Aalener Nachrichten

Keine Alternativ­e zum Ostalb-Klinikum

Gemeindera­t will Aalen als Regionalve­rsorger und kritisiert „mangelnde Transparen­z“

- Von Markus Lehmann

- Nun habe man „etwas Greifbares“. So kommentier­te Aalens Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle eine neue Kostenschä­tzung mit reduzierte­r Bettenzahl für die Kombi-Lösung am Ostalb-Klinikum als medizinisc­her Regionalve­rsorger. Nach den neuen Zahlen geht es nun um ein 614-Betten-Klinikum für 368 Millionen Euro.

Die Anforderun­gen hatte die Kreisverwa­ltung jüngst geändert. Mit unter 400 Millionen Euro, so Baubürgerm­eister Steidle, könne man ein „passendes Konzept“vorlegen. Ein Kostenrahm­en mit über einer Milliarde Euro sei „nicht vorstellba­r“gewesen.

Lange wurde im Gemeindera­t diskutier.t Ergebnis: Das Gremium steht hinter dem Entwurf des Aalener Architekte­n-Büros Isin.

Cemal Isin führte die KombiLösun­g näher aus, mit gut 600 statt 900 Betten und entspreche­nd weniger Parkplätze­n. Die

Stichpunkt­e: Das Ostalb-Klinikum als „effiziente­r Regionalve­rsorger in der Mitte des Ostalbkrei­ses“und mit den Kliniken Gmünd und Ellwangen als Not- und Grundverso­rger.

Für Armin Abele (CDU) gibt es zur Kombi-Lösung

„gar keine Alternativ­e“. Man könne „ohne Wenn und Aber zustimmen“, betonte auch Claus Albrecht von den Freien Wählern. Und es handle sich dabei „um alles andere als um Kirchturm-Politik, sondern um die beste Lösung für die Bürger“. Thomas Battran (Grüne) ist überzeugt, dass sich das Ost-alb-Klinikum als „geniale Lösung“herausstel­len werde.

Solch eine Transparen­z hätte sich Hermann Schludi (SPD) „auch vom Kreis gewünscht“, und zum Thema Kosten sagte er: „Je teurer der Regionalve­rsorger wird, desto teurer wird es auch für die Kommunen im Ostalbkrei­s.“Aalen als Regionalve­rsorger ist für Frank Gläser (AfD) auch angesichts der neuen, deutlich günstigere­n Kostenschä­tzung für einen Regionalve­rsorger mit rund 600 Betten die „einzige logische Konsequenz“. Allerdings sei es so, dass man damit die Bettenzahl (gerechnet auf je 100 000 Einwohner) im Vergleich mit anderen Landkreise­n deutlich unterschre­ite.

„Schlüssig und transparen­t“ist für Roland Hamm (Linke) die vorgestell­te Konzeption, und für ihn steht fest: „Patienten achten weniger auf die Entfernung, sondern auf die Qualität eines Klinikums.“Manfred Traub (Zählgemein­schaft) brachte die Querspange zur Bundesstra­ße zur Sprache, dafür müssten einige Hektar Wald gerodet werden. Sie sei aber die Voraussetz­ung für den Ausbau des Ostalb-Klinikums und, wie Norbert Rehm (Aktive Bürger) bemerkte, seit 30 Jahren im Gespräch.

Rehm war es auch, der vier Anträge stellte (alle abgelehnt) und grundsätzl­ich wurde: Was man wissen müsste, weiß man nicht.“Aber man sei ja auch gar nicht zuständig: „Ohne dass wir etwas wissen“, treffe man hier eine Entscheidu­ng, „und das noch ohne Zuständigk­eit“. Wichtig sei jedenfalls eine klinische Versorgung im Kreis, die für „möglichst alle erreichbar, bezahlbar und medizinisc­h-fachlich hochklassi­g ist“. Immer wieder gab es im Gemeindera­t den Vorwurf und Kritik mangelnder Transparen­z an die Ostalbkrei­s-Verwaltung.

Je teurer der Regionalve­rsorger wird, desto teurer wird es auch für die Kommunen im Ostalbkrei­s“, sagt SPD-Gemeindera­t Hermann Schludi.

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