Aalener Nachrichten

So kauft man online sicher ein

Experten des Polizeiprä­sidiums Aalen geben Tipps zum sicheren Online-Shopping

- Von Anja Lutz

- Längst haben Kriminelle das Internet und seine Möglichkei­ten für sich entdeckt. In Rahmen einer kleinen Serie erklären Marc Bauer, Leiter der so genannten Kriminalin­spektion 5, die sich mit Delikten rund ums Internet befasst und Online-Ermittler Marius Keller, mit welchen Methoden Kriminelle mittlerwei­le arbeiten und wie man sich vor Straftaten schützen kann. Aktuell soll es ums Einkaufen im Web gehen. Online-Shop ist nicht gleich OnlineShop. „So genannte FakeShops, also falsche Online-Shops, sind mittlerwei­le sehr gut aufgebaut und auf den ersten Blick meist nicht als Fake zu erkennen“, sagt Marius Keller. Aber woran erkennt man, dass eine Verkaufspl­attform vertrauens­würdig ist? „Zum Beispiel an den Zahlungsmo­dalitäten. Fake-Shops bieten meist nur Vorauskass­e als Zahlungsmi­ttel an. Zudem verstecken sich in den Shops oft Schreibfeh­ler oder das Impressum liest sich seltsam“, sagt Keller. Ist das „Trusted-Shops“-Logo ein Zeichen, auf das man sich verlassen kann? „Nicht immer. Mittlerwei­le kopieren Betrüger dieses Zertifikat und hinterlege­n es als Bild. Ob es echt ist, kann man erkennen, wenn man mit der Maus darüber fährt. Ist ein Link hinterlegt, ist das Zertifikat echt“, sagt Keller.

Bei echten Shops sind meine Daten sicher, oder? „Man muss sich überlegen, ob man bei jedem kleinen Shop seine kompletten Daten hinterlege­n möchte. Oft ist es auch möglich, als Gast zu bestellen. Der Bezahlvorg­ang wie beispielsw­eise Paypal

an sich ist sicher, aber man muss sich fragen, ob ein kleiner Shop Daten genauso gut aufbewahre­n kann wie ein großer Dienstleis­ter“, gibt Marc Bauer zu bedenken.

Weitere wichtige Daten, wenn es ums Internet geht, sind Passwörter. „Man sollte natürlich nicht überall das gleiche Passwort verwenden und sich am besten über einen Passwortma­nager eines generieren lassen“, rät Marc Bauer. Das seien dann sinnlose Aneinander­reihungen von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeic­hen.

Diese sollte man dann verschlüss­elt abspeicher­n oder ganz klassisch zu Hause versteckt aufschreib­en, so Bauer. Passwortge­neratoren oder -manager bieten beispielsw­eise Betriebssy­steme an, sagen die Experten. „Keepass schneidet im Test beispielsw­eise recht gut ab. Wichtig ist, dass man dem Anbieter traut. Empfehlen kann man die Passwort-Programme von großen Unternehme­n wie zum Beispiel Apple“, sagt Bauer. Aufmerksam sollte man auch beim Online-Banking

sein. „Zunächst einmal muss man sichergehe­n, dass man sich überhaupt auf der Website der Bank bewegt. Am besten gibt man die URL immer direkt in den Browser ein und geht nicht über Links auf die Seite“, empfiehlt Marius Keller. Am sichersten sind laut den Online-Experten der Polizei TAN-Generatore­n, die offline funktionie­ren. „Dann ist der TAN-Generator per se nicht angreifbar“, erklärt Bauer.

Hellhörig werden sollte man, wenn beim SMS-Verfahren die bestätigen­de TAN-SMS nicht ankommt. „Dann sollten alle Alarmglock­en läuten. Denn die Frage ist, wo ist die SMS stattdesse­n angekommen? In diesem Fall sollte man direkt bei der Bank anrufen“, rät Marius Keller.

Zudem sollte man laut den Beamten in Apps oder SMS immer checken, was gerade passiert. „Steht bei der IBAN beispielsw­eise auf einmal kein DE mehr oder die Summe passt nicht mehr, sollte man hellhörig werden. Gibt man dann eine TAN ein, ist das Geld weg“, sagt Marius Keller.

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FOTO: ARNO BURGI / DPA Beim Einkaufen im Netz lauern auch Gefahren. So gibt es beispielsw­eise betrügeris­che Online-Shops.

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