Wählt Vögel!
Vor der Bundestagswahl gab es im Internet den mittlerweile hinlänglich bekannten WahlO-Mat. Fröhlich hat sich der politisch Minimalinteressierte durch allerlei bunte Fragen geklickt, um sich mal vom elektronischen Hirn mitteilen zu lassen, welche Partei am besten zu einem passt. Der Höhepunkt war zweifelsfrei die Frage zur Fallpauschale in den Krankenhäusern, die wahrscheinlich nicht einmal die Staatsekretäre von Jens Spahn oder die Mitarbeiter Manfred Luchas vernünftig hätten beantworten können. 99,9 Prozent aller Befragten waren gewiss dankbar, dass als Antwortmöglichkeit auch „neutral“angeboten wurde. Am Ende haben offenkundig viele Wählerinnen und Wähler dann auch in echt so gewählt. In der Konsequenz ist es nur logisch, dass demnächst im Kanzleramt der in jeder Hinsicht neutrale Scholz-OMat installiert werden wird.
Nun ja, wer dennoch bereits wieder Sehnsucht nach einer Wahl hat, dem sei die nächste Online-Befragung empfohlen – der Bird-O-Mat. Im Gegensatz zu drei mittelprächtigen Politikern hat der Nabu fünf echt beeindruckende Vögel nominiert: Bluthänfling, Mehlschwalbe, Feldsperling, Wiedehopf und Steinschmätzer. Auch die Fragen und Antworten sind amüsanter als beim Parteien-Original. Zum Beispiel: „Welches Gesangstalent soll dein Vogel haben?“Da kann der Hobby-Ornithologe etwa „eher ausdauernd als einfallsreich“, „explosiv, schnell, hart“oder „eifrig-geschwätzig“anklicken. Die Larifari-Antwort „neutral“gibt es nicht. Zum Kuckuck! Wählt Vögel! Die Mehlschwalbe! Oder den Bluthänfling!