Keine Alternative zum Ostalb-Klinikum
Gemeinderat will Aalen als Regionalversorger und kritisiert „mangelnde Transparenz“
- Nun habe man „etwas Greifbares“. So kommentierte Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle eine neue Kostenschätzung mit reduzierter Bettenzahl für die Kombi-Lösung am Ostalb-Klinikum als medizinischer Regionalversorger. Nach den neuen Zahlen geht es nun um ein 614-Betten-Klinikum für 368 Millionen Euro.
Die Anforderungen hatte die Kreisverwaltung jüngst geändert. Mit unter 400 Millionen Euro, so Baubürgermeister Steidle, könne man ein „passendes Konzept“vorlegen. Ein Kostenrahmen mit über einer Milliarde Euro sei „nicht vorstellbar“gewesen.
Lange wurde im Gemeinderat diskutier.t Ergebnis: Das Gremium steht hinter dem Entwurf des Aalener Architekten-Büros Isin.
Cemal Isin führte die KombiLösung näher aus, mit gut 600 statt 900 Betten und entsprechend weniger Parkplätzen. Die
Stichpunkte: Das Ostalb-Klinikum als „effizienter Regionalversorger in der Mitte des Ostalbkreises“und mit den Kliniken Gmünd und Ellwangen als Not- und Grundversorger.
Für Armin Abele (CDU) gibt es zur Kombi-Lösung
„gar keine Alternative“. Man könne „ohne Wenn und Aber zustimmen“, betonte auch Claus Albrecht von den Freien Wählern. Und es handle sich dabei „um alles andere als um Kirchturm-Politik, sondern um die beste Lösung für die Bürger“. Thomas Battran (Grüne) ist überzeugt, dass sich das Ost-alb-Klinikum als „geniale Lösung“herausstellen werde.
Solch eine Transparenz hätte sich Hermann Schludi (SPD) „auch vom Kreis gewünscht“, und zum Thema Kosten sagte er: „Je teurer der Regionalversorger wird, desto teurer wird es auch für die Kommunen im Ostalbkreis.“Aalen als Regionalversorger ist für Frank Gläser (AfD) auch angesichts der neuen, deutlich günstigeren Kostenschätzung für einen Regionalversorger mit rund 600 Betten die „einzige logische Konsequenz“. Allerdings sei es so, dass man damit die Bettenzahl (gerechnet auf je 100 000 Einwohner) im Vergleich mit anderen Landkreisen deutlich unterschreite.
„Schlüssig und transparent“ist für Roland Hamm (Linke) die vorgestellte Konzeption, und für ihn steht fest: „Patienten achten weniger auf die Entfernung, sondern auf die Qualität eines Klinikums.“Manfred Traub (Zählgemeinschaft) brachte die Querspange zur Bundesstraße zur Sprache, dafür müssten einige Hektar Wald gerodet werden. Sie sei aber die Voraussetzung für den Ausbau des Ostalb-Klinikums und, wie Norbert Rehm (Aktive Bürger) bemerkte, seit 30 Jahren im Gespräch.
Rehm war es auch, der vier Anträge stellte (alle abgelehnt) und grundsätzlich wurde: Was man wissen müsste, weiß man nicht.“Aber man sei ja auch gar nicht zuständig: „Ohne dass wir etwas wissen“, treffe man hier eine Entscheidung, „und das noch ohne Zuständigkeit“. Wichtig sei jedenfalls eine klinische Versorgung im Kreis, die für „möglichst alle erreichbar, bezahlbar und medizinisch-fachlich hochklassig ist“. Immer wieder gab es im Gemeinderat den Vorwurf und Kritik mangelnder Transparenz an die Ostalbkreis-Verwaltung.
Je teurer der Regionalversorger wird, desto teurer wird es auch für die Kommunen im Ostalbkreis“, sagt SPD-Gemeinderat Hermann Schludi.