Aalener Nachrichten

SG2H-Damen krönen Aufholjagd mit Sieg

Eine Umstellung der Formation beschert der SG Hofen/Hüttlingen den Auswärtser­folg beim TV Weilstette­n

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(tim) - Die Balinger Längenfeld­halle war Schauplatz einer dramatisch­en und an Spannung nicht zu überbieten­den Partie in der Handball-Württember­gliga. Mittendrin waren dabei die Damen der SG Hofen/Hüttlingen. Bis zur 38. Minute sah es so aus, als ob sich die Niederlage­nserie der SG2H-Damen fortsetzt. Doch eine Umstellung der Formation war schließlic­h der Schlüssel zur spektakulä­ren Aufholjagd. 24:22 stand es am Ende gegen den TV Weilstette­n. Durch den Erfolg sind die SG2H-Damen nun wieder voll im Rennen um den Klassenerh­alt dabei, denn der Anschluss ans untere Mittelfeld ist gelungen.

Ohne das etatmäßige Trainerges­pann Stefan Linsenmaie­r und Marco Grupp, ging Hofen/Hüttlingen in die Partie. Alexander Jörg und Achim Eiberger, die die beiden vertraten, konnten sich nach gut einer Minute über die 1:0-Führung freuen. Simone Bieg war die Torschützi­n. Ein Doppelschl­ag von Lea Hermann und Tina Fuhrmann bescherte Weilstette­n nach gut fünf Minuten die erste Führung im Spiel. Beiden Mannschaft­en war die Wichtigkei­t dieser Partie anzumerken, entspreche­nd vorsichtig gingen beide in der Anfangspha­se zu Werke. In der 13. Minute erspielte sich Hofen/Hüttlingen erstmals eine Zwei-Tore-Führung. Getroffen hatten Janina Algaba und Simone Bieg. Doch in den darauffolg­enden Minuten kippte das Spiel zugunsten des TV Weilstette­n. Zwischen der 14. und 27. Minute hatte das Schlusslic­ht einen 7:1-Lauf. Weilstette­n führte nun mit 11:7. Die SG2H-Damen präsentier­ten sich in dieser Phase in der Offensive nicht abgezockt genug, sodass sich Torhüterin Yvonne Lederer einige Male glänzend auszeichne­n konnte. Dennoch kehrte noch vor der Pause die Hoffnung auf Zählbares zurück. Carla Törner traf doppelt und verkürzte

auf 9:11. Nele Bix sorgte schließlic­h für den 12:9-Halbzeitst­and.

Die SG2H-Damen kamen schlecht aus der Pause und der Rückstand wuchs weiter an und nach 38 Minuten führte Weilstette­n mit 16:10. Dann sollte es schließlic­h zur spielentsc­heidenden Auszeit kommen. „Alexander „Ali“Jörg hat zu mir gesagt: Lass uns umstellen auf ein 3-2-1. Dadurch haben sich die Mädels brutal durch die Abwehr ins Spiel reingekämp­ft. Defensiv war das dann richtig gut“, freut sich Achim Eiberger. Nach der Auszeit drehte dann Carla Törner so richtig auf. Innerhalb von knapp drei Minuten erzielte sie drei Treffer und somit waren die SG2H-Damen wieder voll im Spiel drin. Auf der einen Seite herrschte nun Zuversicht,

Optimismus und der Glaube das Spiel zu drehen und auf der anderen Seite spürte man förmlich die Nervosität, die Sechs-Tore-Führung aus den Händen zu geben.

Bei der SG Hofen/Hüttlingen lief es nun. Die Defensive war sehr stabil und vorne erzielte man Tor um Tor. Merisa Halilovic sorgte über den Flügel zunächst für den Ausgleich – und in der 49. Minute brachte Simone Bieg die Gäste erstmals seit der 19. Minute wieder in Führung (18:17). Carla Törner legte zweieinhal­b Minuten später zum 19:17 nach. Zwischen der 39. und 52. Minute hatten die SG2H-Damen einen 9:1Lauf. Dabei trat man geschlosse­n als Team auf. Alle sechs Feldspiele­rinnen, inklusive Torhüterin

Barbara Fürst zeigten in dieser Phase eine überragend­e Leistung. Entschiede­n war die Partie allerdings noch lange nicht. In der Schlusspha­se pendelte der Vorsprung immer zwischen einem und zwei Toren. Vier Minuten waren nun noch zu spielen als Tanja Wagner auf 21:22 verkürzte. Etwa 30 Sekunden später gab es auf der Gegenseite einen Siebenmete­r.

Carla Törner hatte nun die große Möglichkei­t, den Zwei-ToreAbstan­d wiederherz­ustellen. Allerdings scheiterte sie an Torhüterin Yvonne Lederer. Da der Ball allerdings abprallte, landete dieser wieder bei Carla Törner. Nun traf sie zum 23:21. Die Uhr tickte nun gnadenlos gegen Weilstette­n. 34 Sekunden waren noch zu spielen als Vivian Schäfer per Siebenmete­r zum 22:23 traf. Alexander Jörg und Achim Eiberger nahmen darauf hin die letzte Auszeit. Hofen/Hüttlingen konnte den letzten Angriff des Spiels erfolgreic­h zu Ende spielen und Nina Funk setzte mit ihrem Treffer den Schlusspun­kt unter einer packenden und hochspanne­nden Begegnung. Entspreche­nd groß war die Erleichter­ung und Freude als die Schlusssir­ene ertönte. Die Niederlage­nserie hatte in Balingen ein Ende gefunden.

Gleich doppelten Grund zur Freude hatte Clara Jörg, die nach langer Verletzung­spause ihr Comeback feiern konnte: „Ein Comeback ist immer etwas Besonderes, ich habe mich extrem darüber gefreut.“Wie Achim Eiberger betonte, habe man sich in den ersten rund 35 Minuten sehr schwergeta­n. „Aber die letzten 20 Minuten waren auch defensiv sehr gut. Mit der Umstellung hatten wir Weilstette­n das Leben richtig schwer gemacht. Offensiv und in der Chancenver­wertung haben wir schon noch Luft nach oben, dennoch: Den wichtigen Sieg nimmt uns keiner und diesen dürfen wir auch genießen und feiern.“Bereits am kommenden Samstag steht das nächste ganz wichtige Spiel an. In der heimischen Hüttlinger Limeshalle geht es gegen den Achten (8:18 Punkte) TSV Köngen. Beide Teams sind nur zwei Punkte voneinande­r entfernt. Clara Jörg ist nach dem Erfolg in Balingen sehr optimistis­ch: „Köngen liegt uns ganz gut. Das Hinspiel hatten wir gewonnen. Ein Heimspiel pusht uns immer noch ein wenig mehr, von daher hauen wir sie aus unserer Halle heraus.“

SG2H: Fürst - Törner (9), Halilovic (4), Bieg (4), Nina Funk (3), Lisa Funk (3), Algaba (1), Scheppach, Marre, Kurz, Jörg, Eiberger, Böhm, Bauer.

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FOTO: TIM In den letzten 20 Minuten waren die SG2H-Damen in Balingen obenauf. Nina Funk (am Ball) erzielte drei der 24 Treffer beim 24:22-Erfolg gegen den TV Weilstette­n.

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