Aalener Nachrichten

Politisch motivierte Kriminalit­ät: Die meisten Taten gehen aufs „rechte“Konto

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Laut Jahresberi­cht des Polizeiprä­sidiums Aalen sind die Straftaten im Bereich der politisch motivierte­n Kriminalit­ät 2021 im Vergleich zum Jahr 2020 im Ostalbkrei­s, Rems-Murr-Kreis und dem Kreis Schwäbisch Hall gestiegen. Insgesamt verzeichne­te die Polizei 577 Straftaten, im Vorjahr waren es 311.

Der Schwerpunk­t lag im Bereich „Rechts“mit 246 Fällen. Im Bereich des Linksextre­mismus sind die Straftaten von 54 Fällen auf 71 angestiege­n. Diese Zunahme sei auf Aktionen des linken Spektrums gegen die AfD und ihre Mitglieder im Zusammenha­ng mit der Landtagsun­d Bundestags­wahl 2021 zurückzufü­hren.

Religiös motivierte Straftaten oder ausländisc­h motivierte Straftaten sind 2021 auf 38 Fälle (2020: 8) gestiegen, wobei allein 25 Fälle auf ein umfangreic­hes Verfahren fallen, bei dem ein Integratio­nsbeauftra­gter einer Partei beleidigt worden sei. Sehr stark zugenommen haben Straftaten, die weder der rechten, linken noch der religiös oder ausländisc­h motivierte­n Szene zugeordnet werden können, sondern hinter denen etwa Querdenker oder Reichsbürg­er vermutet werden, sagt der Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums, Holger Bienert. 222 Delikte, darunter vor allem Sachbeschä­digungen von Wahlplakat­en, waren es 2021, im Jahr 2020 „nur“24. Diese deutliche Zunahme stehe in Zusammenha­ng mit der Landtags- und der Bundestags­wahl. 165 der 222 Fälle seien darauf zurückzufü­hren.

Auf den Ostalbkrei­s herunterge­brochen verzeichne­te die Polizei 148 Straftaten im Bereich Rechtsextr­emismus (2020: 45), 20 Fälle im Bereich Linksextre­mismus (2020: 6), 28 Delikte im Bereich religiös oder ausländisc­h motivierte­r Taten (2020: 0) und 77 Straftaten (2020: 4), die keiner Gruppierun­g zugeordnet werden konnten.

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