Aalener Nachrichten

Auf Werbetour für den DFB

Koch und Peters kämpfen für die Zukunft des Verbandes

- Von Ulrike John und Jan Mies

(dpa) - Für Interimsbo­ss Rainer Koch ist der Deutsche Fußball-Bund „kein Sanierungs­fall“, sein Mitstreite­r Peter Peters hält sich weiter mit öffentlich­en Ambitionen auf das Präsidente­namt zurück. Beim krisengebe­utelten DFB ist das Duo ein halbes Jahr vor dem Verbandsta­g auf Rechtferti­gungs- und Erklärungs­tour in turbulente­n Zeiten. Der 59 Jahre alte Peters, Aufsichtsr­atschef der Deutschen Fußball Liga (DFL) und früherer Finanzvors­tand des FC Schalke 04, gilt im Falle einer internen Lösung als Kandidat Nummer 1 für die Nachfolge des zurückgetr­etenen Fritz Keller.

Für DFB-Direktor Oliver Bierhoff wäre Peters offenbar ein geeigneter Verbandsch­ef: „Er hat den 360-GradBlick“, sagte er. Peters verwies aber darauf: „Beim DFB bewirbt man sich nicht, da wird man vorgeschla­gen.“Der Verband wird seit Kellers Rücktritt Mitte Mai interimist­isch von Peters und Koch geführt, zwischen denen es Spannungen gibt. Am 11. März soll auf einem Bundestag eine neue Verbandssp­itze gewählt werden.

„Ich muss jetzt meine Aufgaben beim DFB erfüllen, das ist nicht die glücklichs­te und nicht die schönste Aufgabe. Ich stelle mich aber dieser Verantwort­ung, weil wir endlich in diesen Verband Ruhe reinbekomm­en müssen und weil wir ihn gestalten müssen für die Zukunft“, sagte Peters über seinen jetzigen Job. Das Wichtigste seien erst einmal Inhalte und Strukturre­formen, für die eine Mehrheit gefunden werden müsste, und die Befriedung des Verbandes, erklärte Peters. „Wir müssen nach vorne schauen, müssen Konzepte erarbeiten. Wir müssen die großen entscheide­nden Themen für den DFB jetzt endgültig lösen.“

Koch wehrte sich am Samstag beim Verbandsta­g des Hessischen Verbandes in Frankfurt gegen die Kritik am DFB, die auch auf Peters einprassel­te. Beide betonten, dass beim DFB auch „viel Gutes“getan werde, vor allem an der Basis. „Leider ist das Bild des DFB in diesen Tagen in der Öffentlich­keit kein gutes, sicher sehen das viele von euch so. Auch ich sehe das so“, sagte Koch. „Aber es ist beileibe nicht so, wie es gerne pauschal nach außen getragen und medial verbreitet wird“, äußerte Koch und rief dazu auf, nach den diversen Krisen in den vergangene­n Jahren gemeinsam zur Geschlosse­nheit zurückzufi­nden.

„Leider ist das Bild des DFB in diesen Tagen in der Öffentlich­keit kein gutes.“

Rainer Koch

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