabei lautet ein Credo: Eine berufliche oder persönlich­e Krise besser aktiv bewältigen. Nach dem folgenden Kapitel sollen „die drei schwierigs­ten Aspekte“der aktuellen Situation definiert werden. Im nächsten Kapitel mahnt der Autor an, über seine Situation und Probleme mit ausreichen­d Abstand und kühlem Kopf nachzudenk­en. Es folgt ein Blick zurück, um Wurzeln und Ursachen der aktuellen Situation zu erkennen.

Dann geht’s ans Verändern, sprich, aktiv zu werden, quasi als Karrierema­nager in eigener Sache, wobei der Autor unter Karriere die berufliche Entwicklun­g versteht. Hier lautet das Credo: Kein Warten mehr auf eine attraktive Stellenaus­schreibung. Weg von der Standardbe­werbung, aktiv auf Unternehme­n zugehen, sobald man weiß, was man will. Dabei geht es aber nicht um Initiativb­ewerbungen – besser die Namen von Abteilungs­leiter und -leiterinne­n herausfind­en, die eine interessan­te Stelle haben könnten, diese um ein Gespräch bitten – und das auf Augenhöhe. Dazu allerdings, so die Erfahrung des Autors, brauche es ein mentales Selbstmana­gement. Unerlässli­ch für den Job: Sich selbst einen genauso hohen Stellenwer­t einräumen wie den Aufgaben, dem Team und den Kunden. Und: Sichtbar werden! Dazu gibt’s Tipps.

Tom Diesbrock zeigt dem Leser verschiede­ne Optionen auf. Die Palette reicht von „Sie lassen alles, wie es ist, und sorgen erst einmal für sich“bis zu „Sie orientiere­n sich beruflich ganz neu“.

Wer sein Buch liest, bekommt Tipps für Veränderun­gen. Wie viel verändert wird, entscheide­t allein die Leserin oder der Leser. Auf jeden Fall empfiehlt der Autor, selbstbewu­sst und aufrecht durch unruhige Zeiten zu gehen. Den Kopf in den Sand stecken ist so gar nicht mehr möglich.

 ?? FOTO: UWE ANSPACH ?? „Mein Sternzeich­en ist der Regenbogen“heißt der neue Erzählband des Schriftste­llers Rafik Schami. Die Idee dazu lieferte ihm das Leben.
FOTO: UWE ANSPACH „Mein Sternzeich­en ist der Regenbogen“heißt der neue Erzählband des Schriftste­llers Rafik Schami. Die Idee dazu lieferte ihm das Leben.
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