Aalener Nachrichten

Musks Firma setzt Gehirn-Implantat bei Menschen ein

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(dpa) - Elon Musks Medizintec­hnik-Firma Neuralink hat ihr Gehirn-Implantat zum ersten Mal einem Menschen eingesetzt. Der Patient erhole sich nach dem Eingriff am Sonntag gut, schrieb der Tech-Milliardär auf seiner Online-Plattform X. Das Implantat von Neuralink soll es ermögliche­n, durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen – und darüber auch andere Technik.

Neuralink hatte im Mai die Erlaubnis bekommen, das f lache und runde Implantat in einer klinischen Studie Menschen einzusetze­n. Davor war die Technik an Affen getestet worden. Das Implantat hat 1024 Elektroden, die ein Roboter mithilfe einer extrem feinen Nadel mit dem Gehirn verbindet. Für die klinische Studie suchte Neuralink Patienten mit Tetraplegi­e – einer Querschnit­tslähmung, bei der Beine und Arme betroffen sind.

Wenn Menschen zu Bewegungen ansetzen, wird ein bestimmter Bereich im Gehirn aktiv. Die Elektroden fangen diese Signale auf. So soll es reichen, sich eine Bewegung vorzustell­en, um zum Beispiel einen Cursor am Computer zu bedienen. Musk schrieb am Montag, erste Ergebnisse zeigten eine „vielverspr­echende“Erkennung neuronaler Aktivität. Weitere Details gab es zunächst nicht.

Auch bei erfolgreic­hen Operatione­n kann es Monate dauern, bis Patienten lernen, Computer mit Gedanken zu kontrollie­ren. Die klinische Studie von Neuralink ist auf sechs Jahre ausgelegt.

An Hirn-Computer-Schnittste­llen dieser Art wird schon seit Jahren geforscht und einige Menschen haben auch bereits verschiede­ne Implantate eingesetzt bekommen. Neuralink hat auch mehrere Konkurrent­en, die die Technologi­e ebenfalls kommerziel­l nutzen wollen. Die Firma Precision Neuroscien­ce will ihr Implantat mit ebenfalls 1024 Elektroden auf einem Film über einen sehr feinen Schnitt im Schädel minimalinv­asiv am Gehirn anbringen. Und ihr Rivale Synchron bringt sein System mit 16 Elektroden über Blutgefäße in die Nähe der richtigen Gehirnbere­iche.

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