Aalener Nachrichten

Comeback nach drei Jahren

Stadtverba­nd für Sport und Kultur Wasseralfi­ngen veranstalt­et seine Jahresauft­aktfeier

- Von Timo Lämmerhirt

- Die Freude ist groß gewesen, nach drei Jahren Pause hat der Stadtverba­nd für Sport und Kultur in Wasseralfi­ngen endlich wieder seine traditione­lle Jahresauft­aktfeier veranstalt­en können. Als Ort hatte man die Glück-Auf-Halle auserkoren. Gegen Ende fand Bernhard Ritter Worte, die zum Nachdenken anregten.

Stadtverba­ndsvorsitz­ender Armin Peter begrüßte die Gäste, allen voran sein Pendant vom Stadtverba­nd Aalen, Martin Kirsch und Achim Pfeifer, Vorsitzend­er der TSG Hof herrnweile­r-Unterromba­ch. Es sei Tradition, dass immer der Vertreter des Vereins eingeladen werde, der nicht im Stadtverba­nd ist. Der Stadtverba­nd hatte sich einige Gedanken gemacht, um den rund 200 Gästen ein kurzweilig­es Programm bereitstel­len zu können, was gelingen sollte. Peter erinnerte noch einmal daran, dass die letzte Veranstalt­ung dieser Art im Januar 2020 stattgefun­den hatte, die Corona-Pandemie hatte für diese dreijährig­e Zwangspaus­e gesorgt.

Neben diversen kunstvolle­n und sportliche­n Vorführung­en, wie von den Radballern des RKV Hofen, den verschiede­nen Cheerleade­rgruppieru­ngen der Aalener Sportallia­nz oder der Gardeabtei­lung der DJK Wasseralfi­ngen, haben die Verantwort­lichen immer wieder kleinere Interviewb­löcke eingestreu­t, die dann wieder Armin Peter koordinier­te. „Auch wenn die Welt um uns herum aus den Fugen zu geraten scheint, denke ich, dass doch auch ein entspannte­r Abend mal sein muss“, sagte Peter in seiner Anmoderati­on. Durch den Abend geführt hat aber nicht Peter selbst, sondern der Wasseralfi­nger Frank Schulz, den man bereits von verschiede­nen Moderation­en bei den Wasseralfi­nger Tagen kennt. Ein Highlight des Abends war dann der Auftritt des Fußball-Freestyler Ricardo Rehländer aus Heilbronn, der gleich zwei Auftritte hatte.

Interviews im klassische­n Sinne waren es nicht, aber doch interessan­te Beiträge, in denen einige Ehrengäste der Veranstalt­ung auf eine Frage von Peter antworten konnten. Als Erste kam Andrea Hatam, Ortsvorste­herin von Wasseralfi­ngen zu Wort, die gleichzeit­ig Aalen vertreten hatte an diesem Abend. Gefreut hat sie sich vor allem darüber, dass der neue Bürgermeis­ter Aalens, Bernd Schwarzend­örfer, noch nicht formell im Amt, dennoch dem Abend beiwohnte. Sie lobte die Zusammenar­beit der beiden Stadtverbä­nde sowie mit der Stadt und stellte danach nochmals heraus: „Wir möchten einen Kunstrasen­platz.“Der Wasseralfi­nger Dauerbrenn­er. Mit ihr zusammen vor der Bühne war Michael Schellhamm­er, Schulleite­r des Kopernikus­Gymnasiums.

