14 Männer von der Ostalb helfen im Ahrtal
Drei Tage lang waren die Helfer von der Ostalb mit schwerem Gerät im Katastrophengebiet im Einsatz
- 14 Freunde von der Ostalb sind Ende August ins Ahrtal gereist, um den Betroffenen der Flutkatastrophe zu helfen. Drei Tage lang waren die jungen Männer mit schwerem Gerät im Einsatz. Ihnen schlug dafür eine Welle der Dankbarkeit entgegen.
Julian Gloning, Dominik Schips, Steffen Graule, Benjamin Grimmeisen, Craig Schmid, Tobias März, Florian Schmid, Marius Jaumann, Martin Schimmel, Timo Lechner, Timo Schneider, Tobias Gäbel, Johann Hartwich und Philipp Gloning haben gezeigt, wie Solidarität tatsächlich geht.
Die 14 Freunde aus Ellwangen, Röhlingen, Tannhausen, Westhausen, Unterschneidheim und Hüttlingen sind am 26. August mit Baggern, Lastwagen und weiterem schwerem Gerät ins Ahrtal aufgebrochen, um dort den notleidenden Menschen zu helfen. Was sie erlebt und gesehen haben, sei oft an die Grenze des Erträglichen gegangen, sagt der Tannhausener Philipp Gloning.
„Als wir im Fernsehen die Zerstörung im Ahrtal gesehen haben, war es für uns alle sofort klar, dass wir da hin müssen, um zu helfen“, sagt Gloning. Gemeinsam wurden danach die erforderlichen Fahrzeuge und Gerätschaften für den Einsatz organisiert. Es kamen sechs Bagger, drei Lastwagen plus Tieflader und ein
Hoflader zusammen. In diesem Zuge bedanken sich die Freunde bei allen Firmen, die sie bei dieser Aktion unterstützt haben. Darüber hinaus wurden von den Helfern auch gespendete Heizungen und Werkzeug sowie viele Lebensmittel von örtlichen Bäckereien und Metzgereien sowie Getränke
von Brauereien und Großhandlungen in die Lkw verladen. Dazu kamen noch Geldspenden, die vor der Abfahrt ins Ahrtal gesammelt wurden.
Der Konvoi setzte sich schließich am späten Donnerstagabend gegen 22 Uhr in Richtung Ahrtal in Bewegung.
Bereits am Freitagmorgen konnten die 14 Männer mit den Aufräumarbeiten in den Auen starten. Dabei sei ihnen allen klar gewesen, dass gigantische Massen an Schutt und Sperrmüll zu erwarten waren, sagt Gloning. „Was dann aber vor Ort alles zusammengekommen ist, unter anderem in Lohrsdorf, davon kann sich hier keiner ein Bild machen“, sagt der Tannhausener. Drei Tage lang, bis zum Sonntagabend, hätten er und seine Freunde geschuftet und eine unglaubliche Menge an Schutt weggeräumt. „Und trotzdem war es am Ende nur ein kleiner Teil dessen, was dort unten durch die Flut tatsächlich angefallen ist“, so Gloning
Eine große Stütze für die Helfer von der Ostalb sei der Landwirt Markus Wipperfürth gewesen, der die Einsatzkräfte immer genau an jene Stellen lotste, wo die Not am größten war. Dazu gehörte unter anderem das mehrere 100 Hektar große Auengebiet. Hier konnten die mitgebrachten Maschinen aus Ellwangen und Umgebung effizient eingesetzt werden.
Ein weiterer Dank der 14 Freunde geht darüber hinaus an die Menschen im Ahrtal, von denen viele nur noch das besaßen, was sie gerade am Leib trugen. „Trotzdem wurden wir immer freundlich empfangen und jeden Tag mit Essen und Getränken versorgt. Es war herzzerreißend“, erzäht Philipp Gloning.
Die sechsstündige Heimfahrt am Sonntagabend sei dann „sehr still“verlaufen. Man hab das Erlebte erst einmal verarbeiten müssen, so Gloning. Am Ende habe für ihn und seine Mitstreiter aber fest gestanden: „Wir werden die Menschen im Ahrtal nicht vergessen. Wir werden uns wieder sehen.“