Banken sind nach wie vor unersetzlich
VR-Bank Ostalb ist trotz aller Krisen gut durch das Jahr 2023 gekommen.
- Es ist bereits der 14. Neujahrsempfang der VR-Bank Ostalb gewesen, der an diesem Wochenende im Kulturbahnhof in Aalen stattgefunden hat. Vorstandsvorsitzender Kurt Abele hat die Veranstaltung moderiert. Neben all der aktuellen und politischen Themen hat er natürlich auch einen Blick hinter die Kulissen der VR-Bank in herausforderden Zeiten zugelassen. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Personal als Erfolgsfaktor“. Gleichzeitig war dies auch der Ansatz in der Podiumsdiskussion, die im Anschluss der Reden von Oberbürgermeister Frederick Brütting und Abele selbst stattgefunden hatte.
„Banks are necessary, banks are not“, zitierte Abele einen bereits 30 Jahre alten Spruch von Bill Gates und musste diesem entsprechend widersprechen. „Bewahrheitet hat sich das in der Reinform, wie er es ausgesprochen hat, bis heute nicht. Das ist auch gut so. Als Risikotransformatoren sind die Banken und Kreditinstitute bis heute in der Finanzwirtschaft unersetzlich“, so
Abele. Hinzu kämen nach wie vor die Beratungen von Mensch zu Mensch, wenngleich sich diese durchaus etwas verändert hätten. „Ob analog oder per Videoberatung, trotz künstlicher Intelligenz und was es sonst noch so alles gibt, bieten diese Beratungen nach wie vor einen Mehrwert und sind genauso unersetzbar wie wir als Insitut“, sagte Abele. Das sei zumindest die Sicht Abeles, die Überzeugung der VR-Bank Ostalb.
Der Vorstandsvorsitzende räumte allerdings auch ein, dass sich das Bild, der Stellenwert des Bankers, in den vergangenen Jahren massiv verändert habe. Die Vielfalt, die einhergehe mit der immer weiter einhergehenden Digitalisierung, die größere Palette an Produkten insgesamt und viele weitere Veränderungen bräuchten aber weiterhin „kompetente Lotsen, so wie es trotz Dr. Google den Arzt des Vertrauens braucht. So sehen wir das für unseren Job auch“, verglich Abele. Man gebe als Institut stets das Beste, sei sich aber bewusst, dass es immer Luft nach oben gebe.
Der schnelle und starke Anstieg der Inf lation habe spät, aber dann „reflexartig“zu massiven Leitzinserhöhungen der Zentralbank geführt. Die Folge sei ein Zinsanstieg gewesen in einer Schnelle, wie man es wohl noch nie erlebt habe. Zwischenzeitlich habe sich die inflationsdämpfende Wirkung eingestellt, so Abele weiter. Das habe auch auf der Ostalb eine dämpfende Wirkung auf den Baufinanzierungsmarkt gehabt, das habe man auch bei der VR-Bank gemerkt. Nun aber gebe es wieder Zinsen und der Wettbewerb ist zurück, „teils, das möchte ich ausdrücklich betonen, mit betriebswirtschaftlich unsinnigen Wettbewerbsangeboten, überwiegend von Steckdosenbanken oder Spezialbanken ohne vollen Leistungsumfang und ohne regionalen Bezug und ohne regionale Verantwortung“, wird Abele deutlich.
Im Zuge der Inf lation werde es noch einen zweiten Effekt geben, ist sich Abele sicher, alleine schon deswegen, weil laufende Tarifverhandlungen „verständlicherweise“einen Inf lationsausgleich fordern. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ohne preisliche Veränderungen funktionieren wird, also wird uns das Thema Zweitrundeneffekte
weiter begleiten“, ist sich Abele sicher. Zu weiteren Zinsanstiegen bei der Zentralbank aber werde es vermutlich nicht kommen, führte Abele weiter aus, da hätte man den Gipfel sicherlich erreicht.
Der zurückgekehrte Zins, die Digitalisierung und damit die Transformation auf alle Kundensegmente im gesamten Geschäftsmodell werden die Bank in 2024 sicher weiter beschäftigen, prophezeite Abele. Insgesamt aber sei die Entwicklung der VRBank im Jahr 2023 eine gute gewesen, fasste Abele schließlich zusammen, wenngleich das Wachstum wegen der angesprochenen Rahmenbedingungen nicht an die Vorjahre hat anknüpfen können. Die öffentlichen Haushalte, warf Abele voraus, sollten dieses Jahr von „nennenswerten Steuerzahlungen profitieren“, das werde sich in einer spürbaren Anhebung der Dividende ausdrücken, die man der Vertreterversammlung Anfang Juni vorschlagen werde. Detaillierte Zahlen hatte Abele schließlich ausgeklammert mit Verweis auf die Bilanzpressekonferenz Ende dieses Januars.