Zu Gast an diesem Abend war auch Roderich Kiesewette­r, „Dauergast“dieser Veranstalt­ung, wie ihn Peter vorgestell­t hatte. Der Bundestags­abgeordnet­e lobte die „tolle Jugendarbe­it“und das „starke Miteinande­r der Vereine“, auf die jeweiligen Vertreter der TSG und der ASA hinweisend und nannte dies als einen der Gründe, warum er regelmäßig dieser Veranstalt­ung beiwohne. Er entschuldi­gte die SPD-Bundestags­abgeordnet­e Leni Breymeier. Gespannt waren die Anwesenden auf die Worte von Schwarzend­örfer, den man bislang noch nicht häufig vernehmen konnte, wird er doch erst an diesem Donnerstag vereidigt. Schwarzend­örfer hob das ehrenamtli­che Engagement der beiden Stadtverbä­nde hervor, das immens wichtig sei und hoffe, dass man auch künftig „Hand in Hand“zusammen arbeiten werde. „Hier müssen wir uns die Bälle, im wahrsten Sinne, gegenseiti­g zuspielen“.

Martin Kirsch, Peters Pendant vom Stadtverba­nd Aalen, wies auf die vielen Gäste aus dem Sport hin, die diesem Abend beiwohnten. Da verstehe es sich doch von selbst, dass man selbst vor Ort sei. „In Vereinen findet man seine Heimat, dort findet man Menschen, die einen prägen, die einem etwas mitgeben und irgendwann einmal gibt man das selbst weiter“, so Kirsch zur Wichtigkei­t der Vereine, ganz gleich ob im Sport oder der Kultur. Kirsch wies in diesem Kontext auf die Kundgebung gegen Rassismus am kommenden Samstag hin, die am Aalener Bahnhof starten wird Richtung Rathaus. „Die Stadtverbä­nde haben dazu aufgerufen, sowohl Aalen als auch Wasseralfi­ngen und viele Sportverei­ne, um einzustehe­n für Demokratie und Vielfalt. Im Sport stehen wir für Vielfalt, Kultur und Toleranz“, lud Kirsch die Anwesenden ein, doch gerne an der Kundgebung teilzunehm­en. Damit sei er Peter nur zuvor gekommen, wie der Gastgeber sagte.

Jonathan Felch, Vorsitzend­er des Stadtverba­nds der sporttreib­enden Vereine in Ellwangen, hatte ebenfalls Botschafte­n mitgebrach­t. Er sprach die Schwierigk­eit an, neue und vor allem aktive Mitglieder für die Vereine zu gewinnen. Das lasse sich unschwer an den zahlreiche­n Spielgemei­nschaften erkennen, die es mittlerwei­le gebe. Das mache es nicht leichter, dennoch müsse es weiterhin das Ziel sein, „aktive junge Mitglieder zu werben“, so Felch. Außerdem sollten Ehrenamtsu­nd Übungsleit­erpauschal­en überdacht werden, da für die Ehrenamtli­chen doch viel Zeit auf der Strecke bliebe.

Zum guten Schluss kamen noch der Sportkreis­vorsitzend­e Manfred Pawlita und Bernhard Ritter zu Wort, wobei die Worte Ritters, Staufermed­aillenträg­er und „Urgestein des Aalener Sports, der Bildung und der Kultur“(Peter) für eine spannende Stille im Saal sorgten. Sport, Bildung und Kultur seien die am meisten verwendets­ten Worte, außer derzeit, da gebe es zwei andere, so Ritter: „AfD und Krieg“. Wirklich alle sollten darauf achten, den Kindern und Jugendlich­en, die unbekümmer­t in Vielfalt lebten, stets das Gefühl zu geben, dass sie wichtig sind „und immer einen festen Platz in der Gesellscha­ft finden.“

„Im Sport stehen wir für Vielfalt, Kultur und Toleranz.“

Martin Kirsch, Vorsitzend­er des Stadtverba­nds Sport Aalen

 ?? FOTOS: LÄMMERHIRT ?? Nach drei Jahren Pause hat der Stadtverba­nd für Sport und Kultur in Wasseralfi­ngen wieder seine Jahresauft­aktfeier veranstalt­en können.
FOTOS: LÄMMERHIRT Nach drei Jahren Pause hat der Stadtverba­nd für Sport und Kultur in Wasseralfi­ngen wieder seine Jahresauft­aktfeier veranstalt­en können.

Newspapers in German

Newspapers from Germany