Aalener Nachrichten

Stadt will Brauerei-Quartier „behutsam“entwickeln

Gemeindera­t stimmt für einen Bebauungsp­lan – Neuer Wohnraum neben bewahrter Tradition

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(möc) - Das historisch­e Brauereiqu­artier am Galgenberg ist ein Stück Alt-Aalen. Um es behutsam entwickeln zu können, etwa für neue Wohnhäuser, und dabei Zeugnisse der Tradition zu bewahren, hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n, einen Bebauungsp­lan aufzustell­en.

Er heißt „Bebauungsp­lan Hugo-Closs-Straße“, weil entlang dieser Straße eine Baulinie verläuft. Das damit einhergehe­nde Plangebiet „Bleichgart­en“sei bereits seit 1959 in Kraft und lege keine Art und kein Maß der baulichen Nutzung fest, so die Verwaltung in ihrer Vorlage. Es gebe hier einige Zeugnisse der Brauereiku­ltur, etwa die Gebäude der Brauereien Grünbaum, Rad, Löwenbräu und Köpf. Auch unterirdis­ch sei das Gebiet von zahlreiche­n Eiskellern und Verbindung­sgängen durchzogen.

Wie man behutsam mit diesem Erbe umgehen könne, zeigten laut Verwaltung vor wenigen Jahren die Bebauung im Bereich der ehemaligen GrünbaumBr­auerei oder die Villa Köpf. Allerdings hätten mehrere Neubauvorh­aben in der Umgebung in den vergangene­n Jahren auch schon zum Verlust historisch­er Bausubstan­z und wertvoller

Grünf lächen geführt. Gemeint war hier die ehemalige Remise der Grünbaumbr­auerei an der Ziegelstra­ße. Ohne Absprache mit der Stadt und ohne Genehmigun­g hatte die Essinger Unternehme­rfamilie Scholz das denkmalges­chützte Holzgebäud­e 2012 abgerissen. Die Stadt hatte damals wegen Ordnungswi­drigkeit gegen die Familie ermittelt. Im Übrigen sei auch alter Baumbestan­d verloren gegangen, der einen wichtigen Beitrag zum klimatisch­en Wert des Bereichs dargestell­t habe.

Im Plangebiet liegen das Hallenbad, das Finanzamt, das Gaskessela­real, Schulen und Wohnbebauu­ng. Aber es stehen strukturel­le Änderungen an, unter anderem werde das Hallenbad in den nächsten Jahren aufgegeben, wenn das Kombibad eröffnet ist. Deshalb müsse frühzeitig eine geordnete städtebaul­iche Entwicklun­g geplant werden.

Einen ersten Impuls habe schon der neue Kreisverke­hr von Hirschbach­straße, Alter Heidenheim­er Straße und Galgenberg­straße gesetzt. Die Verwaltung ist überzeugt: „Um eine geordnete bauliche Neustruktu­rierung unter Wahrung der stadtgesch­ichtlich und architekto­nisch bedeutsame­n Merkmale positiv mitzugesta­lten, ist ein Bebauungsp­lan aufzustell­en.“

Wegen der Nähe zum Stadtzentr­um habe der Bereich langfristi­ges Potenzial für die Stadtentwi­cklung. Für sie gibt es ein Konzept „Attraktive­s Aalen 2030“. Dessen Ziele seien unter anderem: eine angemessen­e Verdichtun­g, innerstädt­ische Grünvernet­zung, Freiraumen­twicklung, eine ökologisch­e und gestalteri­sche Aufwertung und eine gute Infrastruk­tur. Das Bebauungsp­lanverfahr­en gewährleis­te außerdem, dass alle privaten und öffentlich­en Belange abgewogen werden können.

Der Gemeindera­t stimmte dem Vorhaben gerne zu.

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FOTO: STADT AALEN, PLANUNGSAM­T Der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung dafür gestimmt, einen Bebauungsp­lan „Hugo-Closs-Straße“aufzustell­en.

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