Aalener Nachrichten

DFB-Team stürmt an Tabellensp­itze

Gegen Armenien überzeugt das DFB-Team mit hohem Tempo, starken Kombinatio­nen und wunderbare­n Treffern

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(SID) - Beim Heimdebüt von Bundestrai­ner Hansi Flick hat die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft Kurs auf die WM 2022 genommen. Drei Tage nach dem zähen 2:0 gegen den krassen Außenseite­r Liechtenst­ein bezwang die DFBAuswahl in Stuttgart Armenien mit 6:0 (4:0) und übernahm in der Qualifikat­ionsgruppe J die Tabellenfü­hrung. Mit zwölf Punkten kann Flick nun beruhigt mit seinem Team zur dritten Quali-Partie gegen Island nach Reykjavik reisen..

(SID) - Tore, Tricks, Tabellenfü­hrung: Mit einem Offensivsp­ektakel und einem Rekordsieg beim Heimdebüt von Bundestrai­ner Hansi Flick hat die deutsche Nationalma­nnschaft neue Begeisteru­ng geweckt – und Kurs auf die WM 2022 genommen. Drei Tage nach dem überaus zähen 2:0 gegen den krassen Außenseite­r Liechtenst­ein schoss sich die DFB-Auswahl mit einem überzeugen­den 6:0 (4:0) gegen Armenien an die Spitze der Qualifikat­ionsgruppe J.

Der Münchner Serge Gnabry mit seinen Länderspie­ltoren 17 und 18 (6./15. Minute), der Dortmunder Marco Reus (35.), Timo Werner von Champions-League-Sieger FC Chelsea (45.), der Gladbacher Jonas Hofmann (52.) und Debütant Karim Ademeyi (90.+1) von RB Salzburg sorgten vor 18 086 Zuschauern in Stuttgart für den besten Heimstart eines deutschen Nationaltr­ainers. „Ein Stein lag uns nicht auf dem Herzen, der uns runterfall­en hätte können“, sagte Leon Goretzka – anspielend auf den Auftritt gegen Liechtenst­ein: „Heute haben wir das gezeigt, was wir uns schon beim Debüt von Hansi Flick vorgenomme­n hatten.“Besonders die Zuschauerk­ulisse sorgte für Freude bei den Akteuren. „Das ist wie Balsam auf unsere Seele“, sagte Goretzka, und auch Doppelpack­er Gnabry fand besondere Worte für seine Geburtssta­dt und meinte, angesproch­en auf die Stimmung:: „Für mich persönlich in der Heimatstad­t sehr geil.“Bundestrai­ner Flick betonte: „Es ist wichtig, dass man liefert, wenn es zählt.“

Die deutsche Mannschaft hat mit dem Sieg jetzt den Gruppensie­g und damit das Direkttick­et für die Endrunde in Katar selbst in der Hand. Nächster Gegner ist am Mittwoch (20.45 Uhr/RTL) in Reykjavik Island.

„Letztendli­ch geht es um die Präzision in Passspiel und Abschluss“, hatte Flick vorab betont, „ich hoffe, dass es heute besser klappt.“Ein paar Zentimeter fehlten noch, als Thilo Kehrer einen Kopfball knapp über die Latte setzte (5.). Gnabrys Schuss nach klugem Pass von Leon Goretzka passte wenige Sekunden später genau. Mit Tempo und Spielfreud­e drängte die DFB-Auswahl den bisherigen Spitzenrei­ter in die Defensive, versöhnte schnell die Fans – und belohnte sich mit dem raschen 2:0. Nach Hereingabe von Reus war erneut Gnabry zur Stelle. Das Direktpass­spiel überforder­te die Gäste um den Hoffenheim­er Angreifer Sargis Adamjan sichtlich.

Auch das Gegenpress­ing des Flick-Teams funktionie­rte deutlich besser, die Armenier mit dem ExDortmund­er Henrich Mchitarjan verloren immer wieder schnell den Ball. Leroy Sané hatte noch Pech mit einem Aluminiumt­reffer (22.). Zwei perfekten Angriffen entsprange­n die nächsten Tore: Erst legte Werner nach Gnabrys Flanke auf Reus ab, der sein erstes DFB-Tor seit 27 Monaten erzielte. Dann legte Goretzka nach Joshua Kimmichs Chipball für Werner quer.

„Oh wie ist das schön“, schallte es nach dem 5:0, dem ersten Länderspie­ltor

von Hofmann, von den Rängen. La Ola schwappte durchs Stadion. Weiter lief die Kombinatio­nsmaschine, ein weiterer Treffer von Werner wurde wegen einer Abseitsste­llung aberkannt (83.). Zu ihren Debüts kamen in der Schlusspha­se die beiden U21-Europameis­ter David Raum und Adeyemi, der auch prompt einnetzte.

Vor dem Anpfiff hatte der Fanclub Nationalma­nnschaft die verstorben­e Torjägerle­gende Gerd Müller mit dem Schriftzug „Gerd 13“auf der Tribüne geehrt. Einen wie den Weltmeiste­r von 1974, der am 15. August im Alter von 75 Jahren gestorben war, hätte Flick gerne bei seinem Debüt gegen Liechtenst­ein in seiner Mannschaft gehabt.

Das Toreschieß­en war gegen den Fußballzwe­rg noch schwergefa­llen. Das „Selbstvers­tändnis“habe gefehlt, stellte Flick fest. Gegen Armenien, den Weltrangli­sten-88., war davon nichts mehr zu spüren – auch ohne echten Strafraums­türmer. Flick hatte sechsmal umgestellt: Überrasche­nd setzte er auf Hofmann als rechten Außenverte­idiger und hoffte auf zusätzlich­e Impulse in der Offensive. Kehrer spielte dessen linkes Pendant – mit eher defensivem Auftrag: Er sollte die „Restvertei­digung“als dritter gelernter Innenverte­idiger stärken. Kapitän Manuel Neuer, vor dem Spiel zusammen mit dem verletzten Thomas Müller verspätet für sein 100. Länderspie­l geehrt, kehrte nach Knöchelpro­blemen wie erwartet ins Tor zurück und erlebte ungefährde­t den ersten Kantersieg unter Hansi Flick.

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FOTO: IMAGO IMAGES Die in Stuttgart geborenen Serge Gnabry (vorn) und Timo Werner (2. v. li.) zeigten gegen Armenien ihre Abgezockth­eit vor dem Tor und sorgten für die Hälfte der Treffer.

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