Mehr Stabilität dank Haraguchi
Winter-Neuzugang soll dem VfB Stuttgart im Abstiegskampf Struktur geben – Startelf-Debüt des Japaners gegen Werder Bremen
(dpa) - Genki Haraguchi strahlt auf dem Fußballplatz das aus, was sein Trainer Bruno Labbadia in jeder Pressekonferenz in Perfektion verkörpert: Ruhe und Souveränität. Der japanische Winter-Neuzugang des VfB Stuttgart verfügt ebenso wie sein neuer Coach über langjährige Erfahrung im Geschäft und in der Bundesliga. Genau diese Komponenten sind beim Tabellen-15. auch im Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den SV Werder Bremen gefragt.
Beim Last-Minute-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten SC Paderborn (2:1) wurde der frühere Profi von Union Berlin zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt. Haraguchi verlieh den Stuttgartern auf Anhieb Struktur, Kontrolle und eben Ruhe im Offensivspiel. Mit seinem Landsmann Wataru Endo scheint sich der 31-Jährige gut zu ergänzen. „Genki ist einen Tick offensiver, eher der Achter und Zehner“, sagte Labbadia.
Der neue VfB-Profi hat gute Chancen, gegen Bremen in der Startelf zu stehen. „Ich lerne ihn gerade erst kennen, aber mir gefällt seine Mentalität“, sagte Labbadia, der ein Faible für japanische Spieler hat. „Er ist schon der fünfte Japaner, mit dem ich beim VfB zusammenarbeite. Diese Spieler sind gut ausgebildet und haben eine gute Arbeitseinstellung.“
Abseits des Rasens seien Haraguchi, VfB-Kapitän Endo und Verteidiger
Hiroki Ito zwar nicht die lautesten. „Auf dem Platz geben sie aber schon Hinweise und Genki verfügt über Fähigkeiten,
die uns guttun“, sagte Labbadia, der im ausverkauften Heimspiel gegen Bremen auf die Offensivkräfte Tiago Tomás und Silas Katompa Mvumpa verzichten muss. Der kroatische WM-Dritte Borna Sosa und Dan-Axel Zagadou seien dagegen wieder Optionen, nachdem sie zuletzt lange verletzungsbedingt aussetzen mussten.
Neben Haraguchi darf auch Stuttgarts zweiter Winter-Neuzugang Gil Dias auf einen Startelf-Einsatz hoffen. Der Portugiese traf im Pokal als Joker und könnte in der Offensive gemeinsam mit dem formstarken Serhou Guirassy und Chris Führich aufgeboten werden.
Der Fokus des VfB lag in der Trainingswoche in erster Linie darauf, die individuellen Fehler in der Defensive abzustellen. In der Bundesliga blieb Stuttgart seit dem 4. April 2021 zu Hause nicht mehr ohne Gegentor. Gegner damals: Werder Bremen. „Wir müssen eine Topleistung bringen“, sagte Labbadia, der besonders vor den WerderAngreifern Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug warnt. „Die beiden machen es gut. Aber Werder besteht nicht nur aus Füllkrug und Ducksch. Das ist eine eingespielte Truppe.“
Haraguchi und der VfB sind noch nicht eingespielt. Dass der 74-malige Nationalspieler aber nicht viel Eingewöhnungszeit benötigt, hat er in Paderborn gezeigt. Nun soll er dem VfB im Abstiegskampf die vielleicht mitentscheidende und dringend benötigte Ruhe geben.