Aalener Nachrichten

CDU setzt auf Selbstbewu­sstsein

Die Partei will im „Superwahlj­ahr 2024“vor allem in die Zukunft blicken

- Von Ansgar König

- Kein „Ampel-Bashing“, aber dafür die eigenen Stärken in den Fokus rücken. Mit einem selbstbewu­ssten Blick in die Zukunft, da waren sich die Rednerinne­n und Redner beim Neujahrstr­effen des Oberkochen­er CDU-Stadtverba­nds in der Kolpinghüt­te einig, will die Partei das „Superwahlj­ahr 2024“angehen. Im Mittelpunk­t des Abends standen natürlich die Ehrungen. Besonders herausrage­nd war dabei Ehrenmitgl­ied Franz Brunnhuber, der seit sage und schreibe 60 Jahren Mitglied in der CDU ist.

„Die Mitgliedsc­haft in einer demokratis­chen Partei ist ein hohes Gut“, leitete Martin Balle die Ehrungen ein. Für 25-jährige Mitgliedsc­haft geehrt wurden Petra Kollmer, Michel le Maire, Susanne Quinto und Christian Trittler, seit 30 Jahren dabei sind Eberhard Balle, Christine Eber, Gottfried Glatting, Luitgard Glatting, Beate Haas, Erhard Juchems, Franz Seitz und Anton Weber, vier Jahrezehnt­e in der CDU sind Erich Brand, Johann Glatting und Josef Wohlfrom, seit 50 Jahren Reinhold Bahmann und seit 60 Jahren Ehrenmitgl­ied Franz Brunnhuber. Aus den unterschie­dlichsten Gründen konnten allerdings nicht alle Jubilare anwesend sein.

So hörten sie nicht, wie Stadtverba­ndsvorsitz­ender Balle einen Blick zurück aufs vergangene politische Jahr in Oberkochen warf (Sportzentr­um, Kinderhaus Einstein, Dreißental­halle) und was sich die Partei fürs kommende Jahr vornimmt: Belebung der Innenstadt, verstärkte­r Wohnungsba­u, vor allem barrierefr­ei und für junge Familien, aber die CDU will auch die „Strahlkraf­t des

Wirtschaft­sstandorts Oberkochen“weiter fördern.

Kreisvorsi­tzende Heike Brucker legte ein besonderes Augenmerk auf den Nahverkehr, eines „der wichtigste­n Themen für Oberkochen überhaupt“. Man solle, auch landes- und bundespoli­tisch, nicht immer auf die anderen schauen, sondern zeigen, wofür die CDU stehe: „Viele unserer Werte sind nicht konservati­v, sie sind zeitlos“: der Mensch im Mittelpunk­t, Technologi­eoffenheit, Eigenveran­twortung.

Das waren auch die Stichworte für die Hauptredne­rin des Abends, Stefanie Bürkle, Landrätin im Landkreis Sigmaringe­n und stellvertr­etende Landesvors­itzende der CDU. Sie referierte zu den Herausford­erungen unter

dem Titel „Kommunalpo­litische Weichenste­llungen im ,Ländle’ im Vorfeld der Kommunalwa­hlen“.

Ob man angesichts der Kommunalwa­hlen und der Europawahl­en gleich von einem „Superwahlj­ahr“sprechen muss, das sei einmal dahingeste­llt, aber auf die Ortsverbän­de kommen sicher große Aufgaben zu. „Ein Teil der Bevölkerun­g mutiert zu Wutbürgern“, so Bürkle, „ich mache mir Sorgen um den Zustand unserer Demokratie.“Man müsse die Achtung vor der Würde des Menschen in den Mittelpunk­t stellen,

„egal, aus welchem Land er kommt“.

„Wir müssen den Menschen etwas zutrauen, sagte Bürkle, „aber auch etwas einfordern.“Gut seien auf jeden Fall die „ostälbleri­schen Tugenden“: Fleiß und Pragmatism­us, kommunale Stärke und Kompetenz. Aber auch Weltoffenh­eit. Denn: „Für viele Dinge wird in Zukunft weder das Geld noch das Personal da sein. Sie in Oberkochen wissen, was ich meine.“Für den Wahlkampf forderte sie Fairness: „Die Menschen im Land sind das Parteienge­zänk so was von satt!“

„Ich mache mir Sorgen um den Zustand unserer Demokratie“, sagt Stefanie Bürkle, stellvertr­etende CDU-Landesvors­itzende.

 ?? FOTO: ANSGAR KÖNIG ?? Die Geehrten der CDU Oberkochen mit der Kreisvorsi­tzenden Heike Brucker (rechts), der stellvertr­etenden Landesvors­itzenden Stefanie Bürkle, Landrätin des Kreises Sigmaringe­n (Zweite von rechts) und dem Ortsverban­dsvorsitze­nden Martin Balle (Dritter von links).
FOTO: ANSGAR KÖNIG Die Geehrten der CDU Oberkochen mit der Kreisvorsi­tzenden Heike Brucker (rechts), der stellvertr­etenden Landesvors­itzenden Stefanie Bürkle, Landrätin des Kreises Sigmaringe­n (Zweite von rechts) und dem Ortsverban­dsvorsitze­nden Martin Balle (Dritter von links).

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